Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 2 / 2024

Nachhaltige Tagungshäuser und Locations im Porträt

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In Deutschland wird zusehends grüner und nachhaltiger getagt. Verbände machen da keine Ausnahme, gehen zum Teil sogar voran. Die Eventlocations haben sich darauf eingestellt. Ihre Wege zu mehr Umweltschutz, Abfallvermeidung und Recycling, Energie- und Wassersparen, regionalem, saisonalem Essen und sozialer Verantwortung sind ebenso unterschiedlich wie die Startvoraussetzungen und lokalen Gegebenheiten. Nachhaltigkeit hat den Charme, Kosten zu sparen. Andererseits ist es alles andere als einfach, im Dschungel der Zertifizierungssysteme den Durchblick zu behalten. Deshalb stellen wir elf nachhaltige Locations vor, die sich als Vorreiter verstehen.


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KLIMAHAUS: DIREKT IN BREMERHAVENS HAVENWELTEN TAGEN

Nachhaltig im „Welt(reise)format“ tagen lässt sich an der Nordsee-Küste im Klimahaus Bremerhaven, einer Wissens- und Erlebniswelt zu Klima, Klimawandel und Wetter. Die Kombination aus klassischen Formaten mit einem Rahmenprogramm in der Ausstellung macht den besonderen Reiz des Klimahauses aus. Ab Spätsommer vermittelt der neue Ausstellungsbereich „Wetterextreme“ Ursachen und Folgen hautnah.

Zu den Besonderheiten zählt der interaktive Spiel-, Lern- und Arbeitsbereich „World Future Lab“ mit Fokus auf Zukunftsfähigkeit. Abendliche Empfänge sind vor den großen Tiefseeaquarien oder auf der Dachterrasse mit Panoramablick auf Bremerhaven möglich. Kleinere Gruppen können sich an den modernen Kochinseln der Frosta-Eventküche klimafreundlicher Ernährung oder einem Kochduell widmen. In der Reise-Dauerausstellung ist das Schlemmen ländertypischer Spezialitäten rund um die Welt eine Option. Das reicht vom zünftigen Bergfest auf Schweizer Gipfeln bis zur Beachparty mit Lagunenblick an Samoas Sandstrand, vom Fingerfood bis zum internationalen Büfett.

Seit der Eröffnung 2009 ist das Klimahaus Bremerhaven auch gastronomisch dem Klimaschutz und der Nachhaltigkeit verpflichtet. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das beste pescetarische Selbstbedienungsrestaurant in Deutschland zu betreiben, wobei der Schwerpunkt auf veganer und vegetarischer Kost liegt“, so Gastronomie-Teamleiter Uwe Wagner: „Wir nutzen bevorzugt regionale Produkte, kochen saisonal und frisch. Palmfett kommt uns nicht mehr in die Pfanne.“

Weitere Informationen:
www.klimahaus-bremerhaven.de


HANNOVER CONGRESS ZENTRUM: 99 PROZENT BEI GREEN GLOBE

In Niedersachsens Landeshauptstadt hat das Hannover Congress Centrum (HCC) Anfang des Jahres die aktualisierte Green-Globe-Zertifizierung wieder mit einem herausragenden Ergebnis von 99 Prozent abgeschlossen. So hat das HCC die Qualität seines Nachhaltigkeitsmanagements erneut unter Beweis gestellt und sich einen vorderen Platz unter den weltweit zertifizierten Häusern gesichert.

Dazu beigetragen haben weitere Energiesparmaßnahmen und zusätzliches Umrüsten auf LED-Beleuchtung in Veranstaltungsbereichen. Ebenfalls geholfen hat der Umbau der Heizverteiler des Kuppelsaals im Rahmen einer mehrjährigen Generalsanierung der Heizungs- und Lüftungsanlage. Mit einem Budgetvolumen von rund 600.000 Euro wurde eine Energieersparnis von zehn bis 15 Prozent erzielt.

HCC-Direktor Joachim König dankt seinen Mitarbeitern für „eine fantastische Teamleistung. Ich freue mich zum wiederholten Mal über dieses eindrucksvolle Ergebnis, das in den nächsten Jahren kaum zu toppen sein wird.“ Der Green-Globe-Score bestätige die Leistungsfähigkeit seines Hauses in Sachen Nachhaltigkeit, meint König und setzt auf das Fortschreiben dieses Prozesses in den kommenden Jahren. Die HCC-Webseite präsentiert im Übrigen sämtliche Nachhaltigkeits-Aktivitäten und Zertifikate in einem umfangreichen „CSR-Wiki“.

