Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

12 Bio-Betriebe mit Förderpreis ausgezeichnet

(Berlin) - Zwölf Landwirt*innen aus acht verschiedenen Bundesländern sind am Sonntag im Rahmen des Umweltfestivals in Berlin mit dem NABU-Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ geehrt worden – für ihren beispielhaften Wechsel von konventioneller zu ökologischer Landwirtschaft. Die prämierten Betriebe produzieren Gemüse, Obst und Getreide sowie Fleisch und Milch nach ökologischen Standards – konsequent ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel oder Kunstdünger – und setzen zugleich auf besonders tiergerechte Haltungsbedingungen. Die finanzielle Förderung soll den Öko-Betrieben helfen, die Umstellungskosten zu stemmen und die zweijährige Übergangsphase zu überbrücken, in der sie bereits ökologisch arbeiten, aber noch keine Bio-Preise erzielen können.

Mit dem Projekt möchte der NABU – in Kooperation mit der „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ (ABBI), REWE sowie weiteren Partnern aus der Bio-Branche – die ökologische Landwirtschaft in Deutschland weiter voranbringen. Ziel ist es, einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz, zur Erhaltung fruchtbarer Böden und sauberer Gewässer sowie zur Förderung der Artenvielfalt zu leisten.

Seit Beginn des Programms im Jahr 2015 wurde die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft auf rund 21.000 Hektar Fläche unterstützt – das entspricht mehr als dem Doppelten der Fläche von Sylt. Insgesamt wurden mehr als 130 Betriebe mit einem Gesamtvolumen von mehr als dreieinhalb Millionen Euro gefördert.

„Intakte Böden, sauberes Grundwasser und artenreiche Landschaften – angesichts der sich zuspitzenden Klima- und Naturkrise leisten die ausgezeichneten Landwirt*innen einen wertvollen Beitrag für unsere Ökosysteme und die biologische Vielfalt. Mit Eigeninitiative und großem Engagement zeigen sie, wie Landwirtschaft umweltverträglich und klimarobust gestaltet werden kann. Das verdient großen Respekt. Seit mehr als zehn Jahren steht der NABU diesen Betrieben bei der oft schwierigen Umstellung auf Bio-Landwirtschaft zur Seite.“ (NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger)

Seit 2015 fördert Alnatura mit dem NABU das Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“, welches die Umstellung auf Bio unterstützt und einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Bio-Landbaus in Deutschland leistet. Mit der Alnatura Bio-Bauern-Initiative sichern wir unsere finanzielle Unterstützung in diesem wichtigen Nachhaltigkeitsprojekt. Die Alnatura Kundinnen und Kunden haben durch den Einkauf der ABBI-Produkte insgesamt bereits eine Fördersumme von rund drei Millionen Euro ermöglicht. Unser Wunsch an dieser Stelle ist es, dass auch die Politik die vielfältigen Gemeinwohlleistungen des Bio-Landbaus anerkennt und Hindernisse beim Erhalt und Ausbau der ökologischen Landwirtschaft reduziert." (Götz Rehn, Gründer und Geschäftsführer von Alnatura)

„Ökologischer Landbau leistet einen zentralen Beitrag für eine nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft. Als REWE Group setzen wir uns seit Jahrzehnten für Bio-Produkte und faire Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette ein. Mit unserer Unterstützung des NABU-Förderpreises ‚Gemeinsam Boden gut machen‘ stärken wir gezielt Betriebe, die den Wandel aktiv mitgestalten.“ (Dr. Daniela Büchel, Mitglied des Vorstands der REWE Group)

Das sind die Preisträger*innen

Klaus Buck, Baden-Württemberg (Bioland)
• Jan Raude, Nordrhein-Westfalen (Bioland)
• Jörg Schröder, Sachsen-Anhalt (Naturland)
• David Büchler, Nordrhein-Westfalen (Bioland)
• Christina & Klaas, Niedersachsen (Bioland)
• Ludwig Georg, Bayern (Naturland)
• Karen Stehr, Hamburg (Naturland)
• Veronika & Florian Berger, Bayern (Naturland)
• Julius von Gadenstedt & Oliver Rollwage, Niedersachsen (Naturland)
• Nicole Albs, Mecklenburg-Vorpommern (Biokreis)
• Christine Pieroth, Rheinland-Pfalz (Ecovin)
• Wolfgang Bender, Rheinland-Pfalz (Ecovin)

Wer ist förderfähig?

Beim Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“ kann sich bewerben, wer seinen gesamten landwirtschaftlichen Betrieb auf ökologische Bewirtschaftung umstellt oder seinen bestehenden Öko-Betrieb um mindestens 30 Prozent erweitert. Der Betrieb muss sich einem in Deutschland ansässigen Bio-Anbauverband anschließen. Gefördert werden können auch Betriebe, die am Hof Verarbeitung und Vermarktung betreiben – einschließlich Restauration oder Urlaub am Bauernhof. Bewerbungen für die aktuelle Bewerbungsrunde werden seit dem 1. April 2025 angenommen. Ausführliche Informationen unter www.nabu.de/gbgm

Hintergrund: Ökolandbau und EU-Agrarpolitik in Deutschland

Deutschland will den Ökolandbau deutlich ausbauen. Dafür braucht es gezielte politische Unterstützung – etwa durch Förderprogramme entlang der Wertschöpfungskette und in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung sowie eine EU-Agrarpolitik, die Umweltleistungen konsequent honoriert – wovon der Ökolandbau besonders profitiert.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Charitéstr. 3, 10117 Berlin, Telefon: 030 284 984-0

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