Pressemitteilung | Bauherren-Schutzbund e.V.

Aktuell: Gute Wärmedämmung senkt Energiebedarf

(Berlin) - Ob Alt- oder Neubau, der Schlüssel zur dauerhaften Senkung der Energiekosten ist die richtige Wärmedämmung. Doch es reicht nicht, das Haus einfach „in Watte“ zu packen. Dämmstoff ist nicht gleich Dämmstoff. Er muss bautechnisch geeignet sein und fachlich korrekt eingebaut werden.

Das Problem: Energiebedarf senken und Energiekosten sparen – aber wie?

Der Sinn einer guten Wärmedämmung liegt zunächst in der Senkung des Energiebedarfs. Erst in diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, über eine neue Heizungsanlage nachzudenken. Ein gut gedämmtes Haus senkt die Energiekosten. Der Baustoffhandel bietet ein reichhaltiges Sortiment an Produkten für jede Einbausituation, vom Keller bis zum Dach. Doch welche Dämmstoffe – ob organische aus Pflanzenfasern oder anorganische wie Mineralwolle oder Schaumstoffe - für welchen Zweck infrage kommen, hängt von einigen Kriterien ab.

Worauf kommt es an?

Wichtig zu wissen ist, dass die Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) sozusagen umgekehrt den Wärmedämmwert des Materials angibt: Je kleiner, desto besser. Meist liegt dieser Wert zwischen 030 und 045. Dämmstoffe unterscheiden sich durch ihre Dämmwirkung. Diese wird einerseits durch den Einschluss ruhender Luft in Faserzwischenräumen erreicht, so bei der Mineralwolle, andererseits durch den Einschluss ruhender Luft in abgeschlossenen Zellen wie bei Polystyrol.

Zur Entscheidung über den richtigen Dämmstoff – konventionell oder ökologisch – ist die Raumluftbelastung durch Ausgasungen oder Stäube heranzuziehen. Wird Mineralwolle verwendet, ist das RAL-Gütezeichen zu beachten. Das sichert, dass der geprüfte Stoff keine lungengängigen und krebserregenden Fasern an die Atemluft abgibt. Staubbelastungen sind auch bei Zellulosefasern zu berücksichtigen. Der Einsatz eines ökologischen Dämmstoffs ist in jedem Fall umweltverträglich. Unabhängig davon ist die bautechnische Eignung des Dämmstoffes für das geplante Einsatzgebiet ausschlaggebend.

Darauf ist zu achten: Nicht jeder Dämmstoff eignet sich für jeden Zweck!

Einige Haupteinsatzgebiete: Form- und druckstabile Platten aus Schaumkunststoffen mit Stufenfalz sind für den erdberührten Bereich an Kelleraußenwänden ideal. Dachschrägen können zwischen den Sparren mit flexiblen Fasermatten aus Mineralwolle, aus Pflanzenfasern wie Hanf, Zellulose oder aus tierischen Dämmstoffen wie Schafwolle gedämmt werden. Die meisten Fasern eignen sich in Form loser Ware auch als Einblasmaterial in Hohlräume. Damit wird die Dämmebene ausgefüllt. Für die unterseitige Dämmung der Kellerdecke eignen sich Platten aus Holzweichfasern, Polystyrol oder Mineralwolle. Es empfiehlt sich eine zweilagige Verlegung mit versetzten Stößen, um Wärmebrücken zu vermeiden.

Fehler erkennen: Fachgerechter Einbau beugt Schäden vor!

Grundsätzlich gilt: Je dicker die Dämmung, desto höher die Energieeinsparung. Klaffende Fugen an Materialübergängen verringern die Dämmwirkung. Das Material muss vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Wenn Sie sich selbst an Dämmarbeiten wagen: Tragen Sie beim Einbau von Materialen wie Faserdämmungen oder Zellulose eine dicht schließende Staubmaske. Innendämmungen allerdings sind sehr fehlerempfindlich, davon sollten Baulaien in jedem Fall die Finger lassen. Das gilt auch für Fassadendämmungen, an denen energetisch ungünstige Wärmebrücken entstehen können. Dämmarbeiten sollten in der Regel von erfahrenen und dafür zertifizierten Handwerkern durchgeführt werden. Die kennen die anerkannten Regeln der Technik und bauphysikalische Parameter wie Dampfsättigungsdruck, Luft- und Winddichtigkeit. Gerade in der richtigen Detailkonstruktion von Dämmungsführung an Bauteilanschlüssen und Durchdringungen liegt die Kunst der Fachleute. Oftmals offenbaren sich bei der energetischen Bewertung eines Altbaus die zu dämmenden Schwachpunkte erst in einer umfassenden Wärmebedarfsberechnung.

BSB-Tipp von Dipl-Ing. Stefan Würzner, Architekt und BSB-Bauherrenberater, Berlin:

Da Wärmedämmung erst mit einem fachgerecht umgesetzten Konzept zur Luftdichtigkeit der Gebäudehülle ihre Wirkung komplett entfaltet, tun Sie sowohl beim Neubau als auch bei Modernisierungsmaßnahmen gut daran, sich kompetenten Rat einzuholen. Die Dämmung eines Hauses bedarf in jedem Fall gründlicher Planung, verbunden mit einer Energieberatung vor Ort. Ohne Vorbereitung, bei der alles bedacht worden ist, geben Sie Ihr gutes Geld an falscher Stelle aus oder Ihre handwerkliche Arbeit bringt nicht den gewünschten Erfolg. Schlimmstenfalls erwartet Sie am Ende sogar ein Bauschaden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauherren-Schutzbund e.V. Pressestelle Kleine Alexanderstr. 9/10, 10178 Berlin Telefon: (030) 3128001, Telefax: (030) 31507211

NEWS TEILEN: