Pressemitteilung | Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. (BGVHT) - Hauptgeschäftsstelle

Architekten und Bauunternehmer fordern: Zuständigkeit für das Planen und Bauen innerhalb der hessischen Landesregierung bündeln / Eigenständiges Ministerium für Planen und Bauen, Stadtentwicklung und Infrastruktur dringend erforderlich

(Frankfurt am Main) - Drei Monate vor der hessischen Landtagswahl formulieren die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen und der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. erneut die zentrale Forderung der hessischen Planer und Bauer: Die Schaffung eines Ministeriums für Planen und Bauen, Stadtentwicklung und Infrastruktur auf Länderebene.

"Wohnen, Bauen, Stadt- und Infrastrukturentwicklung sowie Denkmalpflege sind untrennbar miteinander verbunden. Die Verteilung der Aufgaben für das Planen und Bauen von Gebäuden und Infrastruktur, für die Stadtentwicklung, Landschaftsplanung und Landesentwicklung sowie für die Pflege und Weiterentwicklung des Denkmalbestands auf verschiedene Ressorts hat sich im Sinne einer kohärenten Baupolitik und Landesplanung nicht bewährt," erklärte Brigitte Holz, Präsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen.

Bau von Wohnungen muss in der nächsten Legislaturperiode ganz oben auf die Tagesordnung

Trotz anhaltend hoher Nachfrage nach Wohnraum stagniert in Hessen der Wohnungsbau auf niedrigem Niveau. So ist im vergangenen Jahr in Hessen laut Statistischem Landesamt der Bau von 7.307 neuen Wohngebäuden mit rund 26.000 Wohnungen genehmigt worden, kaum mehr als im Vorjahr. Laut hessischem Umweltministerium müssten aber pro Jahr in Hessen 37.000 Wohnungen gebaut werden. "Für Planen und Bauen gibt es komplexe Rahmenbedingungen. Die Themen hohe Baukosten und der Mangel an baureifen Grundstücken müssen endlich als Chefsache behandelt werden, nicht als ein Ressort im Umweltministerium. Deswegen brauchen wir eine Bündelung der Kompetenzen wie Bauplanung, Bauordnung, Stadtentwicklung, Wohnraum- und Städtebauförderung sowie Verkehr in einem eigenen Ministerium. So ließen sich Reibungsverluste vermeiden und der Wohnungsbau könnte beschleunigt werden", so Frank Dittmar, Präsident des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. Dieses Ministerium müsse sich u.a. um weniger Regulierungen im Miet- und Bauplanungsrecht kümmern. Auch die immer weiter steigenden energetischen Auflagen für Neu- und Umbauten müssten auf den Prüfstand, ebenso wie die Mietpreisbremse, die sich als unwirksam gezeigt habe.

Digitales Bauen wichtige Aufgabe für neues Ministerium

Auch das Thema digitales Bauen kommt den Planern und Ausführenden zu kurz: "Die Digitalisierung findet in beschleunigtem Tempo in allen Bereichen der Wirtschaft statt: Das Bauwesen und die Wertschöpfungskette Planen und Bauen stehen hier vor großen Herausforderungen; die Methode des sogenannten Building Information Modeling (BIM) soll zusehends Standard werden, zunächst müssen aber dringend die Lücken bei Normen und Standards sowie bei Richtlinien für Vergabestellen geschlossen werden. Die digitale Bauakte ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings fehlen vielerorts die technische Ausstattung und das Know-how. Ein Landesministerium für Bauen, Stadtentwicklung und Infrastruktur ist die richtige Antwort auf die aktuellen Herausforderungen", erklärte Brigitte Holz abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. (BGVHT) Anna Dieckhöfer, Social Media Managerin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Emil-von-Behring-Str. 5, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 958090, Fax: (069) 95809233

(ta)

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