Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 4 / 2019

„Gemeinsam das Erbe von morgen erfinden“ - Flandern und seine besonderen Tagungsorte

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Mit der neuen Ausrichtung „Create Tomorrows Heritage“ schärft Flandern sein Profil als internationaler Tagungs- und Konferenzstandort. Jede einzelne Konferenz, die zukünftig nach Flandern kommt, schafft einen Mehrwert und erweitert das Wissensspektrum der Region. Unter der Devise „Flanders Heritage Venues“ werden sechs Veranstaltungsorte ausgezeichnet, die mit historischem Kulturerbe und professionellen Dienstleistungen überzeugen konnten. Auch bei einer Tour durch Leuven und Brügge wird klar, dass die Konferenzzentren inmitten historischer Städte eine der wichtigsten Stärken Flanderns sind.


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Innovation heißt heute vor allem Emotion. Jede Tagung, jedes Meeting und jeder Kongress sollen bei den Teilnehmern lang anhaltende Erinnerungen hervorrufen. Damit das gelingt, müssen die Veranstalter Emotionen wecken. In Flandern möchte man solch nachhaltige Erlebnisse auch durch die besonderen, historischen Veranstaltungsorte schaffen.

Neben der Emotion sind für erfolgreiche Veranstaltungen auch die Faktoren Erlebnis und Individualität entscheidend. Deswegen arbeiten die ausgewählten Veranstaltungsorte in Flandern mit Experience-Design-Agenturen, die die besondere Geschichte jeder einzelnen Location aufgreifen.

Ausgewählte Orte des flämischen Erbes

Qualifiziert haben sich in der ersten Runde das neue Konferenzzentrum Flanders Meeting & Convention Center Antwerp neben dem Antwerpener Zoo, in dem seit der Eröffnung im April 2017 schon zahlreiche internationale Konferenzen stattfanden. Der eindrucksvolle Gebäudekomplex verbindet eine historische Kulisse mit moderner Architektur und neuen technischen Möglichkeiten.

Ebenfalls in Antwerpen befindet sich das neue Botanic Antwerp im Gebäude eines mittelalterlichen Krankenhauses. Diese Location hat ihre Türen noch geschlossen, weil das gesamte Areal grundlegend neu gestaltet wird. Ab Frühjahr 2020 möchte man hier eine grüne Oase inmitten des städtischen Trubels vor allem für Veranstaltungen anbieten.

In Genk begrüßt seit April 2017 das ehemalige Hauptgebäude der Mine Waterschei – Thor Central – bis zu 2.000 Personen zu Events und Ausstellungen. Das Industriegebäude im Herzen des Thor Parks, eines Technologieparks auf dem Gelände der stillgelegten Zeche, bietet auf 10.000 Quadratmetern und 19 Veranstaltungsräumen vielfältige Möglichkeiten für Veranstalter. In unmittelbarer Umgebung von Genk liegt der vierte herausragende Tagungsort mit historischem Flair: Die Domein Bokrijk ist ein ehemaliges Landgut, das heute als Freilichtmuseum bekannt ist. Neben 140 historischen Gebäuden, von denen zwei auch für Tagungen genutzt werden können, ragt vor allem das historische Schloss heraus. Hier werden ebenfalls besondere Tagungsräume angeboten.

Zum Kreis der auserwählten Locations zählt außerdem De Hoorn, die ehemalige Stella-Artois-Brauerei in Leuven. Nach dem Umzug der Brauerei stand das Gebäude jahrzehntelang leer. Seit 2012 ist De Hoorn die Heimat vieler kreativer Unternehmer. Im Moment wird die vorhandene Fläche umfangreich erweitert. Bis Ende 2019 entsteht ein Hochhaus mit Büros und flexiblen Tagungsräumen, das den verfügbaren Platz verdoppeln wird.

