Pressemitteilung | IFK e.V. - Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten

Atemtherapie und Sport helfen bei Asthma / Tipps vom Physiotherapeuten zum Welt-Asthmatag am 2. Mai 2006

(Bochum) - Asthma ist im Kindesalter die häufigste chronische Erkrankung. In Deutschland leiden laut WHO bereits bis zu zwölf Prozent aller Kinder und rund fünf Prozent der Erwachsenen an Asthma bronchiale. Atemnot, Erstickungsgefühle und Hustenanfälle beeinflussen erheblich die Entwicklung und Aktivität der Betroffenen. Zum Welt-Asthmatag am 2. Mai 2006 empfiehlt der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V. daher, eine Behandlung mit spezieller Atemtherapie und leichtem Ausdauersport wirksam zu unterstützen.

Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch Allergien oder Atemwegsinfektionen hervorgerufen wird. Häufigste Begleiterscheinung im Kindes- und Jugendalter ist eine belastungsinduzierte Atemnot: Rund 90 Prozent der Betroffenen reagieren bei körperlicher Anstrengung mit Husten und Erstickungsgefühlen. Aus Angst vor Anfällen meiden viele Asthmakranke daher jede sportliche Betätigung. Früher wurde Asthmapatienten irrtümlich geraten, nur wenig Sport zu treiben. „Heute ist nachgewiesen, dass regelmäßiger und leichter Ausdauersport dabei hilft, die Vitalkapazität der Atemorgane zu trainieren“, erklärt IFK-Vorsitzende Ute Repschläger. „Darüber hinaus kann Asthma durch gezielte Physiotherapie mit Atemübungen, Entspannungstechniken und einem speziellen Muskeltraining gelindert werden.“ Wichtig ist, dass Betroffene bei den Übungen genauso wie bei allen sportlichen Aktivitäten ihre Leistungsgrenzen nicht überschreiten.

Bei der speziellen, krankengymnastischen Atemtherapien lernen Patienten atemerleichternde Körperhaltungen wie die Torwartstellung, um einen akuten Anfall leichter zu bewältigen. Auch Techniken wie die Lippenbremse sind hier sinnvoll. Sie verhindert, dass die Bronchien beim Ausatmen zusammenfallen und so die Luft leichter ausströmen kann. Darüber hinaus kräftigt eine Atemgymnastik das Zwerchfell und sorgt dafür, dass die Atmung ökonomischer wird. Verschiedene Übungen vermitteln dem Patienten die Erfahrung, dass der Atemvorgang beeinflussbar ist und einer körperlichen Belastung wie Sport angepasst werden kann. Auch eine krankengymnastische Bindegewebsmassage im Bereich der Wirbelsäule kann ergänzend hilfreich sein.

In der Regel kann der behandelnde Arzt einem Patienten mit Asthma Behandlungen beim Physiotherapeuten verordnen. Hier werden die verschiedenen Techniken und Übungen dann antrainiert, so dass der Asthmatiker diese anschließend im Alltag gezielt anwenden kann. „Leider sind viele Betroffene kaum über ihre Krankheit informiert und wissen nicht, dass zusätzlich zum Asthmaspray auch Atemtherapie und verschiedene Übungen helfen können“, so Ute Repschläger. „Hier müssen wir zusammen mit den Ärzten noch viel Aufklärung leisten.“

In den Industriestaaten hat sich Asthma längst zur Volkskrankheit entwickelt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit rund 150 Millionen Menschen betroffen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten e.V. (IFK) Pressestelle Lise-Meitner-Allee 2, 44801 Bochum Telefon: (0234) 97745-0, Telefax: (0234) 97745-45

(tr)

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