Pressemitteilung | AGA Norddeutscher Unternehmensverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung e.V.

AGA-Blitzumfrage - Mittelstand fordert: stoppt ELENA / Bürokratischer Mehraufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen

(Hamburg) - "Das Datensammelprojekt ELENA ist das Gegenteil von Bürokratieabbau. Es belastet vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Daher sollte das Projekt sofort gestoppt werden." Das erklärte AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse auf Basis der Ergebnisse einer Online-Blitzumfrage zum ELENA-Verfahren, an der sich 270 Handels- und Dienstleistungsunternehmen in ganz Norddeutschland beteiligt haben. Danach sprechen sich 85 Prozent der Unternehmen dafür aus, das Projekt zu stoppen. Nur 15 Prozent sind der Meinung, dass es weiterverfolgt werden sollte.

Seit Anfang des Jahres müssen Arbeitgeber zahlreiche Daten ihrer Beschäftigten, die für die Gewährung von Sozialleistungen von Bedeutung sein können, elektronisch an eine zentrale Datensammelstelle melden. Das Verfahren des elektronischen Entgeltnachweises ELENA sollte eigentlich ein "Meilenstein des Bürokratieabbaus" sein. "Die Fachkräfte in den Lohnbuchhaltungen stöhnen unter der Last der Datenmenge, die für jeden Mitarbeiter monatlich erfasst werden muss. Durch ELENA entsteht ein riesiger Datenfriedhof, der nicht nur ökonomische Fragen aufwirft, sondern auch datenschutzrechtlich bedenklich ist", so Kruse.

Bislang mussten die Firmen nur dann Arbeits- und Einkommensbescheinigungen ausstellen, wenn Mitarbeiter Sozialleistungen beantragen. Beim ELENA-Verfahren werden hingegen alle Daten für alle Mitarbeiter auf Vorrat gespeichert, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass Mitarbeiter Sozialleistungen, wie Wohngeld oder Elterngeld, beantragen werden.

Den Mehraufwand für die Erfassung bzw. Weiterleitung der Daten, die über die Entgelt¬abrechnung hinausgehen, bewerten 39 Prozent der Unternehmen als "hoch", 45 Prozent als "mittel" und nur 16 Prozent als "niedrig". In zwei Drittel der befragten Unternehmen erfolgt die Entgeltabrechnung über die eigene Lohnbuchhaltung, für ein Drittel übernimmt der Steuerberater oder eine externe Abrechnungsstelle diese Aufgabe.

Im AGA Unternehmensverband sind über 3.000 Unternehmen aus den Bereichen Großhandel, Außenhandel und Dienstleistung mit über 150.000 Beschäftigten in den fünf Küstenländern organisiert.

Quelle und Kontaktadresse:
AGA Unternehmensverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung e.V. Dr. Holger Eisold, Leiter, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Kurze Mühren 2, 20095 Hamburg Telefon: (040) 308010, Telefax: (040) 30801107

(el)

NEWS TEILEN: