Pressemitteilung | foodwatch e.V.

Aktion zum Verbot von Biosprit: Foodwatch fordert Import von Tierfuttermittel und mehr schmutziges Erdöl

(Berlin) - Das von der Organisation Foodwatch angestrebte Verbot von Biokraftstoff würde dazu führen, dass bis zu 2,3 Millionen Tonnen zusätzliche Tierfuttermittel nach Deutschland eingeführt werden müssten. Denn als Kuppelprodukt fällt bei der Herstellung von Biokraftstoff in Deutschland etwa diese Menge eiweißreiches Tierfuttermittel an, das nicht produziert würde, wenn es keine Biokraftstoffe mehr gäbe. Es müsste aber ersetzt werden, denn die hiesigen Landwirte sind bei der Tieraufzucht auf Eiweißfuttermittel angewiesen. Diese Mengen würden mit noch mehr Futtermitteln aus den USA und Südamerika ersetzt werden. "Aus offensichtlicher Unkenntnis der Marktzusammenhänge fordert Foodwatch entgegen der eigenen Position indirekt den Einsatz von mehr Tierfuttermitteln aus Übersee in deutschen Ställen. Es zeigt sich einmal mehr: die Zusammenhänge im Biokraftstoffbereich sind zu komplex, als dass sie sich für einfache Slogans nutzen lassen - auch nicht für Organisationen wie Foodwatch", sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). In Deutschland werden etwa acht Millionen Tonnen eiweißreiches Tierfuttermittel verbraucht, von denen selbst mit der hiesigen Biokraftstoffproduktion nur knapp 40 Prozent aus Deutschland stammen.

Mehr Erdöl im Verkehrsbereich - eine weitere indirekte Forderung von Foodwatch. Fossile Kraftstoffe werden in immer schmutzigeren und umweltschädlicheren Verfahren gewonnen, weil die einfach zu erreichenden Erdölvorkommen zur Neige gehen. Fossile Kraftstoffe unterliegen keinerlei Nachhaltigkeitsregeln. Dagegen dürfen nach gesetzlichen Vorgaben die Rohstoffe für Biokraftstoffe nicht von ehemaligen Regenwaldflächen oder Torfmooren stammen. Zudem müssen Biokraftstoffe im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen mindestens 35 Prozent weniger Treibhausgase emittieren. Gemessen wird der gesamte Herstellungsprozess vom Ackerbau über den Transport bis zur Produktion des Kraftstoffs. "Entgegen der vielfach vorgebrachten Vermutung ist der Einsatz von Biokraftstoffen nicht klimaneutral. Aber sie reduzieren die Treibhausgasemissionen im Verkehrsbereich unter Einbeziehung der gesamten Produktionskette deutlich", sagte Baumann.

Quelle und Kontaktadresse:
foodwatch e.V. Pressestelle Brunnenstr. 181, 10119 Berlin Telefon: (030) 240476-0, Telefax: (030) 240476-26

(cl)

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