An vielen Stellen im Hamburger Stadtgebiet gibt es neue Anlaufpunkte für Tagungsveranstalter. In der historischen Speicherstadt, die sich durch imposante Backsteinlagerhallen auszeichnet, wird im Spätsommer das erste Hotel eröffnen. In der benachbarten HafenCity gehen die Bauarbeiten ebenfalls voran. Auch in den etablierten Vierteln tut sich was: Eine Brauerei istnun als Location für Tagungsgruppen buchbar, eine schwimmende Tagungsstätte verlagert Veranstaltungen aufs Wasser und hoch über den Dächern der Hansestadt sind Events unter freiem Himmel möglich.
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Erstes Hotel in der Speicherstadt
Mit Giebeln und Türmchen sind die Gebäude in der historischen Speicherstadt verziert, die von Kanälen, sogenannten Fleeten, umspült werden. Sie sind auf Eichenpfählen errichtet und repräsentieren den Stil der Wilhelminischen Backsteingotik. Seit 2012 entwickelt sich in der Speicherstadt, die sich als Besuchermagnet erweist, neues Leben. Ab 1883 wurde dieser weltweit größte zusammenhängende Komplex von Lagerhallen gebaut, der heute unter Denkmalschutz steht.
Bald wird für Besucher das Übernachten in der historischen Speicherstadt möglich sein. Als erstes Hotel soll im September 2014 das Ameron Hotel eröffnen. Zimmer sind in diesem denkmalgeschützten Kontorhaus der 4-Sterne-Plus-Kategorie bereits buchbar. Das Besondere an diesem Haus ist nicht nur die hübscherote Fassade, sondern eine verglaste Fußgängerbrücke, die das Gebäude mit der ehemaligen Kaffeebörse verbindet. Dort – direkt gegenüber dem Hotel – stehen auf rund 500 Quadratmetern sechs Tagungsräume zur Verfügung. Das Ameron Hotel, das zu den Althoff Hotels mit Sitz in Köln gehört,wird knapp 200 Zimmer bieten, ein Restaurant mit überdachter Terrasse und angrenzender Lounge sowie eine Bar mit Bibliothek und Kamin. Der Spa-Bereich des Hotels zieht in die siebte Etage ein – die Nutzer werden neben dem Wunsch nach Entspannung einen zusätzlichen Anreiz verspüren, sich dort aufzuhalten: den Ausblick auf die umliegenden Speichergebäude. Sowohl das Hotel als auch die Kaffeebörse sind in ihrem Inneren an den Stil der 1950er-Jahre angelehnt, warme Farbtöne dominieren. Dieser Designstil wurde gewählt, da er der Architektur des Speicherblocks entspricht, der ihn zuletzt zierte. Das Gebäude war nämlich im Krieg zerstört und in den 1950ern durch den Architekten Werner Kallmorgen wieder aufgebaut worden.
Für Veranstaltungen in der dem neuen Hotel gegenüberliegenden Kaffeebörse dient der Börsensaal im ersten Stockwerk. Die 1887 gegründete Hamburger Kaffeebörse galt lange Zeit als weltweit bedeutendste Warenterminbörse für Rohkaffee. Nun bietet sie auf insgesamt rund 275 Quadratmetern eine Veranstaltungsfläche: Bei Tagungen finden bis zu 180 Personen Platz, bei Abendveranstaltungen etwa 140. An den Börsensaal grenzt eine etwa 50 Quadratmeter große Terrasse mit Blick auf das Fleet an, die sich für kleine Empfänge eignet.
Auch in der Nachbarschaft der Speicherstadt geht es voran, die HafenCity entwickelt sich rasant.Über 50 Bauprojekte sind seit 2009 bereits fertiggestellt, weitere knapp 50 Vorhaben in der Bau- oder Planungsphase. Knapp 1.500 Wohnungen sind mittlerweile fertig, über 450 Unternehmen haben sich angesiedelt. Man darf gespannt sein, wie sich das Leben in Hamburgs Hafen weiter entfaltet.
