Pressemitteilung | Bitkom e.V.

26 Prozent spenden dank sozialer Netzwerke für gute Zwecke

(Berlin) - Wer für gute Zwecke spendet, tut das nicht selten dank sozialer Medien. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Menschen, die Geld spenden, erfahren über Aufrufe in sozialen Netzwerken von den Spendenaktionen. 24 Prozent folgen Spendenaufrufen von Organisationen und Unternehmen auf Facebook, Twitter und Co. Jede und jeder Sechste (17 Prozent) wird in den sozialen Medien durch sein persönliches Netzwerk zum Spenden motiviert und 9 Prozent nehmen sich die Appelle von Influencern zu Herzen. Das zeigt eine repräsentative Befragung unter mehr als 1.000 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde. Demnach erfährt insgesamt mehr als ein Viertel (27 Prozent) aller Spenderinnen und Spender im Internet von den entsprechenden Möglichkeiten - unter den Jüngeren zwischen 16 und 29 Jahren werden sogar 35 Prozent online darauf aufmerksam. "Die Sammelbüchse hat ausgedient. Das Spendensammeln über soziale Netzwerke löst das herkömmliche Fundraising nach und nach ab", kommentiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. "Gerade jetzt während des Ukraine-Kriegs bringen soziale Medien Hilfegesuche und -angebote schnell und auf direktem Weg zueinander."

Auf den Webseiten von Hilfsorganisationen informieren sich 17 Prozent derjenigen, die Geld spenden. Allerdings gehen nur 4 Prozent direkt auf Spendenplattformen wie betterplace.org oder gofundme.de. Mehr als ein Fünftel (22 Prozent) der Spenderinnen und Spender leistet hingegen aufgrund von Online-Werbeanzeigen finanzielle Unterstützung und 16 Prozent erfahren in Online-Newslettern von den Spendenaktionen. "Online-Werbung ist für Fundraising ein wichtiges Werkzeug, um Aufmerksamkeit zu generieren", so Rohleder. Hilfsorganisationen müssten deshalb eine professionelle Onlinepräsenz aufbauen. "Dabei darf eine gut durchdachte SEO-Strategie nicht fehlen." Denn jede und jeder Achte (12 Prozent) sucht mithilfe von Suchmaschinen, wo er oder sie spenden kann.

Weniger effektiv verbreiten sich Spendenaktionen über Messenger-Dienste. Nur 8 Prozent werden per WhatsApp oder Telegram darauf aufmerksam. 7 Prozent stoßen in Online-Beiträgen von Zeitungen oder Zeitschriften darauf, genauso viele (7 Prozent) erfahren in Online-Videos davon. Lediglich 5 Prozent spenden aufgrund von Spenden-Livestreams auf Plattformen wie Twitch oder YouTube. Ebenfalls erhalten jeweils 5 Prozent Informationen per E-Mail oder spenden einen kleinen, zusätzlichen Betrag während eines Online-Bezahlvorgangs.

Zwei Drittel der Deutschen spenden Geld für gute Zwecke

Ob Armut, Hochwasser oder Krieg: Insgesamt spendet die Mehrheit der Deutschen für solche Krisenfälle und andere wohltätige Projekte. So geben zwei Drittel (66 Prozent) an, in den vergangenen zwölf Monaten für einen guten Zweck Geld gespendet zu haben. Unter den Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren ist die Spendenbereitschaft mit 76 Prozent am höchsten. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es 67 Prozent und unter den 30- bis 49-Jährigen 58 Prozent. Bei Jüngeren steigt die Spendenbereitschaft dann wieder an: 63 Prozent der 16- bis 29-Jährigen haben in den vergangenen zwölf Monaten gespendet. Rohleder: "Das Internet bietet insbesondere Jüngeren einen einfachen Zugang zu Spendenaktionen. Wohltätige Organisationen haben so die Chance, neue Zielgruppen für ihre Projekte zu gewinnen."

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden von Mitte bis Ende März 2022 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: "Haben Sie in den vergangenen 12 Monaten Geld für einen guten Zweck gespendet?" und "Haben Sie im Internet von den Spendenaktionen erfahren? Bitte geben Sie an, ob Sie über die folgenden Wege auf die Spendenaktionen aufmerksam geworden sind.

Quelle und Kontaktadresse:
Bitkom e.V. Lisa Burgstedt, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Albrechtstr. 10, 10117 Berlin Telefon: (030) 27576-0, Fax: (030) 27576-400

(mw)

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