Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand
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Ausbildungspakt: Applaus von der falschen Seite

(Berlin) - Zum Ausbildungspakt sagte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer am 16. Juni in Berlin: "Es ist falsch, durch diesen Ausbildungspakt den Druck von den Arbeitgebern zu nehmen, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Nur durch das Gesetz zur Ausbildungsumlage wurde die Wirtschaft überhaupt dazu gebracht, Zusagen für zusätzliche Ausbildungsplätze zu machen. Das ist der Beweis dafür, wie notwendig ein solches Gesetz ist.

Die Bundesregierung hat auf ein wirkungsvolles Instrument zur Behebung einer nationalen Katastrophe verzichtet. Von den Arbeitgeberfunktionären bekommt der Kanzler dafür wieder einmal Applaus. Wünschenswerter wäre es, wenn die jungen Menschen Grund zum Applaudieren hätten.

Danach sieht es aber nicht aus. Die im Ausbildungspakt vereinbarte Zahl von ,zusätzlichen' 30.000 Ausbildungsstellen reicht bei weitem nicht aus. Zehntausende junge Menschen, die unversorgt bleiben, werden es bitter zu spüren bekommen. Schon jetzt haben durch die Versäumnisse der Vergangenheit 600.000 junge Menschen im Alter von 20 bis 25 Jahren keinen Berufsabschluss.

Im vergangenen Ausbildungsjahr fehlten rund 100.000 betriebliche Lehrstellen. 35.000 junge Menschen waren überhaupt nicht versorgt. 46.000 waren in der Warteschleife und 17.000 mussten sich mit öffentlich geförderten Ausbildungsplätzen zufrieden geben. In diesem Jahr scheint sich die Situation noch zu verschärfen. Der Ausbildungspakt bedeutet daher, dass sich die Wirtschaft mit dem Segen der Politik aus der Verantwortung stiehlt, allen jungen Menschen eine Zukunftschance zu geben."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324

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