Weitere Informationen:
www.hcc.de


ESTREL BERLIN: DYNAMISCHE ENTWICKLUNG

Mit 1.125 Zimmern und 1.800 Veranstaltungen jährlich ist das Estrel Berlin in der Bundeshauptstadt Europas größter Hotelkomplex für Tagungen und Unterhaltung. Vor zwei Jahren wurde entschieden, das Engagement für Umwelt und Gesellschaft zu intensivieren. Mihaela Djuranovic, langjährige Mitarbeiterin des Estrel, die sich während der Coronazeit zur TÜV-zertifizierten Nachhaltigkeitsmanagerin weitergebildet hatte, wurde mit der Leitung der neu geschaffenen Stelle für Nachhaltigkeitsmanagement betraut.

Djuranovic begann damit, Nachhaltigkeit in die Unternehmens-DNA zu integrieren. Zunächst implementierte sie nachhaltige Prinzipien als Unternehmenswerte und sensibilisierte die Belegschaft für ökologische Belange. „Ein Schlüsselprojekt war das Erstellen des Corporate Carbon Footprints, ein Prozess, der nicht nur den CO2-Ausstoß des Estrel offenlegte, sondern auch Potenzial für künftige Verbesserungen aufzeigt“, schildert die Nachhaltigkeitsmanagerin.

Hinzu kamen die Folgen der Energiekrise, verschärft durch globale Unsicherheiten wie den Krieg in der Ukraine. Schnelle Reaktion und das Umsetzen umfassender Energieeffizienzmaßnahmen waren im Estrel gefragt. „Ein intern gegründetes Energie-Team hat maßgeblich zum Erfolg der Maßnahmen beigetragen“, freut sich Djuranovic: „Fast 1.000.000 Kilowattstunden Strom und 520.000 Kilowattstunden Gas wurden 2023 eingespart.“ Dafür waren innovative Lösungen gefragt. Über kurzfristige Kostensenkungs-Maßnahmen hinaus habe das Team auch langfristige Energieeffizienz-Strategien entwickelt, die auf nachhaltige Verhaltensänderungen abzielen.

„Ergebnisse wie diese tragen dazu bei, dass das Estrel seine Nachhaltigkeitsziele erreicht und ökonomisch effizient bleibt“, betont die Nachhaltigkeitsmanagerin. Im Estrel Convention Center (ECC) werde Nachhaltigkeit als grundlegender Bestandteil der Unternehmenskultur verstanden und Schritt für Schritt implementiert. Bei externen Stakeholdern steige die Bedeutung des Themas und spiegele sich im verpflichtenden Einhalten der Nachhaltigkeitsstandards und vielfältigen Zertifizierungen.

Weitere Informationen:
www.estrel.com


SEMINARIS: AUS PRINZIP NACHHALTIG

„Bei Seminaris geht es darum, eine positive und langfristige Wirkung auf unsere Umwelt, unsere Mitarbeiter und die Gesellschaft als Ganzes zu entfalten – eine Verpflichtung, die tief in unserer Unternehmenskultur verankert ist“, sagt die verantwortliche Antje Kaltofen: Nachhaltigkeit sei bei Seminaris kein isoliertes Projekt, sondern integraler Bestandteil der täglichen Aktivitäten. Alle Handlungen folgten dem grundlegenden Prinzip, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, eine inklusive Arbeitsumgebung zu fördern und nachhaltige Unternehmen im Netzwerk zu unterstützen.

Neben dem Seehotel und dem Avendi Hotel Potsdam sowie dem Campushotel Berlin gehören Häuser in Bad Boll, Bad Honnef, Leipzig, Lüneburg und Nürnberg zum Unternehmen mit flexiblen Arbeitszeiten, kostenfreier Mitarbeiterverpflegung, Gesundheitsvorsorge, Weiterbildung und fairer Entlohnung. Ökostrom bezieht Seminaris ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen, reduziert außerdem den Wasserverbrauch mit Durchlaufbegrenzern und Perlatoren. Abfälle hat Seminaris 2023 zu über 78 Prozent getrennt gesammelt mit einem Recycling-Anteil von über 63 Prozent, beides 1,8 Punkte mehr als im Vorjahr. Gästen stehen E-Bikes zur Verfügung und seit 2022 wurden dank „Click A Tree“ 1.828 Bäume gepflanzt. Im Campushotel Berlin tagte 2023 der Fraktionsvorstand von Bündnis 90/Die Grünen.

