Altersteilzeit muss beschäftigungswirksam bleiben - Warnstreiks
(Frankfurt/Lübeck) - Die IG Metall hat die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie aufgefordert, ihre bisherige Haltung in der Auseinandersetzung um eine neue Altersteilzeit aufzugeben. Die Vorschläge der Arbeitgeber zur Altersteilzeit stellen nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Betriebe über die Belange der Beschäftigten, sondern sind auch Ausdruck einer verfehlten Personalpolitik, sagte das für Tarifpolitik zuständige IG Metall-Vorstandsmitglied, Helga Schwitzer, am Mittwoch (4. Juni 2008) in Lübeck. Nach dem Willen der Arbeitgeber sollten nur noch ältere Beschäftigte, die sich kaputt geschuftet haben und als Bremsklotz für Produktivität und Rendite angesehen würden, vorzeitig ausscheiden können, kritisierte Schwitzer. Nach dem Modell der IG Metall diene Altersteilzeit auch als Beschäftigungsbrücke zwischen älteren und jüngeren Arbeitnehmern, die auf die freiwerdenden Arbeitsplätze nachrückten und so eine Chance auf einen Einstieg ins Erwerbsleben erhielten. Anders als durch betrieblichen Druck seien die Arbeitgeber offenbar aber nicht zu einem akzeptablen Ergebnis zu bewegen.
Schwitzer betonte, dass auch eine Nachfolgeregelung für die Altersteilzeit einen Anspruch der Beschäftigten vorsehen müsse, selbst über die Nutzung von Altersteilzeit entscheiden zu können. Außerdem halte die Gewerkschaft an ihrer Forderung fest, dass die Arbeitgeber die öffentliche Förderung der Altersteilzeit nach deren Auslaufen im Jahre 2009 ausgleichen müssten. Eine neue Altersteilzeit zum Nulltarif wird es für die Arbeitgeber nicht geben, sagte Schwitzer.
Mit Ende der Friedenspflicht hatten am Mittwochmorgen (4. Juni 2008) Warnstreiks zunächst in der Metallindustrie in Baden-Württemberg begonnen.
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