AOK-Bundesverband vereinbart als erste gesetzliche Krankenkasse / Rabatte mit Arzneimittelhersteller
(Bonn) - Die AOK hat als erste gesetzliche Krankenkasse eine Rabattvereinbarung mit einem pharmazeutischen Unternehmen geschlossen. Künftig gewährt die Hexal AG der AOK Rabatte auf den Herstellerabgabepreis seines Cholesterinfettsenkers Simvahexal. Voraussetzung ist, dass das Produkt einen Anteil von mehr als fünf Prozent am Gesamtumsatz der AOK mit vergleichbaren Medikamenten hat. Rabattverträge zwischen gesetzlichen Krankenkassen und Arzneimittelherstellern sind seit Inkrafttreten des Beitragssatzsicherungsgesetzes am 1. Januar dieses Jahres möglich.
Dr. Rolf Hoberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, begrüßte den Vertrag am 20. März in Bonn als einen Schritt hin zu mehr Liberalisierung und Wettbewerb im Vertragssystem. Mit dieser Vereinbarung fördere die AOK eine wirtschaftliche und medizinisch hochwertige Versorgung ihrer Versicherten. "Die Rabatte senken die Arzneimittelausgaben der AOK und entlasten dadurch auch die verordnenden Ärzte", sagte Hoberg.
Die gesetzliche Krankenversicherung hat im Jahr 2002 für Cholesterinfettsenker (CSE-Hemmer) mehr als eine Milliarde Euro ausgegeben. Der AOK-Anteil an diesen Ausgaben betrug etwa 40 Prozent. CSE-Hemmer senken einen erhöhten Cholesterinspiegel. Sie gehören zu den teuersten Arzneimittelgruppen.
Wegen des bestehenden Patentschutzes waren bisher nur teure Original- und Analogpräparate auf dem Markt. Hexal hat jetzt zum 15. März, rund zwei Monate vor Ablauf des Patentschutzes, mit Simvahexal das erste Statin-Generikum auf den Markt gebracht. Die Firma hat hierzu die entsprechenden Lizenzrechte erworben. Das Generikum ist bis zu 43 Prozent günstiger als die bisherigen patentgeschützten Produkte. Durch das Hexalprodukt werde eine erheblich preiswertere Versorgung mit derselben hohen medizinischer Qualität möglich, so der AOK-Bundesverband.
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