Pressemitteilung | Bauherren-Schutzbund e.V.

32 Mängel pro Hausbau

(Berlin) - Das Mängelaufkommen beim privaten Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern bleibt auf hohem Niveau. Das zeigt die aktuelle Studie zur Bauqualität des Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) in Kooperation mit dem Institut für Bauforschung e. V. (IFB). Sie basiert auf der Auswertung von rund 700 baubegleitenden Qualitätskontrollen, die die Verbraucherschützer vom BSB an 100 exemplarischen Bauvorhaben in den Jahren 2020 bis 2024 durchgeführt haben. Im Durchschnitt traten während der Bauphase rund 25 Mängel pro Projekt auf. Hinzu kamen im Rahmen der Schlussabnahme weitere 6 Mängel, sodass sich insgesamt 31 Mängel pro Bauvorhaben ergeben. Zum Vergleich: 2019 lag dieser Wert noch bei rund 29. „Es ist alarmierend, dass die Zahl der Baumängel in den letzten Jahren weiter gestiegen ist“, sagt BSB-Geschäftsführer Florian Becker. „Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten darf die Bauqualität nicht zum Sparposten werden. Die Risiken, die Bauherren tragen, sind immens.“

Mängel im Bauprozess nehmen zu – Innenausbau bleibt Schwachpunkt

Die Studie zeigt deutlich: Besonders im Innenausbau – etwa bei Estrich- und Putzarbeiten – häufen sich die Mängel. Mit 22 Prozent ist dieser Bereich der größte Verursacher im Gesamtbild. Auch bei der Abdichtung und Dämmung, im Rohbau sowie an Fenstern und Türen bestehen weiterhin erhebliche Qualitätsdefizite. Bei jedem zweiten Bauvorhaben wurden zudem auch bei der Schlussabnahme Mängel festgestellt. „Eine kontinuierliche baubegleitende Qualitätskontrolle deckt Schwachstellen frühzeitig auf und hilft, Folgeschäden zu vermeiden – das belegt unsere Analyse eindeutig“, so Becker weiter. „Je später ein Mangel entdeckt wird, desto teurer wird seine Beseitigung. Der wirtschaftliche Nutzen unabhängiger Kontrollen liegt auf der Hand.“

Systematische Analyse, klare Erkenntnisse

Die Studie analysiert unter anderem Zeitpunkt, Frequenz und Dichte der Qualitätskontrollen sowie Art und Umfang der festgestellten Mängel. Auffällig ist: Die Mängelzahl steigt im Verlauf des Bauprozesses stetig an – von wenigen, jedoch teils gravierenden Beanstandungen zu Baubeginn bis hin zu einem deutlichen Anstieg in der Ausbauphase. „Die Studie zeigt einmal mehr: Wer ein mangelfreies Eigenheim beziehen will, braucht unabhängige Baustellenkontrollen“, betont Becker. „Denn viele Mängel treten an Bauteilen auf, an denen im Zeitverlauf gravierende Schäden entstehen können, etwa durch Fehler bei der Abdichtung im Bad oder Keller.“ Angesichts steigender Baukosten sei eine frühzeitige Mängelerkennung entscheidend, um Folgeschäden, juristische Auseinandersetzungen und hohe Nachbesserungskosten zu vermeiden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauherren-Schutzbund e.V., Erik Stange, Pressereferent(in), Brückenstr. 6, 10179 Berlin, Telefon: 030 400339500

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