Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt: Tarifanstieg 2008 kann kein Maßstab für Krisenjahr 2009 sein
(Berlin) - Zu den gestern (13. Mai 2009) vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zur Entwicklung der Verdienste und Arbeitskosten 2008 erklärt Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt:
Der Anstieg der Tarifentgelte 2008 kann im Krisenjahr 2009 nicht fortgesetzt werden. Die mit 3,6 Prozent höchste Steigerung seit über zehn Jahren war das Ergebnis der günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im ersten Halbjahr 2008. Aufgrund der gegenwärtig äußerst angespannten wirtschaftlichen Situation kann die Entwicklung des Vorjahres kein Maßstab für die anstehenden Tarifabschlüsse dieses Jahres sein.
Mit durchschnittlich 29,80 Euro Stundenlohn in der Privatwirtschaft sind die Arbeitskosten in Deutschland fast 30 Prozent höher als der Durchschnitt der Europäischen Union. Mit im Schnitt 33,90 Euro die Stunde hat das deutsche Verarbeitende Gewerbe, das dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt ist, fast 50 Prozent höhere Arbeitskosten zu schultern als der EU-Durchschnitt.
Nach OECD-Angaben werden in Deutschland wie in kaum einem anderen Land die Einkommen von Gering- und Durchschnittsverdienern mit hohen Sozialabgaben und Steuern belastet. Durchgreifende Reformen in allen Zweigen der Sozialversicherung sind daher unerlässlich, damit diese beschäftigungsfeindlichen Belastungen abgebaut werden.
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