Ausbildung auf neuem Rekordniveau / 8,3 Prozent Plus bei Lehrstellen und 10.000 mehr Ausbildungsbetriebe
(Berlin) - Die Industrie- und Handelskammern melden auch für Ende 1999 mit 331.431 (plus 25.241) neuen Ausbildungsverträgen bei Industrie- und Dienstleistungen ein erneutes Plus bei den Lehrverträgen. Nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) ist dies gegenüber 1998 eine Steigerung von 8,3 Prozent und liegt damit weit über der wachsenden Zahl der Schulabgänger.
In den neuen Bundesländer fiel der Zuwachs mit einem Plus von 12,3 Prozent auf 84.301 neue Ausbildungsverträgen deutlicher aus. Die alten Bundesländer legten um 7 Prozent auf 247.130 Verträge zu. Der DIHT geht davon aus, dass rund 12.000 neue Verträge auf das Sofortprogramm der Bundesregierung zurückzuführen sind, gleichzeitig konnten mehrere tausend betriebliche Lehrstellen insbesondere in Süddeutschland nicht besetzt werden. Die Zahl der Ausbildungsbetriebe im IHK-Bereich hat sich weiter um mehr als 10.000 auf nunmehr fast 184.600 deutlich erhöht.
Die Unternehmen in Industrie, Handel und Dienstleistungen haben damit ihre neuabgeschlossenen Ausbildungsverträge seit 1994 (254.459) um mehr als 30 Prozent gesteigert und schließen rund 54 Prozent aller Lehrverträge ab. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Ausbildungsbetriebe um fast 39.000 (plus 26,7 Prozent). Insgesamt betreuten die 82 Industrie- und Handelskammern über 833.000 Auszubildende.
Für 2000 geben sich die IHKn optimistisch. Die Zahl der betrieblichen Lehrstellen werde weiter steigen. Gründe seien die positive wirtschaftliche Entwicklung, der Nachholbedarf im IT- und Mediensektor und der wachsende Fachkräftebedarf im Zuge des Generationenwechsels. Der DIHT begrüßt ausdrücklich die Vereinbarung der Chemie-Tarifpartner, für dieses Jahr fünf Prozent mehr Ausbildungsplätze bereitzustellen. Der DIHT fordert auch die Sozialpartner anderer Branchen auf, vergleichbare Regelungen zu vereinbaren. Er bedauert, dass das Metall-Ergebnis für NRW keine gemeinsamen Aussagen zur Steigerung des Ausbildungsplatzangebotes enthält.
Nach einzelnen Berufen ergibt sich für 1999 folgendes Bild: Deutliche Zuwachsraten bei den neuen Berufen, so in den neuen Informations- und Medienberufen mit insgesamt 20.539 neuen Verträgen. Bei den vier IT-Berufen liegt der Fachinformatiker mit 6.165 Verträgen (plus 58,2 Prozent) vor dem IT-Systemelektroniker mit 2.818 Verträgen (plus 30,7 Prozent). IT-Systemkaufmann und Informatikkaufmann folgen mit 2.084 (plus 43,8 Prozent) und 1.931 (plus 38,6 Prozent) dicht dahinter. Einer der Zuwachs-Spitzenreiter ist der Mechatroniker mit plus 180 Prozent auf 3.600 Verträge. Sehr positiv entwickeln sich auch der Automobilkaufmann (2.575 Verträge, plus 47,2 Prozent), die Fachkraft für Systemgastronomie (641 Verträge, plus 62,3 Prozent) der Mediengestalter für Digital- und Printmedien (3.900 Verträge, plus 61,4 Prozent). Eine positive Entwicklung zeigt sich auch beim Kaufmann für Verkehrsservice (1.571, plus 23,3 Prozent). Dagegen konnte der Servicekaufmann im Luftverkehr trotz prozentualer Steigerung von rund 217 Prozent mit nur 114 Verträgen noch nicht Fuß fassen.
Schwächer schlossen einige klassische Berufe ab: Industriemechaniker und Industrie- und Energieelektroniker, Bauzeichner und Maurer aber auch die Bank- und Versicherungskaufleute. Deutliche Zuwächse gab es im Einzelhandel mit den Hauptberufen "Verkäufer" und "Kaufmann im Einzelhandel" mit plus 28,5 Prozent bzw. 10,5 Prozent. Über alle Handelsberufe konnte ein Plus von 11,1 Prozent erreicht werden. Der Hotel- und Gaststättenbereich hat auch bei seinen klassischen Berufen Koch (plus 15,5 Prozent) und Hotelfachmann (plus 7,5 Prozent) aber auch bei der Fachkraft im Gastgewerbe (plus 22,1 Prozent) bei insgesamt plus 13,7 Prozent positive Signale gesetzt.
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