Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 1 / 2022

Events in Stadthallen - Alles wie früher?

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Auf neuen Wegen arbeiten sich die beliebten Tagungszentren aus der Coronakrise. Die Pandemie hat die Stadthallen nicht verschont. Einige helfen als Impfzentren bei der Krisenbewältigung; Hygienekonzepte sind überall zum Standard geworden. Digitalisierung und hybride Tagungen haben einen Schub erfahren. Die Perspektiven für Verbandsveranstaltungen mit persönlichem Kontakt bessern sich und Deutschlands Stadthallen glänzen mit vielen neuen Ideen.


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Kultur Räume Gütersloh ist Partner der Zahnärzte

„Wir mussten alte Pfade verlassen und neue Lösungen entwickeln“, berichtet Stefan Hübner, Veranstaltungsleiter bei Kultur Räume Gütersloh (KRG), von „sehr kurzfristigen neuen Rahmenbedingungen“. Kunden waren intensiver zu beraten, Hygienekonzepte zu entwickeln und coronakonforme Bestuhlungspläne zu erstellen.

Den seit 2002 in Gütersloh stattfindenden Zahnärztetag Westfalen-Lippe musste die Zahnärztekammer 2020 leider wegen Lockdown absagen, bedauert ZÄKWL-Presse­sprecherin Christina Conradi-Starr. Corona habe den „hybrid organisierten Kongress 2021 in eine reine Online-Veranstaltung“ verwandelt. „Was zunächst wie eine Notlösung aussah, entwickelte sich zum auch künftig Vorteile bietenden Format, das eine Präsenz-Veranstaltung mit einer Online-Teilnahme verbindet“, verweist Hübner auf höhere Planungssicherheit, größere Reichweite sowie gesparte Zeit und Reisekosten. KRG steht für die Möglichkeit, die Räume der Stadthalle mit jenen des gegenüberliegenden Theaters zu kombinieren, erklärt der Veranstaltungsleiter. Bis 2025 hat die ZÄKWL die Zusammenarbeit mit der frisch modernisierten Stadthalle für ihr viertägiges Fortbildungsevent, das seit 20 Jahren mit über 3.000 Besuchern in Gütersloh stattfindet, verlängert. „Die Rahmenbedingungen stimmen einfach. Wir setzen auf die Stadthalle als starken und verlässlichen Partner an unserer Seite“, betont Conradi-Starr. Dieses Jahr ist ein Hybrid-Kongress als für die Zahnärzteschaft neue Fortbildungsmethode geplant.

Weiterführende Informationen: www.kultur-räume-gt.de


Congresspark Wolfsburg mit Veranstaltungsgarantie gegen Coronaausfälle

Immer wieder mussten Tagungen und Kongresse während der Coronapandemie abgesagt werden. Vielfach haben kurzfristige Änderungen der Durchführungsbestimmungen den Veranstaltern einen Strich durch mehrmonatige Planungen gemacht. Diesem Risiko will die 1986 zum CongressPark umgebaute Stadthalle Wolfsburg mit einer Veranstaltungsgarantie entgegenwirken: „Sollten Durchführungsbestimmungen zu einem Ausfall des geplanten Events führen, erhält der Veranstalter einen geeigneten Ausweichtermin“, so Christopher Hesse, Prokurist vom CongressPark Wolfsburg.

Für das CongressPark-Team sei das der nächste Schritt zum veranstalteroptimierten Service. „Bereits im vergangenen Jahr hat der CongressPark alle Strukturen für rein digitale Liveevents sowie Hybridveranstaltungen – Events mit simultaner Liveübertragung – geschaffen“, berichtet Hesse. Kongresse mit mehreren Tausend Teilnehmenden konnten auch unter strengen Hygieneauflagen sicher durchgeführt werden.

In enger Abstimmung mit der Stadt Wolfsburg habe der CongressPark das dafür notwendige Hygienekonzept erstellt. Laut Hesse stellt es auch für die nächste Zeit eine zuverlässige Grundlage dar, um Events jeder Art bestmöglich und sicher durchzuführen. Auf die besonderen Umstände habe sich das CongressPark-Team längst eingestellt. Schließlich herrscht an Platz kein Mangel: Auf 1.600 Quadratmetern kann der große Saal bis zu 2.044, der kleine bis zu 1.100 und der Spiegelsaal maximal 1.160 Gäste aufnehmen.

Weiterführende Informationen: www.congresspark-wolfsburg.de


Osnabrückhalle mit mehr digitalen als analogen Gästen

Die 1998 eröffnete OsnabrückHalle am Rande des Schlossgartens der niedersächsischen Großstadt glänzt seit ihrer umfassenden Sanierung 2013 mit 5.000 Quadratmetern Veranstaltungsfläche hinter der Glasfassade. In normalen Jahren finden dort jährlich über 280 Veranstaltungen statt; im Coronajahr 2021 waren es immerhin 164 mit knapp 30.000 Teilnehmenden. Erstmals in der Hallengeschichte lag die Zahl digitaler Live­stream-Gäste mit etwa 31.000 darüber, berichtet Geschäftsführer Jan Jansen von der Muttergesellschaft Marketing Osnabrück. In erster Linie sei ein über mehrere Jahre analog geplantes und dann als weltweiter Livestream hybrid umgesetztes Firmenevent dafür verantwortlich. Es war zugleich die größte, jemals in der OsnabrückHalle umgesetzte Produktion.

