2004 schlechtestes Ausbildungsjahr seit sieben Jahren
(Frankfurt am Main) - 45 000 Jugendliche wurden in diesem Jahren nach Angaben der IG Metall nicht in eine Lehrstelle vermittelt. Damit ist die Zahl der unversorgten Jugendlichen um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr gestiegen, teilte die Gewerkschaft am 05. Oktober in Frankfurt mit. "Die Ausbildungsbilanz für 2004 stellt das schlechteste Ergebnis seit sieben Jahren dar", erklärte IG Metall-Vorstandsmitglied Erwin Vitt. "Rechnet man noch die Jugendlichen hinzu, die in Warteschleifen abgeschoben wurden, dann suchen nach unseren Berechnungen im Herbst 130 000 Jugendliche vergeblich nach einem Ausbildungsplatz."
Der Ausbildungspakt, den die Bundesregierung mit den Arbeitgebern im Juni geschlossen hat, habe in der Substanz keine Verbesserung der Lage gebracht hat, sagte Vitt: "Anstatt besser wurde es nur noch schlechter." Nach einer Untersuchung der IG Metall ist die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten betrieblichen Ausbildungsplätze um 22 000 zurückgegangen. Besonders bei den betrieblichen Ausbildungsplätzen sei der Negativtrend gravierend: Allein in den letzten vier Jahren seien in Deutschland 150 000 weggefallen.
"Zwar richten die Partner des Ausbildungspaktes jetzt alle Hoffnungen auf die Erfolge der Nachvermittlungsaktion, doch damit ist das Ausbildungsjahr 2004 auch nicht mehr zu retten", sagte Vitt. "Aus den Erfahrungen der letzten Jahre wissen wir, dass sich von September bis Dezember noch einiges bewegt, aber es gibt in dieser Zeit nicht nur Vermittlungen, sondern auch Neuzugänge an lehrstellensuchenden Jugendlichen." Am Ende dürfte sich die Bilanz nur unwesentlich verbessern. Vitt forderte die Koalitionsfraktionen auf, das im Bundestag ruhende Umlagefinanzierungsgesetz endlich in Kraft zu setzen, das vor allem die nicht ausbildenden Betriebe zur Finanzierung heranzieht.
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