Hoch hinaus
Als echten Höhepunkt in Hamburgs Tagungslandschaft darf sich das „High End“ ohne Zweifel bezeichnen. Das High End in der 26. und 27. Etage des Radisson Blu Hotels gilt mit seinen 118 Metern als höchste Eventlocation der Hansestadt. Auf knapp 130 Quadratmetern sind dort oben Tagungen mit Weitsicht möglich. Diese Eventfläche, die schlicht gestaltet und rundherum von etwa fünf Meter hohen Fensterfronten umgeben ist, wurde kürzlich durch eine Dachterrasse erweitert. Jetzt können Gäste den Blick über City und Alster bis hin zu Hafen und Elbphilharmonie bei schönem Wetter auch ohne Dach über demKopf und ohne Glasscheiben genießen. Die Dachterrasse ist für exklusive Events mit bis zu 100 Personen geeignet.
Der Ausblick war sicher auch einer der Gründe, warum das 5-Sterne-Komfort-Hotel Le Méridien Hamburg umgebaut hat. Im direkt an der Außenalster gelegenen Hotel mit 275 Zimmern wurden die neuen Tagungsräume in der achten Etage so angeordnet, dass die Gäste dank bodentiefer Fenster weit über die Stadt und die Außenalster blicken können. Knapp 230 Quadratmeter, verteilt auf sechs Räume, sind für Tagungen, Seminare und Events hinzugekommen. Neu im Hotel ist auch das Tagungsrestaurant im Erdgeschoss. Insgesamt können im Le Méridien 13 Tagungsräume mit einer Gesamtfläche von etwa 720 Quadratmetern angemietet werden.
Tagung bei Wellengang
Tagungsgruppen, denen der Blick vom Land aufs Wasser nicht ausreicht, sind in Hamburg ebenfalls richtig.„Mein Schiff 3“ von TUI Cruises wurde Mitte Juni 2014 in Hamburg getauft und steht nun auch für schwimmende Tagungen bereit – für all diejenigen, denen der gleichmäßige Wellengang während der Veranstaltung wohlige Entspannung verschafft. Der Seegang auf Mein Schiff 3 dürfte aufgrund derSchiffsgröße jedoch ruhig vonstattengehen. Mein Schiff 3 ist in allen Bereichen größer als die beiden anderen Schiffe der Flotte: Es ist 295 Meter lang, knapp 36 Meter breit und damit groß genug für rund 1.250 Kabinen und etwa 2.500 Passagiere. Elf Restaurants und Bistros, zwölf Bars und Lounges sowie ein etwa 1.700 Quadratmeter großer Spa- und Sportbereich finden Platz auf dem Schiff. Für Tagungen und Meetings stehen mehrere Räume zur Verfügung, der kleinste misst knapp 30 Quadratmeter. Konferenzen mit bis zu 250 Teilnehmern sind im sogenannten Klanghaus möglich, in dem auch Theatervorstellungen vor maximal 1.000 Gästen realisierbar sind. Das Klanghaus, der schwimmende Konzertsaal, ist eine neue Errungenschaft auf der Mein Schiff 3. Er ist akustisch so konzipiert, dass sowohl Vorträge als auch Musik darin zur Geltung kommen. Die neuen Fahrpläne der Mein-Schiff-Flotte enthalten Kurzreisen, sodass auch Geschäftskunden während eines Businesstreffens eine Fahrt antreten können. Zudem ist es möglich, das komplette Schiff in Vollcharter zu buchen.
Beim Ratsherrn tagen
Für kleine Veranstaltungen ist im Viertel Sternschanze, nordwestlich der Stadtmitte, Raum. In der Brauerei „Ratsherrn“, die 2012 öffnete und über 60 Biersorten ausschenkt, ist nun für Tagungen die „Ratsherrn Diele“ mit rund 160 Quadratmetern hinzugekommen. Die Ratsherrn Brauerei ist in den Schanzen-Höfen angesiedelt, nicht weit von den Messehallen entfernt. Für Gästegruppen sind Führungen durch diesen vielfältig genutzten Gebäudekomplex und durch die Brauerei möglich. Die Schanzen-Höfe wurden 1896 als Viehmarkthallen erbaut. Zwischenzeitlich hatte man kein Interesse mehr anden Gebäuden und dachte über einen Abriss nach. Die Fleischgroßmarkt Hamburg GmbH wurde Pächter und mit Unterstützung, etwa durch den TV-Koch Tim Mälzer, der einen Restaurant-Standort suchte, konnte die Renovierung beginnen. Die ursprüngliche Bausubstanz wurde dabei mit moderner Architektur kombiniert. Mittlerweile ist beispielsweise „Die Bullerei“, das Restaurant von Tim Mälzer und Patrick Rüther, hier angesiedelt, außerdem haben Medienunternehmen die Schanzen-Höfe bezogen. (AB)
