Agrarministerkonferenz in Fulda: Fleischkennzeichnung und Legehennen-Käfige auf der Agenda
(Bonn) - Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt die Initiative Baden-Württembergs, wonach eine Kennzeichnung für Fleisch nach Haltungsform eingeführt werden soll. Die Tierschützer erhoffen sich für diese Pläne von der Agrarministerkonferenz (AMK) in Fulda (30.9. bis 2.10.) ein starkes Signal und keine Blockade. Ähnlich wie beim Schalenei soll anhand der Ziffern 0, 1, 2 und 3 die Haltungsform auf der Verpackung angegeben werden. Durch die Kennzeichnung bei Eiern ist diese Kennzeichnungsform vom Verbraucher bereits gelernt. Darüber hinaus soll auf der AMK die Entscheidung bekanntgegeben werden, bis 2025 aus der Kleingruppen-Käfighaltung von Legehennen auszusteigen. Der Deutsche Tierschutzbund bedauert, dass man sich nicht auf einen früheren Ausstieg geeinigt hat, begrüßt aber, dass damit das Ende der Käfigqual für deutsche Legehennen absehbar wird.
"Der Verbraucher, der Fleisch isst, will Transparenz. Daher ist eine einfache und verständliche Kennzeichnung ein erster, richtiger und wichtiger Schritt", kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Im Vorfeld der AMK wurde bekannt, dass die CDU-regierten Länder sich dieser Kennzeichnung nicht anschließen wollen. Dazu Schröder: "Wer landauf und landab immer wieder erklärt, zuerst müsse der Verbraucher handeln, der muss ihm dafür auch Instrumente an die Hand geben. Insofern wäre eine Blockade durch die CDU-regierten Länder nicht nachvollziehbar. Wir appellieren an alle Länder, dem Vorschlag zuzustimmen, damit ein erster wichtiger Schritt umgesetzt werden kann."
Ausstieg aus der Kleingruppenkäfig-Haltung für Legehennen
Nach den vorliegenden Informationen soll der Ausstieg aus der Käfighaltung bis 2025 erfolgen. Darauf haben sich die Länder und die Bundesregierung offenbar geeinigt. Allerdings soll in Ausnahmefällen eine Fristverlängerung von bis zu drei Jahren möglich sein. Wann ein Ausnahmefall vorliegt, sollen die Landesministerien entscheiden. "Wir wollten einen sofortigen Stopp der tierquälerischen Haltung in Kleingruppenkäfigen - von daher sind wir natürlich enttäuscht", so Schröder. Und weiter: "Spätestens jetzt ist allerdings ganz klar: Die Käfighaltung hat in Deutschland keine Zukunft. Die Verbraucher haben sich seit Einführung der Eierkennzeichnung bereits klar dagegen positioniert - Frischeier aus Käfighaltung sind aus den Geschäften verschwunden. Nun wird es Zeit, dass auch die letzten 10 Prozent der in Deutschland produzierten Käfigeier aus den Sortimenten verschwinden." Damit die deutschen Legehennenhalter keine Wettbewerbsnachteile haben, muss nun auch für die verarbeiteten Eier die Kennzeichnung mit 0, 1, 2 oder 3 Pflicht werden, betont der Verband.
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(dw)
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