2009 kommen Zehntausende von ArbeitsplĂ€tzen auf die MĂŒllkippe ideologischer Verkehrspolitik
(Frankfurt am Main) - Laut dem Bundesverband GĂŒterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. in Frankfurt am Main werden die Transportlogistikunternehmen 2009 ihre KapazitĂ€ten um 10 Prozent bis 30 Prozent zurĂŒckfahren. Damit reagieren sie auf die schwierige Marktlage und die bevorstehende massive Mauterhöhung, die voraussichtlich Zehntausende von ArbeitsplĂ€tzen kosten wird.
Vier Wochen vor der zum 01. Januar 2009 von der Bundesregierung beschlossenen Mauterhöhung, die je nach Schadstoffklasse zwischen 40 Prozent und 90 Prozent betrĂ€gt, berichteten die GeschĂ€ftsfĂŒhrer der BGL-LandesverbĂ€nde anlĂ€sslich einer Bundeskonferenz von desaströsen Auswirkungen auf mittelstĂ€ndische Transportlogistikunternehmen. Auf Grund der schwierigen Marktlage hĂ€tten sich einige Unternehmen bereits definitiv dazu entschieden, ihren Betrieb aufzugeben. DarĂŒber hinaus planten die Unternehmen ein ZurĂŒckfahren ihrer KapazitĂ€ten um 10 Prozent bis 30 Prozent. Dies bleibe nicht ohne Folgen auf die BeschĂ€ftigten im Transportgewerbe. Viele Mitarbeiter bekĂ€men derzeit ihre KĂŒndigungsschreiben. "Der Mittelstand stirbt in diesem Land politisch weiter unspektakulĂ€r", meint dazu BGL-HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Prof. Dr. Karlheinz Schmidt. WĂ€hrend Banken und GroĂindustrie nach wenigen Tagen einen umfangreichen Schutzschirm erhalten, wird das mittelstĂ€ndische Transportgewerbe mit einer staatlich verordneten Mautinflation belastet, die historisch gesehen, aber auch im europaweiten Vergleich, ihresgleichen sucht.
Bundeskanzlerin Merkel hat dieses mautbedingte Existenzvernichtungsprogramm fĂŒr das deutsche Transportlogistikgewerbe nicht verhindert und das Gesetzgebungsverfahren durch Bundesregierung und Bundesrat gepeitscht. Betroffene Mitarbeiter und Unternehmer, die jetzt ihre Existenz und ihren Arbeitsplatz verlieren, werden dies im Wahljahr nicht vergessen.
Nach den Berichten aus dem GeschĂ€ftsfĂŒhrerkreis des BGL treten nach den Erfahrungen aus der Dieselpreisexplosion in die von deutschen Unternehmen hinterlassenen LĂŒcken verstĂ€rkt Transportunternehmen aus den BeitrittslĂ€ndern. Der rasante Zuwachs der Mautkilometer von Fahrzeugen aus diesen LĂ€ndern, der der offiziellen BAG-Mautstatistik zu entnehmen ist, spricht eine deutliche Sprache. Im Gegensatz zu deutschen Unternehmen arbeiten diese Anbieter mit niedriger besteuertem Kraftstoff aus ihren HeimatlĂ€ndern und niedrigen Lohn- und Sozialkosten. Lkw sind "mobile ProduktionsstĂ€tten", die in einem Verkehrsgewerbe ohne Grenzen in ganz Europa oftmals nur noch zum Dumpingwettbewerb antreten. Einer "StĂ€rkung der Schiene", die Verkehrsideologen von der deutschen Mauterhöhung erwarten, kann auf diesem Weg nicht stattfinden. SchlieĂlich sind gebietsfremde Unternehmen in Deutschland nicht mit Betriebskontrollen ĂŒberzogen und schon gar nicht der deutschen FiskalitĂ€t unterworfen. Politisch ist die Bundesregierung nach Meinung der BGL-GeschĂ€ftsfĂŒhrer nicht nur eine EnttĂ€uschung, sondern mit ihrer einseitigen Politik eine Existenzbedrohung fĂŒr Tausende von Unternehmen und Zehntausende von ArbeitsplĂ€tzen. Der BGL schĂ€tzt, dass in den ersten Monaten des neuen Jahres bis zu 40 000 ArbeitsplĂ€tze im Transportgewerbe verloren gehen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband GĂŒterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL)
Martin Bulheller, Leiter, Ăffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftsbeobachtung
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