Lehrer-PISA ernst nehmen und Bremer Erklärung umsetzen!
(Berlin) - Wenn das Expertenteam Lehrerinnen und Lehrer im jüngsten Bericht als wichtigste Ressource für Schulen und die Qualität der Schulbildung bezeichnet, deckt sich dies in vollem Umfang mit der Programmatik des VBE, erklärte der Bundesvorsitzende Ludwig Eckinger anlässlich der Vorstellung der OECD-Studie Anwerbung, berufliche Entwicklung und Verbleib von qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern. Die KMK müsse die Empfehlungen der OECD ernst nehmen. Der Bericht finde grundsätzlich die Zustimmung des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). Er vertiefe im wesentlichen bekannte Problemfelder. Eckinger: Der VBE fordert bereits seit Jahren die Professionalisierung des Lehrerberufs und die Erarbeitung eines Lehrerleitbildes.
Bereits in der Bremer Erklärung vom Oktober 2000 haben wir uns darauf festgelegt, betont der VBE-Bundesvorsitzende, dass faire und wissenschaftlich fundierte Leistungsvergleiche der Qualitätsanalyse von Unterricht und Schule dienen. Eckinger sprach sich ganz im Sinne der OECD dafür aus, gezielter für ein Lehramtsstudium zu werben. Wir brauchen die am besten geeigneten jungen Menschen im Lehrerberuf, so Eckinger. Lehrerinnen und Lehrer müssten Experten für Unterricht und Erziehung sein. Dazu gehöre selbstverständlich auch eine fundierte Rechenschaftslegung.
Als wichtigsten Auftrag der Bildungspolitik bezeichnet es Eckinger, dauerhaft für qualifizierten Nachwuchs im Lehrerberuf zu sorgen. Dazu gehöre auch die von der OECD angemahnte Verbesserung der Laufbahnstruktur. Das von der OECD formulierte Votum gegen den Beamtenstatus finde nicht die Zustimmung des VBE. Der Beamtenstatus sei eine Grundbedingung für pädagogische Freiheit und Unabhängigkeit der Lehrerinnen und Lehrer.
Angesichts der Verschärfung der Rahmenbedingungen für die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer stelle sich die Frage, wie die Professionalität der Lehrerinnen und Lehrer gestärkt und erhalten werden könne. Die OECD weise zu Recht auf die Bedeutung der Lehreraus-, fort- und weiterbildung hin. Eine Reform der Lehrerbildung mit mehr Berufsfeldorientierung gehöre zu den Grundforderungen des VBE.
Es könne nicht angehen, den personalpolitischen Schweinezyklus lediglich fortzuschreiben. Es muss endlich ein Weg gefunden werden, dieses Auf und Ab zu überwinden, fordert Eckinger. Um ein durchdachtes langfristiges Personalentwicklungskonzept in allen Bundesländern kommt die KMK nicht herum. Die Empfehlung der OECD, Seiteneinsteiger und Ersatz- oder Teilzeit-Lehrkräfte einzustellen, hält der VBE allerdings nicht für zielführend. Solche Öffnungen des Lehrerberufs untergraben die Professionalisierung, so Eckinger.
Notwendig sei außerdem ein gesamtdeutscher Arbeitsmarkt für Lehrerinnen und Lehrer sowie ein jährlicher Einstellungskorridor, um den kontinuierlichen Altersaufbau der Lehrerschaft zu sichern.
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