Arbeitgeber des textilen Dienstleistungsgewerbes widerrufen Tarifergebnis
(Frankfurt am Main) - Mit dem Widerruf des Tarifergebnisses für die 70 000 Beschäftigte des textilen Dienstleistungsgewerbe durch den Industrieverband Textil Service (intex) steuert die Branche auf einen Tarifkonflikt zu. "Entweder die Arbeitgeber nehmen unverzüglich Vernunft an oder es droht in dieser Branche ein Tarifkonflikt," sagte Berthold Huber, Zweiter Vorsitzende der IG Metall, am Dienstag in Frankfurt. Der Arbeitgeberverband intex hatte am Montag unmittelbar vor Ablauf der Widerspruchsfrist den am 19. Mai mit der IG Metall ausgehandelten Tarifkompromiss widerrufen.
Am 22. Juni werde die Bundestarifkommission Textile Dienste in Frankfurt über das weitere Vorgehen beraten. Die Friedenspflicht in der Branche ist bereits seit dem 31. Mai beendet. "Die Stimmung in den Betrieben ist schon jetzt explosiv. Nicht nur die Beschäftigten, auch viele Arbeitgeber haben kein Verständnis für den Widerruf des Verbandes," kritisierte Huber.
Das Tarifergebnis, das unter anderem Einkommenserhöhungen ab dem 1. Juni 2004 um 1,75 Prozent und weitere 2,25 Prozent ab dem 1. Juni 2005 vorsieht, sei der überwiegend boomenden Branche angemessen, sagte Huber. Die rund 70.000 Beschäftigten, vorwiegend in Großwäschereien und textilen Mietdiensten, sorgten dafür, dass in Hotels, Krankenhäusern und zunehmend auch in Industriebetrieben Wäsche und Arbeitsbekleidung sauber zur Verfügung stünden.
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