Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Ausbildungsmarkt profitiert vom Rückgang der Bewerber / IG Metall: Metall- und Elektroindustrie muss Fachkräftemangel mehr entgegenwirken

(Frankfurt am Main) - Trotz der leichten Entspannung auf dem Ausbildungsstellenmarkt sieht die IG Metall die generellen Probleme nicht gelöst. „Der positive Saldo auf dem Ausbildungsmarkt geht vor allem auf den Rückgang der Bewerber und Bewerberinnen zurück“, sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Regina Görner am Montag, 13. Oktober 2008, in Frankfurt. Die Zahl der Ausbildungsplatzsuchenden habe sich allein um 114.000 (Minus 15,5 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr verringert, sagte Görner. Dem stünde ein Plus von 10.400 betrieblichen Ausbildungsplätzen gegenüber. „Dieses Plus ist zwar erfreulich, lässt aber nicht auf die nachhaltige Lösung des Problems schließen.“

Mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftemangel seien die Ausbildungsbemühungen immer noch unzureichend, kritisierte Görner. Als Beispiel nannte die Gewerkschafterin die Situation bei den Fertigungsberufen, die vorrangig in der Metall- und Elektroindustrie angesiedelt seien. Hier lag die Zahl der Bewerber bei 223.000 gegenüber 197.300 Stellenangeboten, sodass 25.700 Jugendliche dort unversorgt blieben. In einer aktuell erschienen Prognose-Studie werde der Mangel an Fachkräften bis 2030 auf rund 100.000 vor allem in der Metallwirtschaft geschätzt, hinzu würden 170.000 fehlende Akademiker kommen. „Dieser Situation kann man nur wirksam entgegen treten, wenn heute deutlich über den aktuellen Bedarf hinaus ausbildet wird. Davon kann derzeit überhaupt noch keine Rede sein“, sagte Görner.

Nach Einschätzung der IG Metall suchten knapp 100.000 Bewerber im Herbst 2008 noch einen Ausbildungsplatz: 14.500 unversorgte Bewerber und 81.900 Bewerber, die eine Alternative angenommen haben aber dennoch erklärten, weiterhin eine Ausbildung aufnehmen zu wollen. „Insgesamt liegt die von den Betrieben nicht geschlossene Ausbildungslücke derzeit bei 188.000 Ausbildungsplätzen“, sagte Görner. „Die Betriebe haben ihre Chance, jetzt den notwendigen Nachwuchs zu rekrutieren, nicht in vollem Umfang wahrgenommen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall Vorstand (IG Metall) Georgios Arwanitidis, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Wilhelm-Leuschner-Str. 79, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6693-0, Telefax: (069) 6693-2843

(tr)

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