Pressemitteilung | BUND e.V. - Bundesverband - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
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Atomendlager Konrad ungeeignet / Gabriel muss politisch entscheiden

(Berlin) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel aufgefordert, über das Atomendlager für schwach- und mittelradioaktiven Müll „Schacht Konrad“ bei Salzgitter eine politische Entscheidung herbeizuführen. Diese müsse in ein Gesamtkonzept zur Entsorgung der Abfälle aus deutschen Atomkraftwerken eingebunden sein und die Tatsache berücksichtigen, dass „Schacht Konrad“ als alleiniges Atomendlager keinen Sinn mache. Selbst wenn das Oberverwaltungsgericht Lüneburg nach der morgen beginnenden Verhandlung das Atomendlager „Konrad“ ermöglichen sollte, bliebe weiter offen, wie das Entsorgungskonzept insgesamt aussehe, sagte Renate Backhaus, Atomexpertin im BUND-Vorstand. Bislang sei es erklärte Strategie der Bundesregierung gewesen, in Deutschland nur ein einziges Endlager für alle Arten von Atommüll zu genehmigen. Dafür sei der Schacht Konrad ungeeignet, da er nicht für hochradioaktiven Müll ausgelegt sei.

Kürzlich war Gabriel erstmals vom Ein-Endlager-Konzept abgewichen und hatte davon gesprochen, dass das geeignetste oder auch „die geeignetsten“ Endlager gefunden werden müssten. Hinzugefügt hatte er, dass er sich in dieser Sache an entsprechende Entscheidungen der Gerichte gebunden fühle.

Eine politische Entscheidung, die für Generationen gelte, dürfe nicht davon abhängen, ob ein Gericht jetzt eine Genehmigung bestätige oder nicht, sagte Backhaus. Da Gabriel versprochen habe, bis zum Sommer ein Endlagerkonzept zu präsentieren, müsse dies zunächst abgewartet werden. Das Umweltministerium habe die Ein-Endlager-Strategie bisher damit begründet, dass der deutlich hinter früheren Planungen zurückgebliebene Ausbau der Atomkraft zur Abfallentsorgung die zu erwartende Müllmenge deutlich reduziert habe. Wenn Gabriel nun zwei Endlager für möglich halte, bedeute dies hoffentlich nicht, dass er sich bereits mit längeren AKW-Laufzeiten und zunehmenden Atommüll-Mengen abgefunden habe.

Statt einer Vorfestlegung auf die ungeeigneten Standorte Gorleben und „Schacht Konrad“ gehe es um eine ergebnisoffene und standortvergleichende Endlagersuche. „Schacht Konrad“ genüge den Kriterien nicht, weil es nur eine Frage der Zeit sei, wann der Atommüll Kontakt zu Grundwasser führenden Schichten bekomme. Ein Endlager müsse aber für viele Hunderttausend Jahre sicher sein. Ein verantwortungsvoller Bundesumweltminister dürfe „Schacht Konrad“ nicht zum Endlager machen, egal wie das Urteil des Lüneburger Gerichtes lautet, sagte Backhaus.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Rüdiger Rosenthal, Pressesprecher Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Telefon: (030) 275864-0, Telefax: (030) 275864-40

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