Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

140.000 Ausbildungsplatzsuchende stehen auf der Straße / SOS bei benachteiligten Jugendlichen

(Frankfurt am Main) - 140.000 junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen, stehen auf der Straße. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) befürchtet, dass sich diese Zahl um mindestens 100.000 erhöhen wird, wenn die Kürzungen der Bundeszuschüsse für die Bundesanstalt für Arbeit nicht zurückgenommen werden. Der drastische Rückgang bei den Ausbildungsplätzen und fehlende Mittel der Arbeitsämter seien der Grund für die katastrophale Situation. „Die Betriebe bilden nicht aus, beim Arbeitsamt herrscht der Sparkommissar: Das Nachsehen haben die Jugendlichen“, sagte GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange am 10. April in Frankfurt am Main.

Betroffen seien vor allem benachteiligte Jugendliche ohne ausreichenden schulischen Abschluss, für die die Arbeitsämter in der Vergangenheit sogenannte berufsvorbereitende Maßnahmen angeboten haben. Die rigide Haushaltspolitik der Bundesanstalt für Arbeit führe dazu, dass zur Zeit vielen Trägern mitgeteilt wird, dass im nächsten Ausbildungsjahr keine Maßnahmen mehr angeboten werden können. Ergebnis sei, dass die Jugendlichen weder einen Ausbildungsplatz hätten noch ein Qualifizierungsangebot bekämen.

Die GEW hält dieses Vorgehen für fatal. „Statt die Zuschüsse der Bundesanstalt für Arbeit zu kürzen, müssten diese im Gegenteil erhöht werden", verlangte Stange. Auch sollte möglichst schnell Rechtssicherheit geschaffen werden, damit die nötigen Ausschreibungen noch im April herausgegeben werden können.

Bundesweit nähmen rund 120.000 junge Menschen an berufsvorbereitenden Maßnahmen teil. Hier würden nicht nur schulische Defizite aufgearbeitet, sondern auch Kontakte zu Unternehmen hergestellt und Praktika vermittelt. Bis zu 80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten nach Abschluss der Maßnahme einen Ausbildungsplatz. „Diese Angebote an Geldmangel scheitern zu lassen, ist nicht nur sozialpolitisch, sondern auch ökonomisch unsinnig“, betonte die GEW-Chefin. Die Jugendlichen blieben weiterhin auf staatliche Unterstützung angewiesen. Ohne betriebliche Ausbildung sei eine langfristige Integration in den Arbeitsmarkt gerade für die Gruppe der benachteiligten Jugendlichen nahezu unmöglich.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt Telefon: 069/789730, Telefax: 069/

NEWS TEILEN: