Arbeitgeberpräsident Kramer: Bürokratischen Overkill bei der Anerkennung ausländischer Gesundheitsberufe beenden
(Berlin) - Anlässlich der Verabschiedung des Berichts zum Anerkennungsgesetz durch das Bundeskabinett erklärt Arbeitgeberpräsident Kramer: Überall in Deutschland fehlen Ärzte und Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenpflegeheimen. Viele erfahrene Ärzte und Pflegekräfte, die im Ausland ausgebildet wurden und gearbeitet haben, leben schon in Deutschland - nicht selten mangels Berufsanerkennung als Hartz IV-Empfänger - oder sind an einer Zuwanderung nach Deutschland interessiert. Wir brauchen sie dringend.
Jetzt muss endlich zur Anerkennung der ausländischen Berufsabschlüsse die zentrale Gutachtenstelle arbeitsfähig eingerichtet werden, um zu schneller, sachkundiger und einheitlicher Anerkennung von Qualifikationen zu kommen. Schon vor drei Jahren hat die Ländergesundheitsministerkonferenz diese Zentralstelle gefordert, eingerichtet ist sie immer noch nicht.
Es ist ein Armutszeugnis, dass ein zum Beispiel in der Ukraine ausgebildeter Arzt, der flexibel und ohne regionale Festlegung in ganz Deutschland eine Anstellung sucht, für jedes einzelne Bundesland gesonderte Anträge - und diese auch zwingend nacheinander - stellen müsste, die alle unterschiedlich beschieden werden können. So die derzeitige Rechtslage, die ich angesichts des Fachkräftenotstands im Gesundheitsbereich nur als bürokratischen Overkill bezeichnen kann. Als wirksames Zeichen des Willkommens und gewünschter schneller Klärung der Berufsanerkennung muss die Gutachtenstelle selbstverständlich auch zentrale Antragstelle für ganz Deutschland sein, denn es geht um Beschäftigung in ganz Deutschland.
Ich unterstütze nachdrücklich den Appell der Bundesregierung an die Länder, umgehend eine finanziell und personell ausreichend ausgestattete zentrale Gutachtenstelle für die Gesundheitsberufe zu starten, um die weitere Bündelung nicht nur von Wissen, sondern auch von Kompetenzen und Zuständigkeiten sicherzustellen.
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