Weitere Informationen:
www.seminaris.de


MCC HALLE MÜNSTERLAND: KLIMANEUTRAL BIS 2030

In Nordrhein-Westfalen zählt die Stadt Münster zu den „100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030“, hat sich also das Erreichen von Klimaneutralität bis 2030 zum Ziel gesetzt. Als Tochter der Stadt unterstütze Münsters Messe und Congress Centrum (MCC) Halle Münsterland dieses Projekt mit einer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie und habe den Klimastadtvertrag unterschrieben, erläutert Marketingleiterin Birgit Koch. Der Weg zur Klimaneutralität sei „ein dynamischer Prozess, der nur gemeinsam mit Gästen, Veranstaltenden und Dienstleistern umgesetzt werden kann“.

Das MCC Halle Münsterland überprüfe bereits seit 2010 sein Handeln permanent auf Nachhaltigkeit. Koch kann auf mehrfach erfolgreich durchlaufene Zertifizierungen wie Green Globe und Ökoprofit verweisen. Insbesondere der Energieverbrauch sei seit 2006 halbiert worden. „Das Nachrüsten auf Energiesparlampen, 100 Prozent Ökostrom und Mülltrennung sind selbstverständlich“, versichert die Marketingchefin. Selbst die Klimaanlage sei umweltfreundlich; der vorhandene Löschwassertank kühle die Luft. Obendrein setzt Catering-Partner Stolzenhoff auf saisonale, regionale Kost.

Weitere Informationen:
www.mcc-halle-muensterland.de

 


LEIPZIGER MESSE: NACHHALTIG VERANSTALTEN

In Deutschlands Osten setzt die Leipziger Messe nicht bloß auf „Wachsen in Balance“, sondern hat auch nachhaltige Veranstaltungen zu Gast. Im vergangenen Jahr etwa die weltgrößte Radverkehrskonferenz Velo-city mit über 1.500 Teilnehmern aus etwa 50 Ländern. Sie hat nachhaltige Mobilität zum Thema, genau wie das International Transport Forum (ITF), welches seit 2008 im Congress Center Leipzig tagt. Ein Highlight wird im Mai 2025 der 18. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) zum Thema Demokratie durch Teilhabe mit etwa 30.000 Besuchern sein, der nachhaltig geplant wird.

Die Leipziger Messe will bis 2040 CO2-neutral sein, bezieht zu 100 Prozent Ökostrom und deckt bald 15 Prozent des Messegelände-Strombedarfes mit Fotovoltaik vom Dach. „Jüngst haben wir unsere Beschallungsanlage optimiert. Alle Leistungsverstärker wurden durch moderne Hocheffizienztechnik ersetzt. Das führt zu einer Energieeinsparung von mehr als 80 Prozent“, berichtet Unternehmenssprecher Dr. Andreas Knaut. Ferner setze die Messe auf energieeffiziente, kostensparende, langlebige und wartungsarme LED-Beleuchtung. So habe das Umrüsten aller Hallenrestaurants die Lichtstärke erhöht und den Stromverbrauch um 80 Prozent reduziert.

Die Gastronomietochter fairgourmet schenkt seit 2013 nur noch fair gehandelten Biokaffee aus und kauft ganz überwiegend regional ein. Für Kongressteilnehmer gibt es vergünstigte ÖPNV-Tarife und sie können ihre E-Mobile und -Bikes auf dem Messegelände laden.

Weitere Informationen:
www.leipziger-messe.de


GENOHOTELS: GENONIAL TAGEN

Die GenoHotels in Baunatal, Forsbach und Karlsruhe interpretieren die genossenschaftlichen Werte Gemeinschaft, Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen neu und haben sie in ihre Konzepte integriert. Darüber hinaus zeichnen ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiges Denken und Handeln die GenoHotels aus. Dies bestätigen in Baunatal und Forsbach die GreenSign-Level vier von fünf sowie das EMAS-geprüfte Umweltmanagement des Karlsruher Hauses.

Mit ClimatePartner ermitteln die GenoHotels Baunatal und Forsbach gerade ihren CO2-Fußabdruck und erarbeiten neue nachhaltige Ziele. „Nach einem Testlauf und positivem Feedback haben wir Wassersparer in den Hotelzimmern installiert und werden so den Verbrauch deutlich reduzieren können“, erklärt die Baunataler Nachhaltigkeitsbeauftragte Sabrina Gaußmann. Das GenoHotel Karlsruhe ist Partnerbetrieb der Destinationszertifizierung „Nachhaltiges Reiseziel“.

