2008 mehr Umsatz und stabile Beschäftigung / Stimmung trübt sich im Frühjahr 20009 ein / Elektrobetriebe melden rückläufige Aufträge von Industrie, Gewerbe und öffentlicher Hand im ersten Quartal 2009
(Frankfurt am Main) - 2008 war ein gutes Jahr für die elektro- und informationstechnischen Handwerke in Deutschland. Die rund 76.000 Betriebe erzielten einen Umsatz von 32,6 Milliarden Euro*.). Verglichen mit 2007 war dies ein Plus von 2,1 Prozent. Im zweiten Jahr in Folge wurden in den Elektrohandwerken im Durchschnitt keine Stellen abgebaut und unverändert rund 317.000 Menschen beschäftigt, darunter rund 40.000 Auszubildende. Dies berichtet der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), Frankfurt/Main.
War die Stimmung in den Elektrohandwerken zum Jahreswechsel 2008/09 noch überraschend gut, hat sie sich im ersten Quartal 2009 spürbar eingetrübt. Der Stimmungsindex zur gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage ging um zehn Punkte zurück. Er lag im März bei 50 von 100 Punkten, so die Ergebnisse der ZVEH-Konjunkturumfrage im Frühjahr 2009. Ähnlich wurde die Situation im Jahr 2006 eingeschätzt. Immerhin beurteilen noch drei Viertel der Befragten (Frühjahr 2008: 85%) ihre gegenwärtige Geschäftslage als befriedigend oder gut. Zugleich gehen nur noch 63 Prozent der Befragten (Frühjahr 2008: 84%) davon aus, dass die Geschäfte in den kommenden sechs Monaten gleich bleiben oder wieder besser werden.
"Die Situation im Elektrohandwerk ist eingetrübt, eine Schwächephase löst das Hoch der vergangenen drei Jahre ab. Vor allem Aufträge der öffentlichen Hand, aus Industrie und gewerblicher Wirtschaft sind spürbar zurückgegangen", sagt ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi. "Wir hoffen, dass die Impulsprogramme der Bundesregierung jetzt schnell wirken. Und wir setzen darauf, dass bei weiterhin hohen Energiepreisen die Nachfrage nach intelligenten Lösungen aus den Energieeffizienzhandwerken wächst." 46 Prozent der befragten Elektrobetriebe meldeten, dass sie weniger Aufträge von öffentlichen Auftraggebern haben.
Dagegen ist laut 57 Prozent die Auftragslage von privaten Auftraggebern gleich geblieben, zwölf Prozent verzeichnen sogar mehr Aufträge. Im Osten scheint die gewerbliche Wirtschaft als Auftraggeber aktuell besser dazustehen als im Westen. Während in Ostdeutschland nur drei von zehn Befragten einen Auftragsrückgang aus dem Gewerbe feststellen, registrieren in Westdeutschland vier von zehn Befragten weniger Aufträge von dieser Wirtschaftsgruppe.
Osten schlägt sich besser als Westen
Markantes Ergebnis: Bei den in Ostdeutschland ansässigen Elektrobetrieben ist die Stimmung im Frühjahr 2009 offensichtlich noch besser als im Westen. Auch was die Zukunft angeht, scheinen sie optimistischer zu sein als ihre westdeutschen Kollegen. So melden aktuell auch mehr Betriebe im Osten offene Stellen als im Westen. Insgesamt allerdings sind es nur zwölf Prozent der Befragten, die derzeit Mitarbeiter neu anstellen können. Im Vorjahr waren es noch 20 Prozent. Die Auslastung der Betriebe indes hat sich binnen Jahresfrist nur minimal verändert: Immerhin 35,6 Prozent (Frühjahr 2008: 36,1 Prozent) haben Aufträge, die länger als einen Monat für Beschäftigung sorgen. Verglichen mit den Ergebnissen der Herbstumfrage 2008 hat die Auslastung allerdings spürbar nachgelassen. Da sprachen 41 Prozent von Aufträgen, die sie länger als vier Wochen beschäftigten.
Beschäftigtensituation
Jetzt erwarten die Betriebe der Elektrohandwerke, dass sich die Umsätze im nächsten halben Jahr rückläufig entwickeln werden. Der Index für die künftige Geschäftslage ist von 50 Punkten im Frühjahr 2008 auf 34 Punkte gerutscht. 37 Prozent sind überzeugt, dass die Geschäfte schwieriger werden (Vorjahr: 16 Prozent). Dennoch gehen dreiviertel der elektro- und informationstechnischen Handwerksunternehmen - ebenso viele wie vor einem Jahr - davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten gleich bleibt.
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