Auftragswesen: EU-weite Losvergabe stärkt Handwerksbetriebe!
(Berlin) - Der Binnenmarktausschuss im Europäischen Parlament hat seinen Bericht für eine parlamentarische Entschließung zur Reform der EU-Vergaberichtlinien angenommen. Dazu erklärt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH):
„Der Vorrang der Losvergabe ist der Türöffner, damit Handwerksbetriebe öffentliche Aufträge gewinnen können. Entsprechend positiv ist der im Binnenmarktausschuss des EU-Parlaments (IMCO) angenommene Initiativbericht zu bewerten, der den Zugang kleiner und mittelständischer Handwerksbetriebe zum öffentlichen Markt signifikant stärkt. Die Losvergabe soll richtigerweise auch in der EU künftig zur Regel werden.
Entscheidend ist allerdings, dass sich die Kommission bei ihrem für Ende 2026 geplanten Reformvorschlag wirklich auf Vereinfachungen und die Stärkung des Wettbewerbs konzentriert. Kriterien wie eine verpflichtende Tarifbindung würden zu einem erheblichen Mehraufwand bei Vergabestellen und Bietern führen und KMU den Zugang zum öffentlichen Markt erschweren.
Zu dem Ziel, die Beteiligungsmöglichkeiten von Handwerksbetrieben zu stärken, hat sich auch die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag eindeutig bekannt. Der aktuell diskutierte Vorschlag, den nationalen Primat der Fach- und Teillosvergabe einzuschränken, würde dieser Zusage widersprechen.“
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH), Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin, Telefon: 030 20619-0