Pressemitteilung | Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM)

Arbeitsplatzgefährdung durch vorzeitige Konsolidierung im Postbereich

(Bonn) - Die Kommunikationsgewerkschaft DPV sieht erhebliche Gefahren für die Beschäftigten der Deutschen Post AG durch die vorzeitige Öffnung des Briefmarktes in Deutschland. Mit der populistischen Politik Monopole zu beseitigen und dem fadenscheinigen Argument vermeintlich Wettbewerb schaffen zu wollen, wie jetzt im Falle der Konsolidierung im Briefbereich, werden mehrere tausend sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze bei der Deutschen Post AG gefährdet.

Schon heute nehmen Konkurrenzfirmen der Post Sendungsmengen in nicht unerheblichen Maße ab. Dies hat dazu geführt, dass die Deutsche Post AG 20.000 Arbeitsplätze seit 1998 abbauen musste. Gleichwertige Arbeitsplätze sind weder hinsichtlich der Anzahl noch der Arbeitsbe-dingungen bei den Mitbewerbern entstanden. Die neuen Lizenznehmer haben im gleichen Zeitraum zwar rund 37.000 Arbeitsplätze geschaffen, davon aber nur rund 7.100 Vollzeit- und knapp 8.500 Teilzeitarbeitsplätze. Die restlichen 21.400 Arbeitsplätze sind alle im Bereich von geringfügig Beschäftigten entstanden. Eine solche Politik macht volkswirtschaftlich keinen Sinn, da gesunde, funktionierende und bewehrte Systeme zerstört werden und „Elendstätigkeiten“ entstehen.

Dies wird deutlich, wenn man sich die Arbeits- und Einkommensbedingungen von Konkurrenten vergleicht. Beispiel Pin AG: Hier wird für die wenigen Voll- bzw. Teilzeitarbeitsplätze ein Stundenlohn von gerade einmal 8,22 Euro bezahlt, so dass sich eine Grundvergütung von nur 1.020 Euro im Monat ergibt. Dazu kommt eine maximale Prämie von 410 Euro. Diese ist freiwillig und jederzeit widerrufbar. So wird zum Beispiel für jeden Krankentag 125 Euro in Abzug gebracht. Die Wochenarbeitszeit beträgt 40 Stunden, ohne Überstundenentlohnung. Weihnachts- und Urlaubsgeld sind Fehlanzeige. Die Deutsche Post AG bietet im Gegensatz dazu angemessene Arbeits- und Einkommensbedingungen, die es den Beschäftigten ermöglichen mit diesen ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und eine Familie ernähren zu können. Dadurch wird deutlich, dass bei der Konkurrenz der Post keine gleichwertigen und sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze entstehen. Damit läuft das Argument der Politik für eine weitergehende Marktöffnung ins Leere. Mit der jetzigen Öffnung wird die Axt an die Vollzeitarbeitsplätze der Deutschen Post AG angelegt.

Quelle und Kontaktadresse:
Kommunikationsgewerkschaft DPV im DBB (DPVKOM) Schaumburg-Lippe-Str. 5, 53113 Bonn Telefon: 0228/911400, Telefax: 0228/9114098

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