Pressemitteilung | Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA)

Arzneimittelentwicklung fürs Herz

(Berlin) - "In unserer Gesellschaft des langen Lebens wächst die Bedeutung chronischer Herzkrankheiten. Die Betroffenen brauchen Hilfe. Deshalb entwickeln forschende Pharma-Unternehmen neue Medikamente für sie." Das sagte Birgit Fischer, die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), heute mit Blick auf den Weltherztag am 29. September.

Gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen gab es schon große Fortschritte: Heute sterben daran in Deutschland jährlich 18 Prozent weniger Menschen als 1990, an Herzinfarkten sogar 40 Prozent weniger. Dazu haben Medikamente wesentlich beigetragen. Trotzdem sind Herz-Kreislauf-Krankheiten mit rund 340.000 Sterbefällen pro Jahr nach wie vor Todesursache Nr. 1 in Deutschland. Und mit dem demographischen Wandel steigt die Zahl der Patienten mit chronischen Herzkrankheiten. Allein an chronischer Herzinsuffizienz (auch Herzschwäche genannt) leiden hierzulande schon rund 2 Millionen Menschen, und in zehn Jahren könnten es mehr als 3 Millionen sein. Deshalb forschen Pharma-Unternehmen weiter für bessere Medikamente gegen solche Krankheiten.

Chronische Herzinsuffizienz ist oft die Spätfolge eines Infarktes, einer Herzinfektion oder eines über Jahre ungenügend behandelten Bluthochdrucks. Dank medikamentöser Kombinationstherapie und Herzschrittmachern haben Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz heute schon eine weit bessere Lebenserwartung als noch vor 30 Jahren. Trotzdem ist es noch nicht gelungen, das Fortschreiten der Krankheit bei den Patienten ganz aufzuhalten. Mit den Neprilysin-Hemmern hat die Pharmaforschung 2015 eine neue Klasse von Herzinsuffizienz-Medikamenten herausgebracht, die Studien zufolge die Behandlung vieler Betroffener verbessern kann. Nun erproben Pharma-Unternehmen neue Wirkstoffklassen wie Myosin-Aktivatoren, gefäßerweiternde Medikamente und Zelltherapien, um die Leistungsfähigkeit des Herzens der Patienten noch besser zu erhalten.

In manchen Fällen ist eine Herzinsuffizienz auch die Folge einer seltenen Erbkrankheit, der familiären Amyloid-Kardiomyopathie. An dieser Krankheit, bei der sich bestimmte Proteine im Herzmuskel ansammeln und ihn dadurch schädigen, leiden in der ganzen EU nur etwa 150.000 Menschen. Trotzdem entwickeln mehrere Pharma-Unternehmen Medikamente eigens gegen diese Krankheit; sie haben zum Teil bereits das letzte Erprobungsstadium vor der Zulassung (die Phase III) erreicht.

Beim ebenfalls seltenen Lungenhochdruck kann das Blut die geschädigte Lunge nur noch unter hohem Druck passieren. Das Herz, das diesen Druck aufbringen muss, nimmt dabei zunehmend Schaden. Unbehandelt ist Lungenhochdruck deshalb auf Dauer lebensgefährlich. Seit den 1990er Jahren ist es Pharmaforschern gelungen, einige Formen dieser Krankheit medikamentös zu lindern und den Patienten einen Teil ihrer Leistungsfähigkeit zurückzugeben. Heute konzentriert sich die Pharmaforschung darauf, die Erfolge für die Patienten weiter auszubauen und auch andere Formen des Lungenhochdrucks behandelbar zu machen.

Forschungsstandort Deutschland
Mehrere forschende Pharma-Unternehmen betreiben ihre Labors für die Erfindung neuer Herz-Kreislauf-Medikamente in Deutschland. Die Unternehmen knüpfen damit an die Erfolge des 20.
Jahrhunderts an, als viele wesentliche Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten - darunter viele Blutdrucksenker in Deutschland entwickelt wurden.

Die Labors für Herz-Kreislauf-Forschung finden sich auf der Standortkarte unter: www.vfa.de/standortkarte/?fid=HK

Eine Grafik zur Senkung der Herz-Kreislauf-bedingten Sterbefälle findet sich unter: www.vfa.de/fortschritte-herz-kreislauf.pdf

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 44 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland mehr als 76.000 Mitarbeiter. Mehr als 16.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) Dr. Rolf Hömke, Wirtschaftspresse Hausvogteiplatz 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 206040, Fax: (030) 20604222

(wl)

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