Dank der Mitgliedschaft bei den „TOP 250 Tagungshotels Deutschland“ können Veranstaltungsteilnehmer zu günstigen Konditionen mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. „Darüber hinaus stehen den Gästen nun an allen drei Standorten E-Ladestationen zur Verfügung“, ergänzt Benedikt Dahm vom GenoHotel Forsbach. Mit insgesamt über 80 Tagungsräumen, 490 Zimmern und großzügigen Grünflächen sind alle Häuser von Natur umgeben und in Nordhessen, Köln/Bonn sowie am Mittleren Oberrhein dennoch strategisch gut angebunden.

Weitere Informationen:
www.genohotels.com


DOLCE: VON BÄUMEPFLANZEN BIS WALDBADEN

Ebenfalls im Grünen, doch zentral im Rhein-Main-Gebiet, liegt das Dolce by Wyndham Bad Nauheim mit seinem Jugendstil-Theater und 26 weiteren Veranstaltungsräumen direkt am Kurpark. General Manager Peter Berhörster kann auf regelmäßig stattfindende Verbandstagungen im mit vier Sternen zertifizierten 159-Zimmer-Hotel verweisen. Er hat die Erfahrung gemacht, dass die Teilnehmer „bei der Planung stets sehr offen für nachhaltige Alternativen sind. Zugunsten der Umwelt verzichten sie auch gerne auf die ein oder andere Annehmlichkeit.“

Im Sinne der Nachhaltigkeit setze das Hotel kleine Schritte um und berücksichtige dabei alle drei Aspekte: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Seit 2019 ist das Dolce Kooperationspartner der Fairtrade-Stadt Bad Nauheim und hat Fairtrade-Produkte wie Kaffee, Tee und Obst in sein Angebot aufgenommen und auf den Büfetts gekennzeichnet. Auch ein White Table Dinner mit Fairtrade-Menü organisiert das Hotel.

Seit zwei Jahren kooperiert das Dolce mit dem regionalen klimafairein. Verzichtet ein Gast auf die Zimmerreinigung, spendet das Hotel einen neu zu pflanzenden Baum. Bis Februar wurden bereits 305 Bäume finanziert und Peter Berhörster freut sich, dass diese „Green Option von unseren Gästen begrüßt und gut angenommen wird“. Weiterer Kooperationspartner ist TapTree. Für jede Transaktion über dessen Kartenlesegerät binden Projektpartner wie „Waldretter“ mindestens ein Kilogramm CO2.

Aktuell durchläuft das Dolce den Zertifizierungsprozess „Certified Green Motivated“. Es bezieht Fernwärme von den Stadtwerken und stellt auf LED-Beleuchtung um. Seit Jahresbeginn helfen Bewegungsmelder auf den Etagen zusätzlich beim Stromsparen. Bereits im Vorjahr wurde das Frühstücksbüfett neu konzipiert. Bis auf wenige glutenfreie Produkte wird komplett auf Verpackungsmaterial verzichtet. Veranstaltungsplaner können „U-100“-Menüs wählen, für die nur Zutaten aus unter 100 Kilometern Entfernung verwendet werden. Waldbaden in Hessens erstem Heilwald unter Anleitung eines Trainers oder Psychotherapeuten ist Teil der „Feel-Good-Tagungspauschale“. Auch eine zertifizierte Yoga-Lehrerin steht für Übungen zur Verfügung.

Weitere Informationen:
www.dolcebadnauheim.com


STADTHALLE REUTLINGEN: NACHHALTIGE SPITZE

Nur 40 Kilometer weiter südlich freut sich Geschäftsführerin Petra Roster, dass ihre Stadthalle Reutlingen von Green Globe zum zehnten Mal in Folge mit 100 Prozent rezertifiziert worden ist: „Es ist uns ein Herzensanliegen, mit nachhaltigem Wirtschaften die Welt von morgen zu bewahren.“ Unter weltweit nur vier Locations mit dem begehrten Platinstatus für Nachhaltigkeit ist die Stadthalle am Biosphärenreservat Schwäbische Alb das einzige Tagungs- und Kongresszentrum, dem das seit 2017 durchgängig gelungen ist.

