Pressemitteilung | ADEXA - Die Apothekengewerkschaft

Ausbildungsplatzabgabe: Apotheken bilden genug aus

(Hamburg) - Eine Ausbildungsplatzabgabe für den Apothekenbereich hält der Bundesverband der Angestellten in Apotheken derzeit nicht für sinnvoll. Die Bundesregierung prüft derzeit, ob eine solche gesetzlich festgelegte Abgabe die Ausbildungsquote der Betriebe verbessern könnte.

Derzeit bilden etwa 23 bis 30 Prozent aller Betriebe Auszubildende aus. Dabei kommen etwa 5 bis 6 Auszubildende auf 100 Beschäftigte. Der Regierung schwebt eine Zielquote von 7 Prozent auf freiwilliger Basis vor – wird diese nicht erreicht, soll eine Ausbildungsplatzabgabe fällig werden. Im Apothekenbereich kamen 2002 auf 100 Beschäftigte mehr als 8 Auszubildende, so dass hier die Quote ohnehin übererfüllt wurde. Auch die Anzahl der ausbildenden Betriebe lag deutlich über dem Gesamtdurchschnitt: 2001 bildeten 41 Prozent der Betriebe aus, 2003 immerhin noch 37 Prozent.

Ohnehin sollte ein solcher Druck, mehr auszubilden, branchenspezifisch geprüft werden. Einige Bereiche wie etwa die Apotheken liegen über dem von der Bundesregierung geforderten Soll – gerade dort würde eine Ausbildungsplatzabgabe einzelne Betriebe, die ohnehin wirtschaftlich durch die aktuelle Gesundheitspolitik stark getroffen sind, weiter unter Druck setzen.

Grundsätzlich muss nach Auffassung des BVA aber das duale System der Berufsausbildung in Deutschland überdacht werden, da die Lehrstellenzahlen seit Jahren im Sinken begriffen sind. Ob eine Ausbildungsplatzabgabe das duale System grundsätzlich retten kann, ist fraglich, allerdings könnte sie zumindest allen SchulabgängerInnen zu einer Lehrstelle verhelfen. Dies könnte sehr wohl über eine Abgabe für Betriebe ab einer bestimmten Größe (gemessen an der Mitarbeiterzahl) geschehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Angestellten in Apotheken (BVA) Deichstr. 19, 20459 Hamburg Telefon: 040/363829, Telefax: 040/363058

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