Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

5. Tarifverhandlung M+E Mitte / Arbeitgeber wollen Angebot erhöhen, wenn IG Metall von ihrer überhöhten Forderung abrückt

(Frankfurt) - „Bis zum 20. April ignoriert die IG Metall völlig, dass im Tarifgebiet von M+E Mitte in den letzten zwei Jahren 15.000 Arbeitsplätze verloren gegangen sind und diese Entwicklung nur durch erhebliche Kraftakte zu stoppen ist. Mit ihrer überhöhten 5-Prozent-Forderung würde sie den Beschäftigungsabbau noch weiter beschleunigen. Deshalb werden wir unser Angebot vom 10. April erhöhen, wenn die IG Metall von ihrer Forderung abrückt und auf unsere Modelle zum Beschäftigungsaufbau und zu einem eigenen Tarifvertrag für produktionsferne Tätigkeiten eingeht“, sagte Dr. Eduard Kulenkamp am 20. April in Darmstadt. Er führte auf der Seite der Arbeitgeber die fünfte Tarifverhandlung für die 410.000 Beschäftigten aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland in Vertretung von Heinrich A. Fischer.

Die in der letzten Verhandlung angebotene Erhöhung der Tabellenentgelte sowie die zusätzlichen Einmalzahlungen addierten sich bereits auf 2,1 Prozent im Jahr 2006 und 1,9 Prozent im Jahr 2007, wenn man die Belastung der Arbeitgeber durch die Wiedereinführung der Vermögenswirksamen Leistungen als Rentenbaustein einrechne. „Alles was dauerhaft darüber hinaus festgeschrieben wird, kostet Arbeitsplätze in Deutschland. Hier müsste auch eine Gewerkschaft, der das Wohl der Arbeitnehmer am Herzen liegt, konstruktiv an Lösungen mitarbeiten“, erläuterte Kulenkamp.

„Wir wollen Arbeit in Deutschland aufbauen und sichern. Deshalb brauchen wir eine attraktive tarifliche Alternative zum Outsourcing“, so Kulenkamp. Ein Tarifvertrag, der wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen in produktionsfernen Bereichen – z. B. der Lagerverwaltung und bei Bürodiensten - der M+E-Unternehmen schaffe, liege gleichermaßen im Interesse der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Auch tue es niemandem weh, für ein Prozent mehr Beschäftigte die Arbeitszeit im gesamten Unternehmen um wöchentlich zehn Minuten ohne Lohnausgleich zu verlängern. Aber das beschäftigungspolitische Signal für Investoren wäre beträchtlich, so der Verhandlungsführer. Die IG Metall handle wider bessere Einsicht, wenn sie diesen Vorschlag ablehne. Denn ihr Argument, Unternehmen mit entsprechender Auftragslage bauten sowieso Arbeitsplätze auf, sei falsch. Heute habe jeder Unternehmer mehrere Optionen – die Auslagerung von Produktion in Länder mit einem niedrigeren Kostenniveau sei davon nur eine. „Wer Arbeit in Deutschland halten will, muss mehr tun, als eine erhöhte Prozentzahl beim Entgelt zu fordern und die Unternehmen, die das bezahlen sollen, durch Warnstreiks zu schädigen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Dr. Ulrich Kirch, Leitung, Presse, Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Telefax: (069) 95808-126

(bl)

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