Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Ausbildungspakt entpuppt sich als Mogelpackung

(Frankfurt am Main) - Die IG Metall geht nicht mehr von einer Trendwende für das Ausbildungsjahr 2004 aus. Noch immer seien 47 900 ausbildungswillige Jugendliche ohne Lehrstelle und auch die Nachvermittlungsaktionen der Bundesagentur für Arbeit zeigten kaum Wirkung. "Der Ausbildungspakt hat sich als Mogelpackung entpuppt. Es ist Zeit, dass die Verantwortlichen sich dieser Wahrheit stellen", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Erwin Vitt am 03. Dezember in Frankfurt.

Vitt kritisierte die Rechenmethode, auf deren Grundlage die Arbeitgeber und Bundesregierung die diesjährige Ausbildungsbilanz schön rechneten. Die am Freitag vorgelegten Zahlen bezögen sich nur auf einen Ausschnitt des Vermittlungsgeschehens. Anstatt die gesamte Entwicklung in den Blick zu nehmen, beobachteten die Paktpartner nur die Veränderungen bei den Jugendlichen, die noch im September unversorgt waren. Deren Zahl habe sich zwar bis November auf 23 500 verringert. Gleichzeitig hätten sich im Oktober und November 24 400 neue Bewerber um einen Ausbildungsplatz im Rahmen der Nachvermittlungsaktion gemeldet, so dass insgesamt 47 900 derzeit ohne Ausbildungsplatz seien.

Als Zeichen des Protestes gegen die Ausbildungsmisere kündigte Vitt bundesweite Aktionen der IG Metall-Jugend an. Unter dem Motto "Wir können auch anders!" startet am 6. Dezember eine Kampagne mit Aktionstagen sowie betrieblichen und öffentlichen Veranstaltungen. "Wir wollen junge Menschen ermutigen, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen", erklärte der Gewerkschafter. Vitt bekräftigte die Forderung der Gewerkschaften nach einer gesetzlichen Umlagefinanzierung, ohne die es keine Trendwende am Ausbildungsstellenmarkt gebe.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32, 60528 Frankfurt Telefon: 069/6693-0, Telefax: 069/6693-2843

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