Abgeschwächter Wolfs-Schutz hilft niemandem
(Berlin) - Am 8. Mai hat das Europäische Parlament für den Vorschlag der EU-Kommission Ursula von der Leyen gestimmt, den Schutzstatus des Wolfs in der europäischen Fauna-Flora-Habitat-(FFH-)Richtlinie abzuschwächen. Der NABU kritisiert diese Entscheidung.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Die Entscheidung den Schutzstatus des Wolfes abzusenken, hilft niemandem – am wenigsten den Weidetierhaltenden. Sie bietet nur eine scheinbare Lösung, denn trotz Absenkung des Schutzstatus’ bleibt Herdenschutz weiter unerlässlich, um Wolfsrisse möglichst zu verhindern. Es steht zu befürchten, dass diese Entscheidung als Blaupause genutzt wird, um den Schutz weiterer Arten auszuhöhlen, mit denen es Konflikte gibt. In der Artenkrise, in der wir uns befinden, ist das ein gefährlicher Irrweg.”
NABU-EU-Experte Raphael Weyland: „Die Entscheidung ist eine gefährliche Operation am Rückgrat des EU-Naturschutzrechts. Statt dieses anzutasten sind Bund und Länder gefordert, den im EU-Recht verankerten Gebiets- und Artenschutz endlich konsequent umzusetzen, und hierfür die notwendigen Finanzmittel bereitzustellen, auch im nächsten Langzeithaushalt der EU. Beim Wolf muss Deutschland auch weiter einen günstigen Erhaltungszustand sicherstellen. Es einfach den Bundesländern zu überlassen, Wölfe nach Gutdünken zu bejagen, führt hingegen zum inakzeptablen Kontrollverlust.“
Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Roland Panter, Referent(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Charitéstr. 3, 10117 Berlin, Telefon: 030 284 984-0