Als Sechstes hat es Het Predikheren auf die Landkarte der besonders inspirierenden Tagungsorte geschafft. Das vollständig restaurierte Predigerkloster in Mechelen stand lange leer und wird Ende 2019 als Stadtbibliothek und Treffpunkt für die breite Öffentlichkeit wieder seine Türen öffnen. Die neue Bibliothek möchte sich zu einem kulturellen Hotspot in der Region entwickeln. Vom großen Saal für 100 Personen über geräumige Besprechungsräume mit Blick auf den Tinelpark bis hin zu kleinen intimen Zimmern im Dachgeschoss reicht das Angebot für Veranstalter.

Brügge – Tagen wie im Bilderbuch

Dass Flandern zu den ältesten europäischen Kulturlandschaften gehört, zeigt sich auch bei einem Besuch in Brügge. Insbesondere das 15. Jahrhundert war für die Stadt ein goldenes Zeitalter, weil ab diesem Zeitpunkt regelmäßige Märkte mit Händlern aus vielen Ländern abgehalten wurden. Heute steht das gesamte historische Zentrum unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes. Die fast unberührte mittelalterliche Altstadt ist das Markenzeichen von Brügge. Inzwischen ist Brügge neben Brüssel Flanderns erste Touristikadresse. Rund 8,3 Millionen Besucher streiften im vergangenen Jahr durch die gewundenen Gassen der Stadt, glitten auf Booten durch Grachten oder fuhren mit Kutschen durch die einstige Wikingersiedlung. „Es ist wichtig, dass wir in Brügge die Balance halten zwischen Touristen und Einwohnern, denn in der Altstadt leben nur 20.000 Einwohner, rundherum sind es noch mal 120.000. Noch kommen nur zehn Prozent unserer Besucher aus dem Business-Bereich, das möchten wir in den nächsten Jahren ändern“, erklärt Sarah Cornand, Sales Manager beim Convention Bureau Brügge. Im Jahr 2020 feiern sie und ihre Kollegen bereits 25-jähriges Bestehen. Eine lange Zeit, in der schon viele tolle Kongresse und andere Veranstaltungen in Brügge realisiert wurden.

Zentrumsnah und modern

Tatsächlich hat Brügge für Veranstalter viel mehr als nur ein beeindruckendes Stadtzentrum zu bieten. Im Altstadtkern befinden sich 101 Hotels, der Bau weiterer Hotels im „Ei von Brügge“, wie die Innenstadt auch genannt wird, ist nicht erlaubt. Aus diesem Grund befindet sich das 2018 eröffnete Radisson Blu knapp außerhalb des historischen Zentrums. Zum Bahnhof sind es dafür nur 100 Meter und dank der Kompaktheit der Stadt ist alles Wichtige fußläufig gut erreichbar. Insgesamt sechs Meetingräume mit Tageslicht tragen Namen berühmter Sehenswürdigkeiten in Brügge und bieten Platz für bis zu 100 Personen. Viele Gäste des modernen 4-Sterne-Hauses mit 109 Zimmern kommen aus dem Business-Umfeld. Absolutes Highlight ist der Ausblick aus den Tagungsräumen auf der 12. Etage mit Terrasse. Der Überseehafen Zeebrügge in 16 Kilometer Entfernung ist gut zu erkennen. Die Hafenindustrie, Logistik und Mechatronik zählen neben dem Tourismus sowie der Informations- und Kommunikationstechnik zu den stärksten Wirtschaftssektoren vor Ort. Direkt gegenüber vom Radisson Blu entstand im Jahr 2017 ein Standort der berühmten Universität KU Leuven. Der Campus Brügge beherbergt die Studiengänge Ingenieurwissenschaften sowie Rehabilitationswissenschaften und Physiotherapie. Das Auditorium mit Platz für 250 Personen kann außerhalb des Semesters für Tagungen genutzt werden.

