Pressemitteilung | (DVTM) Deutscher Verband für Telekommunikation und Medien e.V.

0180er-Servicerufnummern: vorbildliche Bewerbung in einem sich im Umbruch befindlichen Markt

(Düsseldorf) - 95 Prozent der untersuchten 0180er-Bewerbungen erfüllen die Vorgaben des Telekommunikationsgesetzes und des Kodex Deutschland für Telekommunikation und Medien / Durch die Umsetzung der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen kostenlosen Warteschleife ist der Markt extrem im Umbruch / BNetzA ist aufgefordert, gegen Umgehungen der Warteschleifen-Vorgaben und falsche Abrechnungen vorzugehen

95 Prozent von 100 untersuchten Websites in Deutschland tätiger Markenartikler und Dienstleistungsunternehmen geben die bei Anruf der beworbenen 0180er Servicerufnummern zu zahlenden Preise korrekt an. Das ist das erfreuliche Ergebnis des aktuellen DVTM Markt-Screenings (www.dvtm.net). "Lediglich 5 Prozent der untersuchten Preisangaben verstoßen gegen die Vorschriften des Telekommunikationsgesetzes. 1 Prozent verstößt gegen die teils über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehenden Regelungen des Kodex Deutschland für Telekommunikation und Medien. Verbraucher werden insgesamt vorbildlich über die zu zahlenden Preise informiert", so der DVTM-Vorstandsvorsitzende Renatus Zilles. Im Vergleich zu einem 2012 durchgeführten, vergleichbaren Screening ist die Verstoßquote weiter zurückgegangen (2012: 6,67 Prozent Verstöße gegen TKG-Vorgaben), was auch sicherlich ein Erfolg der DVTM-Kodex-Arbeit ist.

Aufgrund der seit dem 1. Juni 2013 geltenden Warteschleifen-Regelungen ist der Markt extrem im Umbruch. In vorher häufig eingesetzten Rufnummern wie der 0180-5, die zeitabhängig abgerechnet werden, sind seitdem abrechnungstechnisch bedingt keine Warteschleifen mehr möglich. Da sich Warteschleifen jedoch oft nicht vermeiden lassen, z.B. bei einer notwendigen Weiterleitung zu einem anderen Gesprächspartner oder in eine andere Abteilung, haben etliche Anbieter die Rufnummer gewechselt.

Der Vergleich mit dem DVTM-Screening aus 2012 zeigt: 46 Prozent der Anbieter, die im Januar 2012 0180er Rufnummern geschaltet hatten, setzen heute keine 0180er-Rufnummer mehr ein. Fast alle haben auf Ortsrufnummern oder kostenfreie 0800er Rufnummern umgestellt, was zu einem dramatischen Verlust entlang der gesamten Wertschöpfungskette führt. Im Vergleich zur früher genutzten 0180-5er-Rufnummerngasse erzielen die Anbieter jetzt weniger Umsätze und Erlöse. Es drohen eine Reduzierung der Servicequalität, Einsparungen und der Abbau von Arbeitsplätzen.

"Wichtig ist jetzt, dass bei Unternehmen, die nun Ortsrufnummern anstelle von 0180-Servicerufnummern einsetzen, sichergestellt wird, dass diese tatsächlich zum Ortstarif aus den Mobilfunknetzen erreichbar sind. Es wurden bereits nicht hinnehmbare Umgehungen der neuen Warteschleifen-Vorschriften bekannt: Anrufe zu bestimmten geografischen Nummern werden teils höher tarifiert, weil über diese Nummern Services erbracht werden", so der DVTM-Vorsitzende Zilles weiter. "Zudem gibt es Fälle, bei denen die neuen 0180-6er Rufnummern höher abgerechnet werden. Wir fordern die Bundesnetzagentur auf, rasch und stringent zu handeln."

Quelle und Kontaktadresse:
DVTM Deutscher Verband für Telekommunikation und Medien e.V. Marco Rohrmann, Kommunikation Birkenstraße 65, 40233 Düsseldorf Telefon: (0211) 311209-0, Fax: (0211) 311209-30

(cl)

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