Pressemitteilung | Kneipp-Bund e.V. - Bundesverband für Gesundheitsförderung und Prävention

Auf dramatische gesundheitliche Verhältnisse aufmerksam machen / Weltgesundheitstag am 7. April 2014 widmet sich "vektorübertragenen Krankheiten"

(Bad Wörishofen/Berlin) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) möchte mit dem Weltgesundheitstag am 7. April auf teils dramatische gesundheitliche Verhältnisse aufmerksam machen. In Deutschland wird dieser Tag seit 1954 öffentlich aufgegriffen. Als Bundesverband für Gesundheitsförderung und Prävention unterstützt der Kneipp-Bund e.V. seit jeher die Appelle der WHO um elementare Gesundheitsprobleme in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken.

Der Weltgesundheitstag 2014 steht im Zeichen "vektorübertragender Krankheiten". Bei Vektoren handelt es sich um Kleinstlebewesen - vorwiegend Fliegen, Mücken oder Zecken -, die in der Lage sind, Krankheitserreger auf den Menschen zu übertragen. Besonders in Entwicklungsländern und tropischen Regionen sind vektorübertragende Erkrankungen auf dem Vormarsch. Die WHO berichtet von Schätzungen, nach denen im Jahr 2010 allein in Afrika 660.000 Todesfälle auf Malaria-Erkrankungen zurückzuführen sind.

"Wir dürfen vor solchen Entwicklungen nicht die Augen verschließen. Es ist wichtig, auf die Bedeutung und Entwicklung nationaler Gesundheitssysteme hinzuweisen und andere Länder mit unserem Know-How zu unterstützen. Die primäre Gesundheitsversorgung ist in vielen Ländern dieser Welt leider nahezu katastrophal", so die Präsidentin des Kneipp-Bundes, Marion Caspers-Merk. Die ehemalige Staatssekretärin des Bundesgesundheitsministeriums verweist in diesem Zusammenhang auf die zunehmende Bedrohung vektorübertragender Krankheiten auch in Deutschland: "Durch die voranschreitende Globalisierung, den Klimawandel und den zunehmenden Flugverkehr steigt auch die Gefahr einer überregionalen Verbreitung diverser Krankheitserreger."

Die Süddeutsche Zeitung berichtete bereits 2010 über einen Forschungsbericht von Walter A. Maier, der mit einer Reihe weiterer Fachleute vom Institut für Medizinische Parasitologie der Universität Bonn mögliche Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Ausbreitung von Infektionskrankheiten untersucht hatte. So konnte beispielsweise festgestellt werden, dass die Zahl von Krankheitsfällen der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zugenommen hat - die Erkrankung wird von Zecken übertragen. Die Forscher konnten eine Ausbreitung von FSME-Viren bis nach Norwegen nachweisen.

Eine Ausbreitung von Malaria-Erregern in Deutschland sei hingegen kaum vorstellbar. Der Krankheitsüberträger - die Anopheles-Mücke -benötigt bis zu 18 Tage, um infektiös zu werden; die meisten dieser Mücken leben hierzulande deutlich kürzer. Hinzu kommt das europäische Gesundheitssystem, das - nach Expertenmeinung - durch die Versorgung einzelner Malaria-Fälle eine größere Epidemie verhindern würde.

Die beste Prophylaxe vor vektorübertragenden Krankheiten ist nach wie vor ein guter Schutz vor Stichen bzw. Bissen der Krankheitsüberträger. Lange Hosen, langärmelige Oberbekleidung und Moskitonetze bzw. -gitter bieten einen guten Schutz. Kleidung und Netze können zudem zusätzlich mit speziellen Insektiziden imprägniert werden. Insbesondere sollten die Knöchel vor Stichen geschützt werden.

Viele stechende Insekten werden vom menschlichen Schweißgeruch angelockt - auch frischer, für die menschliche Nase nicht wahrnehmbarer Schweiß zieht Mücken an. Deshalb ist es ratsam, besonders in gefährdeten Regionen, rechtzeitig zu duschen - viele (Anopheles-) Mücken stechen nahezu ausnahmslos in der Dämmerung bzw. nach Sonnenuntergang.

Um sich gut vor Zeckenbissen zu schützen, sollte man einige Vorsichtsmaßnahmen beachten: Bei Spaziergängen auf den Wegen bleiben, nicht ins hohe Gras oder quer durch das Dickicht wandern und idealerweise die Hose in die Socken stecken. Anschließend ist es ratsam, den eigenen Körper umfassend und sorgfältig nach Zecken abzusuchen, da Borreliose-Erreger in der Regel erst 12 bis 24 Stunden nach einem möglichen Biss übertragen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Kneipp-Bund e.V. Bundesverband für Gesundheitsförderung Pressestelle Adolf-Scholz-Allee 6-8, 86825 Bad Wörishofen Telefon: (08247) 3002-0, Fax: (08247) 3002-199

(cl)

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