Persönlicher Empfang vom Bürgermeister

Das Stadhuis gehört zum Museumskomplex Bruggemuseum, ist jedoch zugleich noch immer der aktive Verwaltungssitz der Stadtregierung von Brügge. Kenner bezeichnen das alte Rathaus nicht nur als eines der ältesten, sondern auch als eines der schönsten Rathäuser Flanderns. Die aufwendig geschmückte Fassade zeigt eindrucksvoll den Reichtum und die Bedeutung der Stadt zum Bauzeitpunkt im 14. Jahrhundert. Im Gotischen Saal werden die Geschichte Flanderns und Brügges in Bildern deutlich. Abends steht der Saal für Empfänge im Rahmen von Konferenzen zur Verfügung, auf Wunsch kommt der Bürgermeister von Brügge persönlich vorbei, um die Gäste zu begrüßen. Dieser kostenlose Service kann für alle Tagungen ab zwei Übernachtungen vor Ort in Anspruch genommen werden. Auch eine Bierverkostung mit lokalem Bier ist inbegriffen.

Eine Kirche im Keller

Nur 200 Meter vom Rathaus entfernt, empfängt das größte Kongresshotel in Brügge seine Gäste. Hinter seiner modernen Fassade im Stil der 80er-Jahre versteckt das Crowne Plaza einige Überraschungen. Im Keller des Hotels lassen sich die freigelegten Überreste der berühmten Sint-Donaas-Kirche aus dem 12. Jahrhundert und Teile der 100-jährigen Stadtmauer bewundern. Die mittelalterlichen Gewölbe wurden erhalten und können für Cocktailempfänge, Dinner oder als Ausstellungsflächen genutzt werden. Weitere zwölf Meetingräume stehen im Haus zur Verfügung, im größten lässt es sich mit bis zu 350 Personen komfortabel tagen. Alle 96 Zimmer wurden bereits vor ein paar Jahren renoviert und zeichnen sich durch eine besonders wohnliche Atmosphäre aus. Mit viel Liebe zum Detail möchte man sich von einem klassischen Business-Hotel abheben. Teilweise finden sich in Zimmern und Suiten originale Elemente wie freigelegte Holzbalken.

Hoch hinaus

Einen Steinwurf entfernt, steht eines der bedeutendsten Bauwerke von Brügge. Wer die 366 Stufen auf den Belfried erklimmt, wird mit einem Panoramablick über die Stadt belohnt. Noch heute darf ihn kein Neubau überragen. Dabei kann im wichtigsten Turm von Brügge auch ein meet & greet mit Glockenspielspieler Wim Berteloot organisiert werden, der Innenhof steht ab 17 Uhr sogar exklusiv für bis zu 600 Personen zur Verfügung. Rund um den Hof befinden sich Konferenzräume, die der Stadt gehören und komplett bestuhlt für einen günstigen Tagessatz angemietet werden können. Die beeindruckende historische Dachkonstruktion der Stadthallen trägt den Namen „umgedrehtes Schiff“ und ist sonst nur noch in einigen Brügger Hotels zu finden. „Historischer tagen als in dieser Location geht eigentlich nicht“, meint Sarah Cornand.

Klangvoll tagen

Mitten in der historischen Altstadt fällt das moderne, terrakottafarbene Gebäude der Konzert- und Kongresshalle ins Auge. Es wurde 2002 fertiggestellt, als Brügge Kulturhauptstadt Europas wurde. Der Platz vor dem Konzerthaus wurde erst vor ein paar Monaten komplett neu gestaltet. Drinnen bietet der geschmackvolle Konzertsaal Platz für 1.289 Personen und eine hervorragende Akustik. „Wenn man eine gute Stimme hat, braucht man hier kein Mikrofon“, bemerkt Verkaufsleiterin An Merlier. Der Saal ist sehr wandelbar: Auf der großen Bühne mit Orchestergraben können Abendessen für 320 Personen in Szene gesetzt werden. Der benachbarte Kammermusiksaal erinnert an ein Shakespeare-Theater mit drei Emporen und 30 Balkons. Auch hier sind Veranstaltungen für 250 Gäste problemlos möglich. Zudem gibt es weitere vier Meetingräume und großzügige Foyers mit viel Platz für Empfänge und Ausstellungen. Vom Forum 6 in der 6. Etage hat man einen tollen Blick auf die historische Altstadt. Das Forum 7 hält eine Dachterrasse mit alten Glocken aus dem Belfried bereit, auf der bei schönem Wetter exklusive Dinner serviert werden.

