Pressemitteilung | IG BCE - Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie - Bundesgeschäftsstelle

Arbeitgeber legen kein Angebot vor / „Völlig unverständlich“ / Fortsetzung der Verhandlungen am 8. März

(Hannover) - Die Tarifverhandlungen für die rund 550.000 Beschäftigten der chemischen Industrie sind am Donnerstag (8. Februar 2007) ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber haben kein Angebot vorgelegt. Die Verhandlungen werden am 8. März in Lahnstein fortgesetzt. Der IG-BCE-Verhandlungsführer Werner Bischoff bezeichnete das Verhalten der Chemie-Arbeitgeber als „völlig unverständlich“ und „der Lage nicht angemessen“. Bischoff weiter: „Eine weitere Verschleppung machen wir nicht mit, das ist den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht zuzumuten. Wir wollen einen Abschluss der wirtschaftlichen Vernunft. Das heißt: Gutes Geld für gute Arbeit.“

Die Perspektiven der chemischen Industrie standen zunächst im Mittelpunkt der Verhandlung. Die IG BCE thematisierte dabei insbesondere die Auftragseingänge, Umsätze, Ertragslage und die Produktivitätsentwicklung. Nach gewerkschaftlicher Auffassung besteht kein Anlass für Pessimismus, die Konjunktur bewegt sicht weiter auf einem hohen Niveau. Die Klagelieder mancher Arbeitgebervertreter seien Rituale, die mit der Realität nichts gemein haben.

Im Anschluss an die Wirtschaftsdebatte ging es um die beiden gewerkschaftlichen Kernforderungen in dieser Tarifrunde: Eine deutliche reale Erhöhung der Entgelte und die Fortsetzung der Ausbildungsplatzinitiative.

„Wir haben“, so Werner Bischoff, „im Oktober des vergangenen Jahres die tarifpolitische Diskussion begonnen. Im Januar und Februar hat es zehn Verhandlungen mit den Chemie-Arbeitgebern auf regionaler Ebene gegeben. Vor diesem Hintergrund ist es schon sehr bemerkenswert, dass sich die andere Seite heute immer noch als sprachunfähig gezeigt hat.“

Dennoch hält Bischoff einen Abschluss in der nächsten Verhandlung „in Lahnstein für machbar. Unsere Forderungen sind berechtigt, realistisch und verantwortungsbewusst.“

Ein Abschluss unterhalb von 3 Prozent sei ausgeschlossen. Werner Bischoff: „Wir wollen eine attraktive Prozentzahl, darauf liegt ganz eindeutig der Schwerpunkt. Wir sind zudem bereit, zusätzlich eine Einmalzahlung zu vereinbaren. Beide Komponenten müssen am Ende natürlich zusammen gesehen werden. Die ‚Vier’ ist nicht nur in der Mathematik eine schöne Zahl. Dabei ist klar, dass die Laufzeit eines neuen Tarifvertrags erheblich unter den 19 Monaten des letzten Abkommens liegen muss.“

Der 2003 abgeschlossene Vertrag „Zukunft durch Ausbildung“ läuft in diesem Jahr aus. Das Abkommen ist ein voller Erfolg, bislang wurden bereits über 7 Prozent mehr Ausbildungsplätze geschaffen. Jetzt geht es darum, das erreichte hohe Niveau zu stabilisieren und mehr Betriebe einzubeziehen. Bischoff: „Wir lassen in dieser Frage nicht locker. Wir wollen eine Anschlussregelung bis zum Jahr 2010. Die jungen Leute sollen wissen, dass sie in der chemischen Industrie Perspektiven haben.“

Quelle und Kontaktadresse:
IG BCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Bundesvorstand Pressestelle Königsworther Platz 6, 30167 Hannover Telefon: (0511) 7631-0, Telefax: (0511) 7631-713

(tr)

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