Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 5 / 2019

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Prädikate, Gütezeichen, Zertifikate … Wir kennen eine stattliche Zahl von Auszeichnungen. Sie alle dienen nicht nur der Orientierung, sondern dokumentieren auch auf einen Blick eine bestimmte Qualität oder Normierung. Gerade im Dschungel der Tagungsstätten und Hotels geben Häuser mit Qualitätssiegeln den Kunden eine klare Orientierungshilfe. Veranstaltungsplaner können sich so manche zeitaufwendige Site-Inspection sparen.


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Verbraucher kennen schon lange das Bio-Gütesiegel für Erzeugnisse aus ökologischem Landbau, die Sterne-Bewertung im Hotelbereich oder das TÜV-Prüfzeichen für Produkte aller Art. Für den Endkunden ist es hier nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Dennoch sind Siegel und Zertifizierungen sinnvoll. Nicht zuletzt, weil einige Studien den Unternehmen ein Umsatzplus von vier bis sieben Prozent bescheinigen. Aber Zertifizierungen machen nur Sinn, wenn sie nachweisbar seriös, von unabhängigen Organisationen jeweils vor Ort nach ganz konkreten Anforderungen und Standards abgenommen wurden und anerkannt sind. Denn nur dann ist auch tatsächlich eine bestimmte Qualitätsgarantie gegeben.

Hotels setzen, das hat die Allgemeine Hotel- und Gaststätten-Zeitung festgestellt, „verstärkt auf Zertifizierungen“.  So sind, wie die Zeitung berichtet, Ausbildungs- und Umweltzertifizierungen bei den Gastgebern besonders beliebt. Das Ausbildungszertifikat unterstützt insbesondere bei der derzeitigen Personalflaute die Suche nach qualifizierten Nachwuchskräften.

Grün, grüner, am grünsten

Im Trend liegen auch sogenannte Umweltzertifizierungen. Wer sich über ISO 14001, Green Sign und auch Certified Green Hotel zertifizieren lässt, hat sich auf die Fahne geschrieben, durch nachhaltiges Wirtschaften und einen besonnenen Umgang mit Ressourcen den Umweltschutz zu fördern und Umweltauswirkungen zu reduzieren. Ein betriebliches Umweltmanagement soll jedoch auch dazu beitragen, die ideellen Werte zu stärken, die Mitarbeitermotivation zu verbessern, und zu einem besseren Marken-Image bei Kunden und Partnern beitragen. Positiver Nebeneffekt: Umweltmanagementsysteme helfen den Häusern, langfristig Geld einzusparen, zum Beispiel durch den geringeren Ressourcenverbrauch. Insbesondere die „Green Sign“- Zertifizierung ist speziell für die Hotelindustrie entwickelt und ermöglicht Hotels die Positionierung als nachhaltiger Betrieb im nationalen und internationalen Markt. Auch Häuser, die mit dem Siegel „Certified Green Hotel“ ausgezeichnet wurden, gelten als nachhaltig und zukunftsweisend geführt. Neben der verantwortungsvollen Handhabung von Ressourcen steht ein fairer Umgang mit Personal und Lieferanten im Fokus. Zudem ist das Speiseangebot regional und saisonal.

Ausgezeichnet tagen

Das Prüfinstitut der Hotel- und Eventbranche schuf mit „Certified“ nach eigenen Aussagen ein Qualitätszertifikat „für den anspruchsvollen Reisenden“ und ist bereits seit 15 Jahren als Hotelzertifizierung auf dem Markt. Ein „Certified Conference Hotel“ muss die speziellen Anforderungen der Konferenzgäste erfüllen. Dazu gehören auch eine professionelle Tagungstechnik, optimale Lichtverhältnisse im Tagungsraum und ein umfassender Service. Insgesamt umfasst der Kriterienkatalog 100 Kriterien in den Kategorien Tagungsbereich, Informationsmaterial, F&B-Angebot, Veranstaltungsbetreuung, Abrechnung und Gesamteindruck. So hat sich beispielsweise das Golfhotel Vesper vom Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR) zertifizieren lassen und darf seit einiger Zeit das Prüfsiegel „Certified Conference Hotel“ tragen. „Das hebt uns als kleines, inhabergeführtes Privathotel von den Hotelketten deutlich ab“, erklärt Christian Prange. Der Verkaufs- und Marketingdirektor ergänzt: „Das VDR-Zertifikat bietet den Kunden Sicherheit, die man als Privathotel scheinbar im ersten Moment nicht unbedingt hat. Unsere Kunden können sich auf die geprüften Qualitätskriterien verlassen.“

