Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)
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Ausbildung der Lokomotivführer muss verbessert werden

(Frankfurt am Main) - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am 02. Juli in Berlin eine bessere Ausbildung der Lokomotivführer gefordert und der Deutschen Bahn ein entsprechendes Ausbildungskonzept vorgelegt. „Lokomotivführer haben eine hohe Verantwortung für Menschen und Material. Aus diesem Grund müssen sie gut und umfassend ausgebildet werden“, so der stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Günther Kinscher anlässlich der Präsentation der GDL-Forderungen.

Die Ausbildung zum Lokomotivführer innerhalb des DB Konzerns – daneben gibt es noch eine dreijährige staatlich anerkannte Berufsausbildung zum „Eisenbahner im Betriebsdienst, Fachrichtung Lokführer und Transport“ – weist zurzeit erhebliche Defizite auf. So fehlen beispielsweise einheitliche Zugangsvoraussetzungen für den Beruf des Lokomotivführers. Die GDL bemängelt hier insbesondere, dass ein unterschiedlicher Bedarf an Lokomotivführern in einzelnen Regionen eine wichtige Rolle beim Zugang zur Lokomotivführerausbildung spielt. Eine Folge davon ist nämlich, dass in Bedarfsregionen Lokomotivführer ausgebildet werden, die oftmals nicht über die notwendigen technischen Grundkenntnisse verfügen. Diese Defizite können aufgrund der Kürze der Ausbildung nicht beseitigt werden. Daher ist auch zu erklären, dass immer mehr Lokomotivführer bei der Prüfung durchfallen. Daneben gibt es in den Transportbereichen Güter- und Personenverkehr keine einheitlichen Ausbildungsinhalte. Einem Lokführer von Railion Deutschland, der zum Führen von Lokomotiven des Güterverkehrs ausgebildet wird, fehlen beispielsweise oftmals ausreichende Kenntnisse von Hilfs- und Servicesystemen, die vorrangig im Reisezugverkehr eingesetzt werden. Nach Auffassung der GDL muss diese Spezialisierung in der Ausbildung aufgehoben werden. „Die GDL lehnt eine solche Schmalspurausbildung ab“, so Kinscher. Ein weiteres Problem ist, dass neu ausgebildete Lokomotivführer nach ihrer Ausbildung sofort eigenverantwortlich und uneingeschränkt im Fahrdienst eingesetzt werden. Das führt beispielsweise dazu, dass Lokomotivführer ohne mehrjährige Berufserfahrung Züge mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde über Deutschlands Schienen führen.

Die GDL will mit ihrem Ausbildungskonzept diese Defizite beseitigen. Sie fordert unter anderem:

- Mindestanforderungen für die Zulassung zur Lokomotivführerausbildung müssen der Realschulabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung sein.

- Handelt es sich dabei um eine kaufmännische Berufsausbildung, ist eine technische Vorschaltausbildung der Lokführerausbildung voranzustellen. Diese muss unter anderem die Themen Elektrotechnik, Verbrennungsmotoren und Pneumatik umfassen.

- Die innerbetriebliche Lokführerausbildung bei der Deutschen Bahn muss von derzeit vier bis sieben Monaten auf ein Jahr verlängert werden.

- Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung soll ein Lokomotivführer zunächst zwei Jahre lang im Lokrangierdienst seine Betriebskenntnisse erweitern und vertiefen. Danach ist ein ebenfalls zweijähriger Einsatz im Streckendienst mit Einschränkungen (zum Beispiel Führen von Zügen mit bestimmten Höchstgeschwindigkeiten und nur im Inland) vorgesehen. Erst wenn sich ein Lokomotivführer in diesen vier Jahren bewährt hat, soll er uneingeschränkt eingesetzt werden.

Die GDL hat sich heute mit Nachdruck für die Realisierung dieses Ausbildungskonzeptes eingesetzt. Kinscher: „Es muss auch im Interesse der Deutschen Bahn sein, Lokomotivführer umfassend zu qualifizieren, garantieren diese doch ein hohes Maß an Sicherheit, Pünktlichkeit und Service im Schienenverkehr.“

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Baumweg 45, 60316 Frankfurt Telefon: 069/405709-0, Telefax: 069/405709-40

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