Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand
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Arbeitszeitsouveränität macht Betriebe familienfreundlich

(Berlin) - Beschäftigte mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen haben sehr konkrete Vorstellungen, wie ein familienfreundlicher Betrieb aussehen soll: Zeitsouveränität steht an erster Stelle. Gleichzeitig sieht dieser Personenkreis bei familienfreundlichen Arbeitszeiten noch immer den größten Handlungsbedarf. Dies ist ein Ergebnis der repräsentativen Studie "Erwartungen an einen familienfreundlichen Betrieb", die das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) in Kooperation mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) erstellt hat. Befragt wurden 2000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Kindern oder familiären Pflegeaufgaben.

Familienministerin Renate Schmidt und der DGB-Vorsitzende Michael Sommer stellten die Studie am Donnerstag in Berlin vor. "Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur in Sonntagsreden und Hochglanzbroschüren auftaucht", sagte Michael Sommer. Auch die Arbeitgeber hätten dieses Thema inzwischen entdeckt. Zugleich redeten sie ständig einer allgemeinen Arbeitszeitverlängerung das Wort. "Das läuft nach dem Motto: 40 Stunden, 42, 45 - wer bietet mehr? Zu diesem Widerspruch würde ich gerne etwas von den Arbeitgebern hören", sagte Sommer.

Nach der WSI-Studie entsprechen die tatsächlichen Arbeitszeiten überwiegend nicht den Wünschen der Befragten: Nur rund ein Fünftel ist mit der realen Arbeitszeit zufrieden. Kürzere Arbeitszeiten wünschen sich drei Viertel der befragten Männer und mehr als die Hälfte der Frauen. Rund ein Viertel der Frauen, die bereits häufig eine Teilzeittätigkeit haben, wünscht sich eine längere Arbeitszeit.

Während der Elternzeit haben die meisten Mütter und Väter Interesse daran, mit dem Betrieb in Verbindung zu bleiben. Drei Viertel der Befragten wünschen sich für die Elternzeit Teilzeit- oder Weiterbildungsangebote. "Viele Betriebe scheinen die Elternzeit jedoch als eine Form des stillschweigenden Rückzugs von Müttern aus dem Erwerbsleben misszuverstehen", sagte Sommer. "Viele Mütter und Väter würden gern rascher wieder in den Beruf einsteigen, wenn es entsprechende Angebote gäbe. Dieses berufliche Engagement sollten die Betriebe nicht länger links liegen lassen", so der DGB-Vorsitzende.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324

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