Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

Abschwung und Finanzkrise trifft auch Recycling- und Entsorgungswirtschaft / Rettungspakt gegen Finanzkrise ist richtig

(Bonn) - Auf Zustimmung ist beim bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung der am Freitag (17. Oktober 2008) in Bundestag und Bundesrat beschlossene Rettungspakt gegen die Finanzkrise getroffen. Es müsse so weit wie möglich verhindert werden, dass die negativen Folgen der Finanzmarktkrise die Lage der Realwirtschaft weiter verschlechtert.

Nicht umsonst schreiben die führenden Forschungsinstitute in ihrem gerade veröffentlichten Herbstgutachten, dass die internationale Finanzkrise das Kreditvergabeverhalten bis weit in das kommende Jahr beeinflussen werde. „Die Wirtschaftspolitik muss daher darauf achten, dass die Realwirtschaft, vor allem aber der Mittelstand nicht die Zeche für das Finanzmarktdesaster zahlt. Der Rettungspakt ist daher ein wichtiger und notwendiger Schritt“, so der bvse in seiner Stellungnahme.

Über die künftigen Auswirkungen der Finanzkrise auf die Recycling- und Entsorgungswirtschaft können nach Aussage des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. im Moment nur Mutmaßungen angestellt werden.

Der Verband betont jedoch, dass außer Zweifel steht, dass der Konjunkturabschwung deutlich sichtbare Spuren zeigt. Die Stahlwerke passen weltweit die Produktion der sinkenden Nachfrage an. Die Papierfabriken handeln entsprechend. Der Abfluss von Altpapier, NE-Metallen, oder Kunststoffen in Richtung China hat bereits stark nachgelassen. Die Unsicherheit im Markt ist allenthalben spürbar, so der bvse.

Die Auftragslage in der Papier- und Kartonindustrie hat sich schon in den letzten Monaten stetig abgeschwächt, wodurch sich der Altpapierbedarf verringerte, was zu rückläufigen Rohstoffbestellungen führt. Gleichzeitig ist der Altpapieranfall zurückgegangen, denn auch den Anfallstellen, sowohl im graphischen Gewerbe als auch in der gesamten Industrie, fehlt es an Aufträgen, und um die Aufträge, die zu vergeben sind, wird vehement gekämpft. Die Anfallstellen kämpfen um jeden Cent für ihr Altpapier, weil die aus dem Verkauf zu erzielenden Erlöse längst ein wichtiger Faktor in den Budgets sind. Da die Papierfabriken die Annahmepreise für Altpapier senken, schrumpfen die Margen des Handels nachhaltig. Der Druck auf die Preise besteht sowohl auf der Beschaffungs- als auch der Absatzseite. Die Bestellungen aus Fernost kommen ebenfalls schleppend, und auch für diese Mengen gehen die Notierungen zurück.

Der Fe- und NE-Metallschrottmarkt spürt die Auswirkungen der weltweiten Krise ebenfalls deutlich. Seit Juli sind die Fe- und NE-Metallschrottpreise auf Talfahrt. Die Fe-Schrottpreise haben in Deutschland durchschnittlich 200 Euro pro Tonne bzw. knapp 50 Prozent verloren und haben das Preisniveau von vor einem Jahr erreicht, weitere Preissenkungen werden erwartet. Entsorger, die in Erwartung einer Konjunkturbelebung nach den Sommermonaten hohe Bestände aufgebaut hatten, leiden nun unter dem schnellen und nachhaltigen Preissturz, wobei die damit verbundenen finanziellen Belastungen ihre Spuren hinterlassen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. Jörg Lacher, Leiter, Politik und Kommunikation Hohe Str. 73, 53119 Bonn Telefon: (0228) 988490, Telefax: (0228) 9884999

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