Pressemitteilung | Deutsche Bischofskonferenz

12. Europäischer Workshop in Oświęcim/Auschwitz / Erzbischof Schick: Lange Wege der Versöhnung zurückgelegt

(Bonn) - Die Maximilian-Kolbe-Stiftung führt zum zwölften Mal in Oświęcim/Auschwitz einen europäischen Workshop durch. Rund 30 Vertreter aus elf ost- und westeuropäischen Ländern werden vom 11. bis 16. August 2021 in Polen erwartet. Der Workshop steht unter dem Leitwort "Gemeinsam von Auschwitz lernen - Beziehungen konstruktiv gestalten" und geht der Frage nach den bis heute andauernden Prägungen und Verletzungen nach, die von Auschwitz und dem Zweiten Weltkrieg ausgehen. Außerdem fragt er nach einem angemessenen Umgang mit der prekären Gegenwart dieser Geschichte. Ausgehend von den unterschiedlichen Erfahrungen der verschiedenen europäischen Gesellschaften tauschen sich die Teilnehmer über die grundlegenden Perspektiven von Gewaltüberwindung und Versöhnung sowie die auf diesem Wege zu vergegenwärtigenden Schwierigkeiten aus.

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz und Vorsitzende des Stiftungsrats der Maximilian-Kolbe-Stiftung, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), erklärt: "Wir begehen in diesem Jahr den 80. Todestag von Pater Maximilian Kolbe, den wir als Vorbild der Nächstenliebe im KZ Auschwitz und Patron der Versöhnung für ganz Europa verehren. Das macht deutlich, dass wir eine lange Strecke der Versöhnung zwischen Polen und Deutschen und des Friedens im Geist des Evangeliums zurückgelegt haben. Gerade in dieser Zeit, die von vielen politischen Anfechtungen in Ost und West geprägt ist, bleibt die Erfahrung der Versöhnung eine wichtige Orientierung und Ermutigung in der Auseinandersetzung mit den friedenspolitischen Herausforderungen der Gegenwart."

Über die konkrete Befassung mit dem Ort Auschwitz hinaus haben die Gespräche exemplarische Bedeutung für den Umgang mit Gewalterfahrungen und ihren Folgen. Der jährliche Workshop leistet einen Beitrag zur Stärkung eines europäischen auf Heilung und Versöhnung zielenden Diskurses. Die Begegnungen der Teilnehmenden helfen zugleich, ein europäisches Netzwerk zu bilden, das sich in seinen Aktivitäten gegenseitig unterstützt. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit der Corona-Krise wird deutlich, welche immense Bedeutung dem Aufbau und der Pflege vertrauensvoller Beziehungen zukommt.

Hintergrund

Die Maximilian-Kolbe-Stiftung wurde 2007 mit Unterstützung der Polnischen und der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Ziel der katholischen Stiftung ist es, Beiträge zur Stärkung der kirchlichen Versöhnungsarbeit in Europa zu leisten und sich für Opfer von Unrecht und Gewalt zu engagieren. Der heilige Maximilian Kolbe gab 1941 sein Leben stellvertretend für einen Mithäftling im Konzentrationslager Auschwitz und setzte damit ein Zeichen, dass Hass und Gewalt nicht das letzte Wort haben.

Während des 12. Europäischen Workshops findet am 13. August 2021, dem 80. Todestag von Pater Maximilian Kolbe, im Zentrum für Dialog und Gebet in Oświęcim/Auschwitz eine Gedenkveranstaltung von 19.00 bis 21.00 Uhr statt. Sie kann digital verfolgt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Bischofskonferenz Pressestelle Kaiserstr. 161, 53113 Bonn Telefon: (0228) 103-215, Fax: (0228) 103-254

(mj)

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