Beim bundesweiten Location Award belegte die OsnabrückHalle in der Kategorie „Beste hybride Eventlocation“ 2021 den zweiten Platz. Entsprechend optimistisch ist Jansens Team für das laufende Jahr: Gebucht sind unter anderem die Tagung der Deutschen Gesellschaft für Transaktionsanalyse (DGTA), die Woche der Brüderlichkeit des Deutschen Koordinierungsrates (DKR) für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der Niedersächsische Landesapothekertag, der Kongress des Niedersächsischen Turner-Bundes (NTB) sowie die SICHT.KONTAKTE der Vereinigung Deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen (VDCO).

Helle Foyers verbinden auf zwei Ebenen die zwei Säle und zehn Räume der OsnabrückHalle. Ihr Auditorium Europa-Saal fasst bei Reihenbestuhlung 1.800, der Kongress-Saal 600 Delegierte.

Weiterführende Informationen: www.osnabrueckhalle.de


Stadthalle Rostock lockt mit noch mehr Platz und Servicepaketen

Mit zusätzlichen 2.000 Quadratmetern Willkommensfläche im neuen Foyer hat die StadtHalle Rostock ihre Nutzungsmöglichkeiten noch einmal erweitert. Unter dem Dach von inRostock ist sie mit der HanseMesse als „Nummer 1 im Nordosten“ vereint und schnürt individuelle Servicepakete. Die StadtHalle war Schauplatz von Bundesparteitagen sowie Tagungen der Deutschen Gesellschaften für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, für Nephrologie, für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien (DGPro) oder des Bundesverbandstags der Schornsteinfeger.

Bis zu 6.600 Personen passen in die 20 Säle und Räume am Hauptbahnhof. Die Hansestadt mit der ältesten Universität an der Ostsee verbinden Fähren mit den Baltenrepubliken und Skandinavien. Veranstaltungsleiterin Sabine Dittschlag wirbt mit Barrierefreiheit sowie energieeffizienter Technik und Ressourceneinsatz nach „fairpflichtet“-Standards. Seit der Kapazitätserweiterung 2018 fasst ihr Saal 1 mit vier großen LED-Wänden, parlamentarisch bestuhlt, ohne die Ränge bereits 1.100 Delegierte.

Weiterführende Informationen: www.inrostock.de


Stadthalle Hagen ist flexibel und impferprobt, modernisiert und digitaler

„Durch noch größere Flexibilität als sonst ohnehin haben wir die Pandemiezeit gemeistert“, schildert Volker Wolf vom Kongress- und Eventpark Stadthalle Hagen. Mit dem Zuschlag für das Impfzentrum konnte sein Team Veranstaltungsabsagen sehr gut kompensieren. „Dennoch fanden seitdem Veranstaltungen parallel bei uns statt“, sagt der Geschäftsführer. Die wenigen, noch zugelassenen Veranstaltungen konnten durch Auf- und Abbaustrategien des Impfzen­trums jederzeit realisiert und Kunden so an das Haus gebunden werden.

Wolf betrachtet die hohen Hygiene­anforderungen für den Betrieb des Impfzentrums als vertrauensbildende Garantie für Veranstalterkunden, Gäste und Teilnehmende. Deren zwingend erforderlicher Abstand sei „aufgrund unserer großen Räumlichkeiten zum wesentlichen Qualitätskriterium“ geworden. So konnten Verbandstagungen und andere Präsenzveranstaltungen unter strengen hygienischen Bedingungen in der Stadthalle Hagen stattfinden.

Mit seinem „Grünen Saal“, der parlamentarisch bis zu 1.335 Personen fasst, biete das Konzepthaus eine einmalige Atmosphäre für „Green Meetings“. Während der Pandemie seien „lange aufgeschobene Sanierungs-, Modernisierungs- und Verschönerungsarbeiten“ durchgeführt und in digitale Technik investiert worden. Ihre stabilen Preise konnte die Stadthalle lange halten und musste sie lediglich wegen „erhöhter Kosten für Energie und Hygiene leicht anheben“.

Weiterführende Informationen: www.stadthalle-hagen.de


Medio.Rhein.Erft: Mehr Verbände in Bergheim

Dr. Stefan Holzporz, Geschäftsführer der BM.CULTURA, die das MEDIO.RHEIN.ERFT in Bergheim betreibt, ist „für die Zeit nach der Pandemie überaus positiv gestimmt“. Schon bald würden die persönliche Begegnung und das gemeinsame Erleben trotz aller technischen Neuerungen wieder im Mittelpunkt stehen. Bei Verbandstagungen sei das Networking von besonderem Wert, „das funktioniert eben nur live, nah und persönlich“. Während Firmenveranstaltungen im MEDIO.RHEIN.ERFT in der Corona-Zeit teils verschoben werden mussten, konnten die Verbandsevents sogar zulegen, freut sich Dr. Holzporz. Mit multifunktionalen Räumlichkeiten gebe sein Team jeder Veranstaltung einen attraktiven Rahmen: „Bei uns bekommt der Kunde alles aus einer Hand.“ Trotz neuer Bestuhlungspläne, Hygieneregeln und angepassten Caterings hätten sich die Preise nicht geändert. Speziell für die aktuelle Situation wurden neue Formate erarbeitet, hybrid oder auch komplett digital.

Weiterführende Informationen: www.medio-rhein-erft.de


(Autor: Christian Boergen)

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