ADSp noch immer gefährdet / Versichererverband bleibt bei starrer Haltung
(Berlin) - Die Allgemeinen Deutschen Spediteur-Bedingungen (ADSp) sind noch immer gefährdet. Dies ist das Ergebnis eines Spitzengesprächs der ADSp-Trägerverbände Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), Bundesverband Spedition und Logistik (BSL), Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) mit dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am 17. Oktober DIHK unter Moderation von DIHK-Vizepräsident Nikolaus W. Schües. Die ADSp-Trägerverbände halten aber weiterhin an ihrer Absicht fest, bis Ende Oktober 2002 Lösungen für den Fortbestand der ADSp zu finden.
Grund für das Scheitern einer einvernehmlichen Lösung sei, so die Trägerverbände, die starre Haltung des GDV. Er wolle von seiner Forderung nach Abschaffung jeglicher Mindestanforderungen und Mindeststandards in den ADSp für eine Absicherung des Haftungs- und des Schadensrisikos kein Jota abweichen.
Diese Haltung sei für die ADSp-Trägerverbände deswegen nicht nachvollziehbar, weil immer wieder das Gespräch mit dem GDV und den einzelnen Versicherungen gesucht worden sei. Auch seien konkrete Vorschläge für eine Lösung - zuletzt im Rahmen des Spitzengespräches - unterbreitet worden, die den Interessen der Versicherungswirtschaft in hohem Maße immer weiter entgegenkämen. Mit diesen Lösungsvorschlägen habe sich die Versicherungsseite aber nicht inhaltlich auseinandersetzen wollen. Von konstruktiver Zusammenarbeit könne deshalb zu keinem Zeitpunkt gesprochen werden.
Die ADSp-Trägerverbände wollen nun bis Ende Oktober Anpassungen der ADSp entwerfen. Denkbar sei, dass diese Änderungen trotzdem gewisse Mindestanforderungen an die zu versichernden Risiken von Spediteur und Verlader enthalten werden. Möglicherweise würden einige, auch ausländische, Versicherungsgesellschaften hier ein attraktives Geschäftsfeld sehen und für die erforderliche Deckung sorgen. Nur so könnten in Zukunft die standardisierten Speditionsbedingungen zwischen Verladern und Auftraggebern im Interesse der gesamten Wirtschaft erhalten werden. Nach über 75 Jahren hätten sich die ADSp und das Vertrauen auf eine Mindestabsicherung vor Schäden im Markt verankert. Dies sei zum Wohle der Verkehrswirtschaft, des Handels, der produzierenden Wirtschaft und letztlich auch der Konsumenten.
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