Bereits 2014 ließ sich das Hotel MutterHaus Düsseldorf erstmals mit dem Siegel „Certified“ auszeichnen. Das Prüfsiegel Certified schafft Vertrauen für die Entscheider von Tagungshotels und -events. Und weil dieses Vertrauen und die Anerkennung beim Kunden für Hotels so wichtig sind, „hat sich das Hotel MutterHaus Düsseldorf drei Jahre nach der ersten Zertifizierung für eine Re-Zertifizierung entschieden“, erklärt Bettina Reichards. Die engagierte Verkaufsleiterin begründet die Entscheidung folgendermaßen: „Ausschlaggebend für die Zertifizierung war die Feststellung des Status: Wo genau steht das Hotel MutterHaus Düsseldorf?“ Die neuen Erkenntnisse der Re-Zertifizierung sollten auch zeigen, an welchen Stellschrauben noch gearbeitet werden kann. Reichards ergänzt: „Durch die weit gefächerten Prüfkriterien erfolgte noch einmal detailliert eine zusätzliche Sensibilisierung für die einzelnen Bedürfnisse der Veranstaltungskunden und Geschäftsreisenden.“ In einem Team der Hotel MutterHaus Düsseldorf-Verantwortlichen wurde festgelegt, an welchen Punkten intensiv weitergemacht werden soll. Reichards war Motor der Zertifizierung im Düsseldorfer Haus und weiß um das Feintuning im Zertifizierungsprozess: „Es gab verschiedene Anregungen, die wir gerne umgesetzt haben. Ein Beispiel sind die Schreibtische. Hier gibt es eine bestimmte Maßangabe für eine freie Arbeitsfläche. Im Hotel MutterHaus Düsseldorf sind die Zimmer mit Möbeln aus der Gründerzeit ausgestattet. Die Schreibtische erfüllten nicht in allen Zimmern die erforderlichen Maße. Da haben wir dann zum Beispiel neue Schreibtische im Industrial Design Look ergänzt, die viel Platz zum Arbeiten bieten.“ Bettina Reichards hält eine Zertifizierung für Business- und Tagungshotels für absolut notwendig. Insbesondere in der Abgrenzung zu den Häusern großer Ketten sind Zertifizierungen ein Plus und erzeugen Aufmerksamkeit. Dabei geben sie ihrer Meinung nach auch den Kunden Sicherheit. „Die Zertifizierung ist für ein Einzelhaus auf jeden Fall sinnvoll, da die Kunden hierdurch sicher sein können, dass allgemeine Marktstandards umgesetzt werden“, so Reichards. Das Kuriose am Ergebnis der Zertifizierung erwähnt die Verkaufsleiterin charmant im Nebensatz: „Insgesamt bestätigte die Zertifizierung, dass das Hotel MutterHaus Düsseldorf in fast allen Bereichen die Standards bereits vorher umgesetzt hatte.“ Sicher auch eine Bestätigung der guten Arbeit, die man in Düsseldorf leistet.

Mehr Sicherheit, TRANSPARENZ UND PERSÖNLICHE BETREUUNG

Von dieser „Sicherheit“ für die Kunden spricht auch Christian Prange vom Golfhotel Vesper. Die Frage aller Tagungs- und Event-Verantwortlichen lautet doch, ob die Qualität von Einzel- oder privaten Häusern in allen Facetten den Standards des Markts entspricht. Die Entscheider suchen und brauchen Verlässlichkeit. „Gerade im Tagungsbereich sind Zertifizierungen ein wichtiger Faktor“, erklärt Prange. Das Golfhotel Vesper, das in Sprockhövel nahe Wuppertal verkehrstechnisch gut angebunden ist, liegt inmitten von herrlichen Golf-Greens. Im Gegensatz zu den Stadthotels „herrscht hier extrem viel Ruhe“, so Prange. „Ruhe ist natürlich nicht jedermanns Sache“, sagt er ein wenig schmunzelnd, „aber in einem so grünen Umfeld finden neue Gedanken bei Tagungen immer ihren Platz und ihre Wirkung.“ Zum Hotel gehört eine 45 Loch-Golfanlage – die größte Golfanlage in Nordrhein-Westfalen. Die „Spielwiese“ liegt auf 180 Hektar Grund und bietet ein hervorragendes Begleitprogramm wie zum Beispiel Golf-Schnupperkurse für Anfänger oder Mitglieder. „Zahlreiche Kunden tagen bei uns im Golfhotel Vesper und ermöglichen ihren Mitarbeitern und Teilnehmern Handicap-Turniere“, weiß Prange. „So tagt seit vielen Jahren beispielsweise die Edelstahlhandelsvereinigung EHV, der Verband für die Edelstahldistribution, im Vesper und führt hier jedes Jahr erfolgreiche Veranstaltungen durch.“ Die individuelle Ansprache, „ein persönliches Gespräch mit dem Chef oder der Chefin des Hauses zählt heute immer noch sehr viel. Es spiegelt auch unsere persönliche Betreuung des Gastes wider“, erklärt Prange. Er legt Wert auf den Status des Hotels. „Gerade weil wir nicht zu einer Hotelkette gehören, haben wir den Vorteil, flexibler zu operieren und schneller zu entscheiden.“ Und so konnte sich das Hotel – auch dank der Zertifizierung – für ein Ranking der kleinen zertifizierten Häuser bewerben. Der Lohn und Stolz des Golfhotels: Platz sechs im Top Ten Ranking 2018.

