Pressemitteilung | Verband der Privaten Bausparkassen e.V.

1924: Erster Weltspartag und Gründung der ersten deutschen Bausparkasse

(Berlin) - In diesem Jahr wird der Weltspartag zum 80. Mal begangen. 1924 war er auf einem internationalen Kongreß in Mailand zum ersten Mal ausgerufen worden. Im gleichen Jahr wurde auch die erste deutsche Bausparkasse (Wüstenrot) gegründet. Die Betonung des Sparens generell und die Notwendigkeit des Sparens für die eigenen vier Wände sind nicht ganz zufällig zusammengefallen. Darauf hat heute der Verband der Privaten Bausparkassen hingewiesen.

Die Wohnungsversorgung habe sich nach dem Ersten Weltkrieg deutlich verschlechtert. Hohe Inflationsraten hätten kaum tragbare Hypothekenzinsen zur Folge gehabt. Privates Kapital sei nur im geringen Umfang zur Verfügung gestellt worden, da große Teile des privaten Vermögens vernichtet worden seien. Gleichzeitig sei aber der Wunsch, im eigenen Haus zu wohnen und eigenes Land bebauen zu können, in weiten Bevölkerungskreisen immer größer geworden. Siedlungs-, Schrebergarten- und Gartenstadtbewegungen seien aufgeblüht. Diese Entwicklung sei zum Teil auf die Initiative der „Bodenreformer“ zurückzuführen gewesen, die zur Linderung des Wohnungsmangels „Notgemeinschaften“ errichtet hätten. Zum Teil sei dies aber auch die Folge der raschen Geldentwertung gewesen, die zu einer verstärkten Flucht in die Sachwerte geführt habe.

Im Jahre 1924, als die Wohnungsnot am größten und Zinssätze von 16 Prozent nicht ungewöhnlich gewesen seien, sei die erste deutsche Bausparkasse von Georg Kropp in Wüstenrot bei Heilbronn gegründet worden. Diese sei aus dem Verein „Gemeinschaft der Freunde“ hervorgegangen, der bereits drei Jahre zuvor in Stuttgart gegründet worden sei. In der zweiten Hälfte der 20er Jahre seien weitere private Bausparkassen entstanden, denen später auch die öffentlichen Bausparkassen folgten.

Andreas J. Zehnder, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Privaten Bausparkassen: „Bereits damals haben die Bausparkassen nach dem auch heute noch üblichen Kollektivprinzip gearbeitet: Zunächst sparen die Bausparer bestimmte Beträge an, die sie dann bei „Zuteilung“ des Vertrages zusammen mit dem Darlehen wieder ausgezahlt bekommen. Die Bausparkassen haben zunächst die „Vollfinanzierung“ praktiziert, also die Bereitstellung der gesamten Finanzierungsmittel für einen Eigenheimerwerb. Erst gegen Mitte der 30er Jahre sind die Institute zu der Teilfinanzierung übergegangen.“

Der Marktanteil der derzeit 16 privaten Institute (und 11 Landesbausparkassen) an der gesamten Wohnungsfinanzierung in Deutschland beläuft sich nach Angaben des Verbandes aktuell auf 29 Prozent. Allein nach dem Zweiten Weltkrieg haben die deutschen Bausparkassen über 14 Mio. Wohnungen mitfinanziert.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Privaten Bausparkassen e.V. Klingelhöferstr. 4, 10785 Berlin Telefon: 030/590091-500, Telefax: 030/590091-501

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