Medizinisches Erbgut von Brügge

Auf dem medizinischen Sektor hat sich Brügge dank seiner zwei renommierten Kliniken Sint-Jan und Sint-Lucas einen Namen gemacht. Doch schon immer war der Ort eng mit der medizinischen Wissenschaft verbunden. Bis 1976 fungierte das historische Kongresszentrum Oud Sint-Jan noch als Krankenhaus, heute ist das Gebäude von 1800 ein modernes Konferenzzentrum. Im jetzigen Plenarsaal wurde früher operiert. Der größte Raum Ambassadeur fasst bis 550 Leute, weitere fünf Breakout- und Tagungsräume befinden sich rund um den grünen Innenhof mit Terrasse in der 1. Etage.

Größere Tagungen bis 500 Personen möchte Brügge ab 2021 ins neue Konferenzzentrum locken. An der gleichen Stelle in der Innenstadt wurde zunächst die alte Expohalle Ende 2017 abgerissen. Das neue Gebäude erhält eine komplette Verglasung im Erdgeschoss mit 4.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche, die geöffnet werden kann. Alle Räume bekommen viel Tageslicht, einige sogar einen beeindruckenden Ausblick auf die historische Skyline von Brügge.

Imperiales Flair

Der letzte Stopp ist das einzige 5-Sterne-Haus in Brügge, das vor Kurzem sogar ein Upgrade zum 5-Sterne-Superior erhalten hat. Das Privathotel diente schon dem Herzog der Bourgogne als Residenz und noch heute erinnern die Räumlichkeiten an einen herzoglichen Palast. Einiges in dem Gebäude aus dem 15. Jahrhundert, wie zum Beispiel das wunderschöne Treppenhaus, ist von der UNESCO geschützt. Aus diesem Grund finden sich in historischen Suiten teilweise noch intakte Kamine, Stofftapeten und Stuckdecken. Für Veranstaltungen stehen fünf Meetingräume zur Verfügung, drei davon als Boardrooms. Der größte Raum fasst 180 Personen und ist mehrfach teilbar. Viele Einheimische besuchen die Bar und das Restaurant vor Ort, was sicher auch an der grünen Oase im Innenhof liegt. „Wir haben mit 3.000 Quadratmetern den größten innen liegenden Garten von Brügge“, erklärt Verkaufsleiter Antoine Jackson.

Leuven – (noch) ein echter Geheimtipp

Nur 15 Minuten von der europäischen Hauptstadt Brüssel und dem nationalen Flughafen entfernt, befindet sich die sympathische Stadt Leuven (z. Dt. Löwen). Leuven und seine berühmte Katholische Universität (KU Leuven) sind schon seit sechs Jahrhunderten miteinander verbunden. 1425 wurde die Universität gegründet, das macht sie nicht nur zur ältesten Universität Belgiens, sondern sogar zur ältesten der noch bestehenden katholischen Unis weltweit. Heute gibt es vor Ort 16 Fakultäten, die in ehrwürdigen Altbauten untergebracht und über das kleine Stadtzentrum verstreut sind. Im Jahr 2018 wurde die Alma Mater auf den 7. Platz der innovativsten Universitäten weltweit gewählt. Ein Grund, warum über 50.000 Studenten das Stadtbild prägen. Etliche von ihnen sind internationale Gäste. Die renommierte Hochschule wächst schnell und stetig, schon heute gehört sie zu den führenden europäischen Forschungsuniversitäten. Besonders eng ist die Verbindung zum bekannten Universitätskrankenhaus Leuven. In der „Krankenhausstadt von Leuven“ arbeiten ungefähr 9.000 Menschen, 1.300 davon sind Forscher der Universität. Eine wichtige Größe auf dem Gesundheitssektor, nicht nur in Flandern.

