Apothekerschaft fordert zügige Umsetzung des Koalitionsvertrags
(Offenbach) – Im Rahmen ihrer Sommerreise besuchte die hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz die Neue Apotheke in Elz. Vor Ort tauschte sie sich gemeinsam mit Apotheker Jan Köberer und dem Vorsitzenden des Hessischen Apothekerverbandes (HAV), Holger Seyfarth, über die aktuellen Herausforderungen der Apothekenlandschaft aus.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die im Koalitionsvertrag auf Bundesebene verankerten Maßnahmen zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken. Seyfarth betonte mit Nachdruck die Erwartung der Apothekerschaft, dass das dort formulierte politische Bekenntnis nun auch zügig umgesetzt wird – insbesondere:
• eine kurzfristige Honoraranpassung per Verordnung,
• die Rücknahme des sogenannten Skonto-Verbots,
• sowie eine Gleichstellung von Versand- und Vor-Ort-Apotheken, u.a. durch eine verpflichtende Kühlkettenregelung für den Versandhandel.
„Die Politik hat über viele Jahre hinweg die wirtschaftliche Realität der Apotheken weitgehend ignoriert. Dabei steht im Koalitionsvertrag ausdrücklich, dass eine Anpassung der Apothekenvergütung zeitnah geprüft und – wo möglich – kurzfristig per Verordnung umgesetzt werden soll. Genau das muss jetzt passieren – und zwar innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen. Es wäre ein längst überfälliges und starkes Signal an die Apotheken im ganzen Land“, so Holger Seyfarth.
Seit 2004 wurde das Fixhonorar für Apotheken nur ein einziges Mal – im Jahr 2013 – um 25 Cent erhöht. In dieser Zeit sind die Betriebskosten für Personal, Energie, Mieten und Verwaltung massiv gestiegen. Der nun notwendige Inflationsausgleich sei keine Wohltat, sondern ein Beitrag zur Sicherung der wohnortnahen Versorgung, betonte Seyfarth.
Parallel zur kurzfristigen Umsetzung der Honoraranpassung müssen auch die anderen im Koalitionsvertrag genannten Punkte gesetzlich aufgegriffen werden – insbesondere das sogenannte Skonto-Urteil und faire Rahmenbedingungen für den Versandhandel.Holger Seyfarth sicherte im Gespräch mit der Ministerin die volle Unterstützung des Apothekerverbandes für die weitere politische Ausarbeitung und fachliche Begleitung eines Referentenentwurfs zu.
Quelle und Kontaktadresse:
Hessischer Apothekerverband e.V., Strahlenbergerstr. 112, 63067 Offenbach, Telefon: 069 792005-0