Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“: Zehntausende Kinder in Bewegung für sichere Schulwege
(Berlin) - Zehntausende Kinder und ihre Eltern haben in den vergangenen zwei Wochen bei den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ mitgemacht. Das zeigt: Der Bedarf an Impulsen, den Weg ohne Auto zu bestreiten, ist groß – und beflügelte zu kreativen Aktionen: Von Mini-Demos mit Plakaten und Transparenten über einen Spendenlauf bis hin zu Erste-Hilfe-Übungen. Gewinnerprojekte kommen aus Bayern, Hessen und Sachsen. Die Aktionstage werden gemeinsam vom Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW) und dem ökologischen Verkehrsclub VCD gemeinsam mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) organisiert und finden vom 15. bis 26. September 2025 statt.
Zehntausende Kinder haben in diesem September ein starkes Zeichen gesetzt: Bei den bundesweiten Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ kamen Kinder zu Fuß, mit dem Roller oder dem Rad. Gemeinsam mit Eltern, Lehrkräften sowie Erzieherinnen und Erziehern machten sie vor, wie viel Spaß der eigenständige Weg zur Schule oder in die Kita bereiten kann.
Die Gewinnerprojekte der Aktionstage 2025 zeigen, wie gute Lösungen aussehen können. Erstmals wurden die besten Ideen in drei Kategorien ausgezeichnet: Politisch, Kreativ und Newcomer*in.
• Politisch (Bayern): Die Grundschule an der Dachauer Straße 98 in München machte mit Piktogrammen, Plakaten und Transparenten auf die gefährliche Kreuzung vor dem Schultor aufmerksam und forderte mehr Schulwegsicherheit.
• Kreativ (Hessen): In der Grundschule Frommershausen in Vellmar organisierte das Kinderparlament verschiedene Aktionen vom Spendenlauf auf der Schulstraße bis hin zu einer Blitzeraktion mit Polizei und Ordnungsamt – stets mit dem Ziel, Kinder ohne Auto zur Schule zu bringen.
• Newcomer*in (Sachsen): Die Grundschule Oberschöna setzte auf Bewegung und Gesundheit: vom gemeinsamen Schulweg ohne Auto über Sportangebote im Alltag bis hin zu Erste-Hilfe-Übungen nach einem Fahrradsturz.
Als Preis erhalten die Schulen eine Pedasan-Bärenrolle von Pedalo, die Gleichgewicht, Reaktion und Koordination fördert.
Die Aktionstage zeigen: Wer auf Alternativen zum Auto setzt, stärkt nicht nur die Gesundheit und das Miteinander, sondern sorgt auch für mehr Sicherheit vor den Bildungseinrichtungen. Das ist dringend notwendig, denn eine aktuelle forsa-Umfrage des Bündnisses beweist den Handlungsbedarf in Sachen Verkehrssicherheit: Ein Fünftel der Eltern hält den Schulweg ihrer Kinder für unsicher, in Großstädten ist es sogar ein Viertel. 13 Prozent erleben mindestens einmal wöchentlich gefährliche Situationen durch Elterntaxis. Das Bündnis des Deutschen Kinderhilfswerkes, des Verbandes Bildung und Erziehung und des ökologischen Verkehrsclubs VCD sieht darin einen klaren Auftrag an Politik und Kommunen, sichere Querungen, Tempo 30 und autofreie Schulstraßen zu schaffen.
Stimmen der Verbände
Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD:
„Unsere Aktionstage zeigen: Kinder wollen eigenständig unterwegs sein – doch vor vielen Schulen herrscht täglich Verkehrschaos durch Elterntaxis. Das ist eine Gefahr für Kinder, die wir nicht länger hinnehmen dürfen. Die Lösung liegt auf der Hand: Flächendeckende Schulstraßen. Nur so können Kinder unbeschwert und sicher ihre Alltagswege zurücklegen. Politik und Kommunen müssen endlich handeln und kindgerechte Infrastruktur umsetzen.“
Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes:
„Es ist immer wieder sehr beeindruckend zu sehen, dass Kinder eine sehr gute Einschätzung davon haben, was sie für einen sicheren Weg zur Schule oder in die Kita brauchen. Zum Beispiel weniger chaotische Zustände vor den Eingängen, indem auf das Elterntaxi verzichtet wird. Hier können viele Eltern noch so einiges von ihren Kindern lernen und sich an ihnen ein Beispiel nehmen, indem endlich die allmorgendlichen Autokarawanen der Vergangenheit angehören.“
Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE:
„Gerade das politische Engagement der Schülerinnen und Schüler beweist, dass sie längst wissen, was andere noch verdrängen: Die Politik ist in der Pflicht. Nicht nur das eigene Handeln ist entscheidend, sondern auch die Rahmenbedingungen dafür. Wir wissen aus der aktuellen forsa-Umfrage, dass viele Eltern den Schulweg ihrer Kinder für unsicher halten. Deshalb braucht es wirksame Begrenzungen, sichere Querungen und vor allem einen freien Bereich vor dem Schultor.“
Hintergrund
Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW), der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hatten vom 15. bis zum 26. September 2025 Schulen und Kindertageseinrichtungen in ganz Deutschland zur Teilnahme an den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ aufgerufen. Auf der Webseite konnten Aktions- und Spielideen eingesehen, konkrete Tipps heruntergeladen sowie Materialien bestellt werden. Die Aktionstage standen unter der Schirmherrschaft der Präsidentin der Bildungsministerkonferenz (Bildungs-MK), Simone Oldenburg. Botschafterin der Aktionstage war die Fernsehmoderatorin Enie van de Meiklokjes.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Kinderhilfswerk e.V., Uwe Kamp, Pressesprecher(in), Leipziger Str. 116-118, 10117 Berlin, Telefon: 030 3086930