Das Gesundheitswesen ist auch eines der Forschungsgebiete von Imec, dem größten europäischen Forschungs-
zentrum im Bereich Nanoelektronik und Nanotechnologie. Am Hauptsitz in Leuven und weiteren Standorten forscht man außerdem in den Bereichen intelligente Elektronik, erneuerbare Energie und sicherer Transport.

Tagen auf dem Campus

Der Hauptsitz der Universität befindet sich in einem historischen Gebäude, das parallel zu ihrem Wachstum erweitert wurde. Der gotische Jubiläumssaal mit Platz für 800 Personen kann für Dinner, Empfänge und andere Festlichkeiten genutzt werden. Der Promotionssaal im gleichen Haus bietet Platz für 350 Leute, hier finden noch regelmäßig öffentliche Verteidigungen von Doktorarbeiten statt.

Auch das Maria-Theresia-Kolleg, die ehemalige theologische Fakultät, dient als besonderer Veranstaltungsort. Sie wird außerhalb des Semesters für Kongresse und Konzerte bis zu 500 Personen angeboten.

Berühmt ist Leuven auch für seine jahrhundertealte Universitätsbibliothek, die sowohl im Ersten Weltkrieg als auch im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach vor allem mit amerikanischer Unterstützung wiederaufgebaut wurde. Der schöne Komplex im Stil der flämischen Renaissance dominiert bis heute die Skyline der Stadt. Das Glockenspiel im Turm ist mit 63 Glocken eines der größten im Land, von oben bietet sich ein 360-Grad-Panoramablick.

Ein Kongresszentrum im Beginenhof

Die UNESCO hat 13 Beginenhöfe in Flandern in ihr Weltkulturerbe aufgenommen, darunter auch den Großen Beginenhof in Leuven. Während seiner Blütezeit im 17. Jahrhundert wohnten hier circa 360 religiöse Frauen. Die „Haushälterinnen Gottes“ erwarben persönliche Güter und Eigentümer, indem sie nähten, stickten oder im Bildungswesen und in der Krankenpflege tätig waren. Die KU Leuven kaufte die Häuser von der Stadt und startete eine aufwendige, langwierige Restaurierung. Heute ist der Große Beginenhof mit einer Fläche von circa drei Hektar am Fluss Dijle einer der größten erhaltenen Beginenhöfe in Flandern. Die kleinen Gassen, Gärten und Parkanlagen mit 81 Häusern und einer Kirche aus roten Ziegel- und Sandsteinen ist eine Oase der Ruhe inmitten der Stadt. Im alten Krankensaal und im Gemeinschaftshaus des Beginenhofs – dem Konvent von Chièvres – befindet sich das außergewöhnliche Kongresszentrum Faculty Club. „Eine Eventlocation aus dem Jahr 1561 und einer der schönsten Plätze von Leuven“, wie Karen Beckers vom Convention Bureau Leuven versichert. Über 20 verschiedene Räumlichkeiten können gebucht werden – von Bibliothek bis Bischofskammer. Im größten Raum lässt sich ein Konferenzdinner mit bis zu 200 Personen an runden Tischen ausrichten. Besonders bemerkenswert sind das Auditorium und der Krankensaal mit freitragenden Balkendecken. Im frisch restaurierten Gebäudeteil Westwing hat man einen direkten Blick auf den Fluss.

Irisch tagen

Die religiöse Anziehungskraft Leuvens war vor allem in der berühmten theologischen Fakultät der Universität begründet. Als die irischen Katholiken im 16. Jahrhundert nach der Übernahme durch den protestantischen englischen Staat fliehen mussten, gründeten sich auf dem europäischen Festland circa 34 Bildungszentren für irisch-katholische Geistliche und Laien. Diese Irish Colleges waren wichtige Zentren für das Schreiben der irischen Geschichte und zur Bewahrung der kulturellen Traditionen Irlands. Vor 15 Jahren verließ der letzte Mönch das Irish College in Leuven. Heute befinden sich hier nicht nur das Leuven Institut for Ireland in Europe, sondern auch geschichtsträchtige Tagungsräume im Stil eines Klosters. Insgesamt acht Meetingräume gibt es im Haus. Ins Auditorium mit Dolmetscherkabinen, Buntglasfenstern und der Architektur einer Kapelle passen maximal 220 Teilnehmer. Die 58 Hotelzimmer sind über die drei Flügel des Gebäudes verteilt rund um den riesigen Garten im Innenhof, der auch für Veranstaltungen genutzt werden kann.

Design im Fokus

Eine der Stärken Flanderns ist die Lage seiner Tagungsstätten inmitten der historischen Stadtzentren. Auch in Leuven sind alle Veranstaltungsorte fußläufig erreichbar. In nur fünf Gehminuten ist man über die Hauptstraße vom Bahnhof zum Rathaus gelangt. Vorbei an kleinen Boutiquen und anderen Geschäften. Dabei lohnt sich ein kurzer Pralinenstopp im „bittersweet“. Seit über sieben Jahren werden hier fast 30 Sorten Pralinen in Handarbeit hergestellt. Jede Praline ist ein kleines Kunstwerk.
Schnell erreicht man den Grote Markt, einen der historisch bedeutendsten Plätze von Leuven mit vielen Gebäuden aus dem 14. Jahrhundert. Hier befindet sich auch das exklusive Designhotel „The Fourth“ im ehemaligen Haus der Nationalbank. Einige Teile des Komplexes sowie der Innenhof wurden komplett neu geschaffen. Die meisten der 42 Zimmer sowie zwei Meetingräume für maximal 68 Personen befinden sich im modernen Teil. Auch wenn das Restaurant im Moment noch keinen Michelin-Stern aufweist, hebt es sich durch hervorragende klassisch-französische Küche weit vom Durchschnitt ab.

Beeindruckendes Gruppenbild

Ebenfalls am Grote Markt steht das Leuvener Rathaus, eines der bekanntesten gotischen Rathäuser der Welt. Mitte des 15. Jahrhunderts entstand dieser Prachtbau auf drei Etagen. Die Salons und Zeremoniensäle im Inneren werden teilweise noch immer als Sitzungszimmer verwendet. Besonders eindrucksvoll ist der Gotische Saal mit großflächigen Gemälden, geschnitzten Holzdecken und Kamin. Als besonderes Schmankerl können Verbände und Organisationen die Treppe vor dem Rathaus mit circa 220 Leuten für ein Gruppenbild nutzen. Gern organisiert das Convention Bureau Leuven im Anschluss eine lokale Bierverkostung.

Globale Bierstadt

Bier ist ein wichtiges Schlagwort, denn Leuven ist für seine Braukunst über die belgischen Grenzen hinaus bekannt. Die Anfänge der Brauerei Artois gehen bis ins Jahr 1366 zurück. Noch immer beheimatet Leuven den Hauptsitz von AB Inbev, dem größten Brauereiunternehmen der Welt. Hier wird nach wie vor das berühmte Pils „Stella Artois“ produziert, benannt nach dem damaligen Braumeister Sebastiaan Artois. Die ehemalige Stella-Brauerei De Hoorn inmitten industrieller Baukultur im Norden der Stadt steht heute als Eventlocation mit prächtigem Brausaal zur Verfügung. Der Oude Markt im Herzen der Stadt trägt den Beinamen „längste Theke der Welt“ und beherbergt mehr als 40 Bars und Pubs. Dank der kurzen Entfernungen sind Tagungsgäste nach dem Biergenuss schnell im Hotelzimmer. Im Moment stehen davon circa 1.000 Stück zur Verfügung. Weitere Hotels sind in Planung.

Die Kompaktheit der flämischen Städte hat viele Vorteile: „Wenn Sie nach Leuven oder Brügge kommen, sind Sie nicht einer von vielen. Für Ihre Veranstaltung steht Ihnen eine ganze Stadt als Kongresszentrum zur Verfügung“, versichert Alexandra Michalak von VisitFlanders.