Die Tagungsmöglichkeiten im ehemaligen Gut Frielinghausen, dessen Geschichte bis ins 17. Jahrhundert reicht, sind vielfältig und variabel. Fünf multifunktionale Räume von 35 bis zu 130 Quadratmetern lassen sich, gemeinsam mit dem Foyer, zu einem 400 Quadratmeter großen gläsernen Saal für bis zu 470 Personen kombinieren. Weitere Schmuckstücke des Anwesens sind die große Dachterrasse für Empfänge sowie die historische „Scheune“ und der rustikale „Kuhstall“ für Banketts und andere Events. Fachwerk, freigelegte Balken und schmiedeeiserne Elemente setzen die entsprechenden Akzente. Verständlich dass Christian Prange von seinem Arbeitgeber und dem Golfhotel Vesper überzeugt ist. Mit Recht behauptet der Verkaufs- und Marketingdirektor: „Preis-leistungstechnisch sind wir eine gute Alternative zum Standort Düsseldorf.“ Der Wettbewerb in der Branche erfordert Engagement und Erfindergeist von allen der rund 100 Mitarbeiter. „Besondere Freundlichkeit“ ist eine unserer Stärken und „unsere Gäste sind überaus zufrieden“. Und auch deshalb investiert das Privathotel alle drei Jahre in die Erneuerung der Zertifizierung. Prange: „Das ist für uns das wichtigste Siegel.“

Kein Hotel wie jedes andere

Etwas Besonderes bietet auch das Hotel MutterHaus Düsseldorf. Bettina Reichards nennt es „Lächeln“. Dieses wirklich besondere Lächeln ist bereits beim Interview spürbar. Und es wirkt sehr ehrlich. Reichards: „Wir haben immer, auch in noch so stressigen Situationen, für unseren Gast ein Lächeln auf den Lippen. Außerdem haben wir festgestellt, dass es sich so viel entspannter und fröhlicher arbeiten lässt. Wir tun das gerne.“ Diese Professionalität zeigt sich auch in der Ausstattung. Moderne Technik, wie Whiteboards, in einem über 100 Jahre alten Haus „mit dem architektonischen Charme der Gründerzeit“ ist kein Widerspruch. Im Gegenteil, das Hotel MutterHaus Düsseldorf ist eben kein Hotel wie jedes andere. Im Jahr 1903 als Zentrum der Kaiserswerther Diakonissengemeinschaft eingeweiht, liegt es noch heute mitten in einem idyllischen Park: „Hier lässt es sich in Ruhe und Behaglichkeit hervorragend tagen und konferieren“, so Reichards.  Nach einer umfassenden Renovierung stehen heute 55 Zimmer und acht Tagungs- und Konferenzräume zur Verfügung. Ob Mitgliederversammlung, Tagung, Workshop oder Seminar, die Räumlichkeiten bieten Platz für diverse Veranstaltungsformate. Die größte Kapazität in Reihenbestuhlung bietet der Große Saal mit Platz für 202 Gäste. „Wir betreiben in unserem Haus engagierte Qualitätssicherung und nicht zuletzt aus diesem Grund haben wir die Zertifizierung schon vor Jahren angestoßen. Seit nunmehr gut fünf Jahren trägt das Hotel MutterHaus in Düsseldorf die begehrten Siegel Certified Business Hotel® & Certified Conference Hotel® „Das war uns und auch im Hinblick auf unsere Kunden wichtig. Denn die Zertifizierung gilt bei Kunden mehr denn je als Orientierung“, erklärt Reichards das Engagement des Hotels.

Eine Zertifizierung ist also mehr als ein repräsentatives Label oder Signet. Erworbene Auszeichnungen können insbesondere auch im Marketing feinfühlig eingesetzt werden. Beispielsweise die vom Geschäftsreiseverband VDR verliehenen Zertifikate verfügen für beide der genannten Häuser über eine Art Empfehlungscharakter und helfen Geschäftsreisenden und Veranstaltungsplanern bei der Auswahl. Kunden können sich auf die geprüfte Qualität, Ausstattung und Professionalität verlassen. Für die Hotels ist die Zertifizierung wiederum ein gewichtiges Plus im Wettbewerb und das lohnt sich. ?(MJ)

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