Das Stadthallen-Team sieht sich als Vorreiter und führt alle Veranstaltungen und Betriebsabläufe komplett CO2-neutral durch. „Die Rezertifizierung ist kein Selbstläufer“, weiß Roser, „sondern das Resultat stetiger Verbesserungen.“ Um den Spitzenplatz bei Green Globe jedes Jahr aufs Neue zu behaupten, müsse die Stadthalle Reutlingen immer differenzierter beweisen, dass sie effektiv Ressourcen schont und ihren CO2-Fußabdruck kontinuierlich verkleinert: „Dies umfasst sparsame Haustechnik, Energienutzungsmonitoring sowie nachhaltiges Facility-Management. Außerdem innovative Abfallkonzepte genauso wie regional-saisonales Catering und nahezu durchgehende Digitalisierung mit zehn Gigabit pro Sekunde Glasfaser-Anbindung.“

Weitere Informationen:
www.stadthalle-reutlingen.de


KLOSTER IRSEE: KLIMANEUTRAL UND BARRIEREFREI

Als Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des bayerischen Bezirks Schwaben sieht dessen Leiter Dr. Stefan Raueiser Kloster Irsee zur Nachhaltigkeit verpflichtet. Unterstrichen werde dies durch die Gründungsmitgliedschaft im „Bündnis Klimaneutrales Allgäu 2030“, mit der jährlichen Aufstellung einer Treibhausgas-Bilanz sowie regelmäßigen Energieaudits nach DIN EN 16247-1.

Das Schwäbische Bildungszentrum Irsee hat 2022 seine CO2-Emissionen durch den Kauf von Zertifikaten aus dem Gold-Standard-Projekt „Trinkwasser Sierra Leone“ vollständig kompensiert. Raueiser verweist auf die Bestätigung des Energie- und Umweltzentrums Allgäu (eza!) aus dem vergangenen Jahr. Somit gelte das Kloster in Bezug auf die im Bündnis festgelegten Bilanzgrenzen als „Klimaneutrales Unternehmen 2023“.

Im Blick auf die zunehmend ökologische Ausrichtung wurden in den vergangenen Jahren zudem fünf Fotovoltaik-Anlagen mit einer Nennleistung von 116 Kilowattpeak (kWp) installiert. „Sonnenenergie hat unsere Stromversorgung 2023 rechnerisch bereits zu einem Fünftel gesichert“, berichtet der Leiter des Tagungszentrums. Aus dem Stromnetz zugekauft werde ausschließlich 100 Prozent regionaler Ökostrom.

Durch den Anschluss an ein lokales Fernwärmenetz konnten sukzessiv fossile durch nachwachsende Brennstoffe ersetzt werden. „Kloster Irsee wurde 2023 zu zwei Dritteln mit biogaserzeugter Nahwärme versorgt“, bilanziert Raueiser. Zusätzlich benötigte Wärme besorgt seit Januar ein Blockheizkraftwerk aus 100 Prozent zertifiziertem Ökogas. Ferner sei Kloster Irsee barrierefrei und von der IHK Schwaben 2023 erneut für „Qualität durch berufliche Ausbildung“ ausgezeichnet worden.

Weitere Informationen:
www.kloster-irsee.de


MESSE STUTTGART HANDELT ZUKUNFTSORIENTIERT

Den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Veranstaltungs- und Messewirtschaft 2024 hat die Messe Stuttgart gewonnen. Ausgezeichnet werden Unternehmen, die besonders erfolgreich ökologischen und sozialen Herausforderungen begegnen und Nachhaltigkeit als wirtschaftliche Chance nutzen. Das „ist eine weitere Bestätigung unserer Überzeugung, Veranstaltungen zu schaffen, die nicht nur erfolgreich, sondern auch verantwortungsbewusst sind“, so Messegeschäftsführer Roland Bleinroth. Sein Kollege Stefan Lohnert sieht die Auszeichnung als „großartige Anerkennung“ des jahrelangen Engagements von Unternehmen, Mitarbeitenden und Partnern.

Seit dem Umzug an den Flughafen Stuttgart im Oktober 2007 ist nachhaltiges Handeln ein zentrales Anliegen der Messe Stuttgart. Sie nutzt CO2-neutralen Strom, investiert kontinuierlich in Reduktionsmaßnahmen und gleicht Restemissionen über international anerkannte Klimaschutzprojekte aus. Mit „Green Steps“ wurde bereits 2010 ein Standard gesetzt. Außerdem hat man den Nachhaltigkeitskodex „fairpflichtet“ sowie die Klimawin-Charta zum nachhaltigen Wirtschaften unterzeichnet. Jüngst ist die Messe Stuttgart auch dem Klimabündnis Baden-Württemberg beigetreten.

Weitere Informationen:
www.messe-stuttgart.de


Autor: Christian Boergen

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