Ärztetag brüskiert 141.000 Ärzte

(Wiesbaden) – Der Berufsverband Deutscher Internisten nimmt enttäuscht zur Kenntnis, dass der Deutsche Ärztetag die Interessen einer sehr großen Ärztegruppe einfach ignoriert und sich mit den entsprechenden Anträgen zur Weiterbildungsordnung nicht befassen will.

Der 107. Deutsche Ärztetag hat isoliert für die Anträge zur (Muster-)Weiterbildungsordnung (TOP IV), die sich mit der problematischen Neuordnung der Weiterbildung für die Gebiete Innere Medizin und Allgemeinmedizin beschäftigen, auf Antrag des nordrheinischen Delegierten Dr. Dieter Mitrenga Nichtbefassung beschlossen.
Trotz eindringlicher Appelle des bayerischen Delegierten Dr. von Römer wurde der Antrag auf 2. Lesung nach der Gegenrede des nord-rheinischen Delegierten Dr. Leonhard Hansen gleichfalls abgelehnt. Der Berufsverband Deutscher Internisten e.V. stellt mit Befremden und Bedauern fest, dass der Deutsche Ärztetag gut begründete und bei der Umsetzung der (Muster-)Weiterbildungsordnung für die Innere Medizin auf Länderebene deutlich gewordene Probleme für die sachgerechte Versorgung von Patienten mit internistischen Erkrankungen in Klinik und Praxis schlichtweg ignoriert und sie auf der Ebene von Geschäftsordnungsanträgen behandelt. Mit diesem Instrumentarium lassen sich die Probleme nicht lösen und auch die Diskussion über die Problematik bei den letztlich verantwortlichen Landesärztekammern werden dadurch nicht unterdrückt. Mit dieser Verfahrensweise hat der Deutsche Ärztetag dokumentiert, dass er die schriftlich vorgetragenen und begründeten Bedenken der Repräsentanten von über 141.000 deutschen Ärztinnen und Ärzten aller Fachgebiete einfach ignorieren will. (So viele Ärzte repräsentieren die Kammern, aus denen die entsprechenden Anträge kamen.)

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden Telefon: 0611/18133-0, Telefax: 0611/18133-50