AOK-Auswertung: Deutlich höhere Fallzahlen in den Kliniken zum Jahreswechsel / AOK-Vorständin Reimann appelliert an verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerk
(Berlin) - Der AOK-Bundesverband weist auf die großen Risiken durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk hin, der rund um Silvester zu einem deutlichen Anstieg von stationär behandelten Verletzungen führt. Laut einer Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) lag die Anzahl der Krankenhausaufnahmen aufgrund von typischen Feuerwerksverletzungen an Neujahr in den vergangenen zehn Jahren mit durchschnittlich rund 530 Fällen etwa 2,6-mal höher als an normalen Wochentagen und sogar etwa 4,4-mal höher als an durchschnittlichen Wochenenden. In die Auswertung einbezogen wurden Verletzungen der Hand, des Auges, am Kopf und an den Ohren sowie Verbrennungen des Kopfes und des Halses.
"Der unsachgemäße Umgang mit Feuerwerk führt rund um den Jahreswechsel zu einer enormen Beanspruchung des medizinischen Personals und der Kapazitäten in den Kliniken", sagt die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann. "Da wirksame politische Maßnahmen zur Eindämmung des Problems zumindest auf der Bundesebene nicht in Sicht sind, können wir nur auf die erheblichen Verletzungsgefahren durch Pyrotechnik hinweisen und an den verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerk appellieren."
Durch die Beachtung einiger Vorsichtsmaßnahmen könne das Risiko reduziert und auch das medizinische Personal deutlich entlastet werden. "So gehören Böller und Pyrotechnik keinesfalls in die Hände von Kindern", so Reimann. Auch Jugendliche sollten über die Gefahren aufgeklärt werden und nicht unbeaufsichtigt mit Feuerwerk hantieren.
Bei der Betrachtung der Klinikaufnahmen aufgrund von Feuerwerksverletzungen im Zeitverlauf ist der pandemiebedingte Rückgang besonders auffällig. Zum Jahreswechsel 2020/2021 lagen die Neujahrsaufnahmen mit rund 140 Fällen deutlich unter dem üblichen Niveau. In den Jahren danach stiegen die Zahlen wieder deutlich an und erreichten ein ähnliches Niveau wie in den Vorjahren.
Die Zahlen aus der WIdO-Auswertung beschreiben aufgrund der sehr spezifischen Auswahl an Hauptdiagnosen bei stationären Behandlungen nur einen Teil des tatsächlichen Problems. Es ist davon auszugehen, dass sehr viel mehr Fälle wegen Verletzungen durch Pyrotechnik medizinisch behandelt werden mussten - vor allem ambulant in den Notaufnahmen. Mit einem weiter gefassten Diagnosespektrum bei stationären Behandlungen könnte zwar die Sensitivität der Auswertung erhöht werden, aber es würden dann auch vermehrt Fälle erfasst, die durch andere Ursachen wie beispielsweise übermäßigen Alkoholkonsum oder Körperverletzungen verursacht wurden. Für die Auswertung wurden die Ergebnisse aus den AOK-Abrechnungsdaten entsprechend dem Versichertenanteil auf die bundesweite Bevölkerung hochgerechnet.
Hinweis für die Redaktionen: Auf https://www.aok.de/pp/bv finden Sie eine Abbildung zur WIdO-Auswertung.
Quelle und Kontaktadresse:
AOK - Bundesverband, Rosenthaler Str. 31, 10178 Berlin, Telefon: 030 34646-0
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