Pressemitteilung | Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V. (BDK)

40.000 Fälle von Kartenbetrug: BDK fordert bundesweites Präventionsprojekt

(Birkenwerder) - Angesichts ständig steigender Betrugsfälle mit entwendeten ec-Karten fordert der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) die bundesweite Einführung des in mehreren Bundesländern bereits erfolgreich erprobten Präventionsprogramms „KUNO“.

Den Hintergrund erläuterte der stellv. Bundesvorsitzende Holger Bernsee:

„Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei bundesweit 40.346 Betrugsfälle mit entwendeten ec-Karten im elektronischen Lastschriftverfahren (ELV). Hierbei ist es möglich, ohne Eingabe einer PIN unter Verwendung der Karte einzukaufen. Durchschnittlich werden gestohlene ec-Karten durch die Täter 10-mal hintereinander eingesetzt. Entscheidend ist daher die schnelle Kartensperrung beim Einzelhandel – die Sperrung bei der Bank reicht im ELV nicht aus.“

Bereits im Jahre 2001 wurde das in Sachsen entwickelte Präventionsprojekt „KUNO“ in der Polizeidirektion Dresden eingeführt. Hierbei werden die Daten gestohlener ec-Karten mit Einverständnis der Geschädigten unmittelbar nach Anzeigenerstattung an den Einzelhandel weitergegeben. Dort erfolgt die unmittelbare Sperrung in den jeweiligen elektronischen Kassensystemen. Betrügerische Warenerlangung ist somit nicht möglich.

Bernsee: „Es zeigen sich jedoch einmal mehr die Folgen der polizeilichen Kleinstaaterei: Neben Dresden haben bisher nur die Landeskriminalämter Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern das System eingeführt – mit zunehmendem Erfolg. In Berlin haben sich inzwischen ca. 95 % der besonders relevanten Handelsketten dem Verfahren angeschlossen. Im ersten Halbjahr 2003 wurden fast 11.000 Kartensperrungen durch „KUNO“ veranlasst und so der betrügerische Einsatz verhindert“.

Der BDK fordert die bundesweite Einführung dieses Präventionssystems, dem sich aktuell auch Thüringen, Sachsen und das Saarland anschließen wollen.

Bernsee: „Wünschenswert wäre natürlich, wenn der Handel an Stelle des relativ unsicheren ELV flächendeckend das wesentlich sicherere ec-cash-Verfahren (mit PIN-Eingabe) nutzen würde. Das scheint jedoch vorläufig an den höheren Kosten zu scheitern. Die Polizei sollte daher bundesweit dieses Präventionsprojekt zur Eindämmung des Betruges mit entwendeten ec-Karten im ELV einführen!“

Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V. Bundesgeschäftsstelle ( BDK ) Theodor-Storm-Str. 17-18, 16547 Birkenwerder Telefon: 03303/500132, Telefax: 03303/503070

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