Pressemitteilung | Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) - Landesverband Nordrhein-Westfalen

Abschluss der Kampagne "Ich bin nicht behindert, ich WERDE behindert" / Einbeziehung von Menschen mit Behinderung - NRW hat noch viel zu tun

(Düsseldorf) - Der Sozialverband Deutschland hat heute ("8. September 2016) seine NRW-weite Kampagne "Ich bin nicht behindert, ich WERDE behindert" abgeschlossen und die Ergebnisse auf der Gesundheitsmesse Rehacare in Düsseldorf präsentiert. Ziel sei es gewesen, die Politik für die vielen Barrieren zu sensibilisieren, durch die 1,7 Millionen Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung in NRW im Alltag behindert werden. "Und hier haben wir Einiges erreicht", so der NRW-Landesvorsitzende des SoVD, Franz Schrewe: "Wir haben mehr als deutlich gemacht, dass die Beseitigung dieser Teilhabe-Hürden nicht irgendwann zu erfolgen hat, sondern jetzt und zwar mit Entschlossenheit und einem glaubwürdigen Konzept - NRW hat also noch viel zu tun".

Im Rahmen einer Kampagnen-Tour durch NRW hat der SoVD im September Veranstaltungen in Bielefeld, Gelsenkirchen, Bochum, Köln und Hamm durchgeführt. An allen Aktionstagen fanden Talkrunden statt, an denen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik beteiligten. "Da hat es bei vielen Klick gemacht, wie wir eben im Film sehen konnten", so Schrewe weiter. In der Filmdokumentation zur Kampagne, die ebenfalls auf der Rehacare präsentiert wurde, hatte sich ein junger, gehörloser Mann mit HIlfe einer Gebärdendolmetscherin an eine Kölner Ratsfrau gewandt und ihr das Versprechen abgerungen, die Belange von gehörlosen Menschen in Zukunft stärker zu berücksichtigen.

Auch Dr. Michael Spörke, Leiter der Abteilung Sozialpolitik im SoVD NRW, zieht eine positive Bilanz: "Wir haben die Defizite bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention dargelegt, unzählige Barrieren für Menschen mit Behinderung aufgezeigt, Politik und Betroffene zusammengebracht und Druck aufgebaut, damit sich endlich etwas ändert. Das war ein wichtiger Schritt." Die Hindernisse, mit denen gehbehinderte, blinde, gehörlose und anderweitig beeinträchtigte Menschen zu kämpfen haben, hätten allerdings längst abgebaut werden können, so Spörke weiter. "Wir werden die neu entstandenen oder intensivierten Kontakte zur Politik pflegen und ausbauen, um uns so noch stärker für die Betroffenen einzusetzen. So gesehen wirkt diese Kampagne weiter, auch über den heutigen Tag hinaus."

Sechs Menschen mit einer Behinderung hatten sich für die Kampagne als "Foto-Modelle" zur Verfügung gestellt und in Interviews erklärt, wo und wann sie sich behindert fühlen, unter anderem die blinde Studentin Miriana aus Dortmund oder die Eltern von Paula, einem Kind mit Trisomie 21. Die Interviews und Fotos sind auf www.ich-werde-behindert.de zu sehen. Über 600 Menschen haben sich online oder vor Ort während der Aktionstage mit eigenen Fotos an der Kampagne beteiligt. Der hohe "Mitmach-Faktor" der Kampagne sorgte dabei für enorme Erfolge und Verbreitungszahlen in den sozialen Netzwerken, vor allem auf Facebook. Dabei halfen auch prominente Unterstützer wie Wilfried Schmickler (selbst SoVD-Mitglied), Gerald Asamoah oder die Liedermacherin Bettina Wegner. Allein das Unterstützer-Foto von Gaby Köster wurde knapp 1000 Mal auf Facebook geteilt und von 275000 Menschen gesehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland, Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. (SoVD) Matthias Veit, Pressesprecher Erkrather Str. 343, 40231 Düsseldorf Telefon: (0211) 38603-0, Fax: (0211) 382175

(wl)

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