Zu Gast bei Flämischen Meistern

Eine gute Gelegenheit für Verbände, die Region Flandern und ihre Schätze kennenzulernen, gab es während eines Empfangs Anfang April in der Berliner Gemäldegalerie. Alexandra Michalak von der deutschen Repräsentanz von VisitFlanders freute sich, verschiedene Verbandsvertreter begrüßen zu können und ihnen Flandern näher vorzustellen. Während der anschließenden Exklusivführung durch die Ausstellung wurden u. a. die Werke Jan van Eycks, Rogier van Weydens, Pieter Bruegels, Peter Paul Rubens und Jan Brueghels des Älteren präsentiert und erläutert. Nach einer kurzen Präsentation standen die Mitarbeiter von VisitFlanders als Ansprechpartner zur Verfügung. Den kulinarischen Abschluss bildete eine Pralinenverkostung von Neuhaus, einem der ältesten Chocolatiers in Brüssel.

Doppelte Unterstützung für Verbandskongresse

Als besondere Dienstleistung bietet das Convention Bureau VisitFlanders ein Unterstützungspaket für internationale Verbandsveranstaltungen an. Dabei wird eng mit den zwölf lokalen Tagungsbüros vor Ort zusammengearbeitet und die angebotenen Serviceleistungen auf den jeweiligen Verband abgestimmt, sodass Verbände doppelt profitieren. Dank der 13 internationalen Niederlassungen verfügt VisitFlanders über ein großes Netzwerk, welches Verbände für ihre Kongresse nutzen können. Auch Kontakte in die politische und akademische Welt oder in die Wirtschaft sind Teil des Angebots. Auf Wunsch erhalten Organisationen im Vorfeld schon inhaltliche Unterstützung etwa bei den Bewerbungsunterlagen oder dem Kongresslogo. Darüber hinaus profitieren sie von strategischen Partnerschaften zu Brussels Airlines – einem Mitglied der Lufthansa-Gruppe – Thalys, Eurostar und der nationalen Eisenbahngesellschaft. Hier werden Kongressveranstaltern nicht nur besonders günstige Konditionen für Teilnehmer offeriert, sondern auch ein einfaches Buchungssystem und direkte Kontakte zu den richtigen Ansprechpartnern. Die Begrüßung und Nutzung der exklusiven Welcome-Lounge auf dem Brüsseler Flughafen, der Transfer und die Aufwertung des Kongresses durch wichtige, lokale Redner aus Politik oder dem jeweiligen Fachgebiet sind ebenfalls Teil der Dienstleistung. Dazu zählt ebenso, der Veranstaltung oder dem Kongressdinner einen besonderen flämischen Touch zu verleihen, zum Beispiel durch Bier, Schokolade oder flämische Meister der Malerei. Zudem stehen umfangreiches Foto- und Videomaterial sowie eine Auswahl an typisch flämischen Werbegeschenken zur Verfügung. Experten für Barrierefreiheit unterstützen Kongressveranstalter bei spezifischen Anforderungen. Sie haben beispielsweise einen Überblick über die barrierefreie Meeting-Infrastruktur und eine Checkliste, wie Tagungen für alle zugänglich gemacht werden können.

„Wir empfehlen Verbänden dringend, zunächst einen ‚Inspirationsbesuch‘ vor Ort zu machen. Solch einen Besuch organisieren wir gern von A bis Z in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Convention Bureau. Wir sorgen auch für einen persönlichen Empfang am Flughafen oder Bahnhof“, meint Milo Vergucht, einer der drei Verbandsexperten bei VisitFlanders. Seine beiden Kolleginnen und er sind oftmals die erste Anlaufstelle für Organisationen, die gern in Flandern tagen möchten. Jeder von ihnen hat sich auf bestimmte Wirtschaftszweige in Flandern spezialisiert, um für Verbände die richtigen Kontakte herstellen zu können. Insbesondere in den Schlüsselindustrien Biowissenschaften, Biotechnologie, Gesundheitswesen, Logistik, Hafenindustrie, Petrochemie, Energie sowie Kunst, Kultur und Gastronomie können Organisationen auf ein vorhandenes Netzwerk und Insiderwissen zurückgreifen.

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